Ringen: Vom olympische Zyklus 2012/16 zum Wettkampf-Jahr 2017

Zwischen Junioren-EM in Dortmund und Elite-WM in Paris

Die kommenden Wochen werden fĂŒr die Ringerinnen und Ringer, ob in M-V und weit darĂŒber hinaus, sehr ereignisreich.

Maik MiceraAuch im Juni ging es auf den ringkampfsportlichen Matten schon „hoch her“ und Ringerinnen bzw. Ringer aus M-V spielten dabei eine gute Rolle. So gewann Josefine Purschke (SV WarnemĂŒnde) beim Grand Prix im Ringen der Frauen bzw. der MĂ€dchen  Anfang Juni in Dormagen eine Silbermedaille im Jugend-Bereich in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm.

Bei den Mitte Juni ausgetragenen Mitteldeutschen Meisterschaften der Jugend C/D (Freistil) in Stendal konnten auch junge Ringer aus M-V jubeln. Anton Schneider (FSV Stralsund, Gewichtsklasse bis 25 Kilogramm) bzw. Justin Hahn (RV LĂŒbtheen, Gewichtsklasse bis 46 Kilogramm) wurden jeweils Erste und Jerom Schönfeldt (RV LĂŒbtheen, Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm) kam auf Rang zwei.

Und bei den am 27.Juni beginnen Junioren-Europameisterschaften im Ringen in Dortmund, die bis zum 2.Juli stattfinden werden, sind auch zwei Ringer vom SAV Torgelow im Aufgebot des deutschen Teams: Alexander Ginc (Klassik-Ringen, Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm) und Andrej Ginc (Klassik-Ringen, Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm).

In M-V gibt es demnÀchst ebenfalls zwei ganz interessante Turniere mit Tradition, am 24.Juni den 7.Internationalen Strelasundpokal in Stralsund und am 8.Juli den 22.Boddenpokal in Greifswald. Der diesjÀhrige Ostseepokal in Rostock, am 14.Oktober, ist zudem gar nicht mehr weit.

Aber davor „rufen“ noch die Elite-Weltmeisterschaften vom 21.August bis 27.August in Paris.

Ringer-Olympia 2016 vor Jahresfrist

Die olympischen WettkĂ€mpfe im Ringen – als vorerst letztes großes globales Turnier – waren vor zehn Monaten, im August 2016 in Rio, nicht die große sportliche Offenbarung fĂŒr die deutschen Athletinnen und Athleten. Gerade einmal eine Bronze-Medaille stand nach Abschluß der WettkĂ€mpfe zu Buche. Da waren vorher auch andere Ziele gesetzt worden.

Russland am erfolgreichsten

In den Ringkampf-Konkurrenzen in Rio de Janeiro bestimmten Russen, Japaner, Kubaner und Amerikaner das sportliche Niveau maßgeblich mit. Russland wurde mit 4 x Gold, 3 x Silber, 2 x Bronze die erfolgreichste Ringer-Nation, vor Japan mit 4 x Gold, 3 x Silber, Kuba mit 2 x Gold, 1 x Silber und den USA mit 2 x Gold, 1 x Bronze.

Klassik-Ringen mit starken Kubanern

Im Klassik-Ringen waren die Kubaner am besten dabei, mit 2 x Gold, 1 x Silber. Russland kam auf 2 x Gold, 1 x Bronze. Ismael Borrero und Mijain Lopez siegten fĂŒr die „Zucker- und Zigarren-Insel“ in den Gewichtsklassen bis 59 Kilogramm bzw. bis 130 Kilogramm. Die Russen Roman Vlasov und Davit Chakvetadze holten hingegen Gold in den Gewichtsklassen bis 75 Kilogramm bzw. bis 85 Kilogramm.

Im Klassik-Ringen bei den Herren gab es auch die einzige Medaille fĂŒr das deutsche Team, mit Bronze durch Denis Kudla in der Gewichtsklasse bis 85 Kilogramm.

Freistil-Ringen der Herren: Russland, Iran und die TĂŒrkei bestens dabei

Im Freistil-Ringen der Herren waren erwartungsgemĂ€ĂŸ Russland mit 2 x Gold, 1 x Silber, der Iran bzw. die TĂŒrkei mit jeweils 1 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze und Aserbaidschan mit 2 x Silber, 3 x Bronze die fleißigsten Medaillen-Sammler. Die Russen Soslan Ramonov und Abdulrashid Sadulaev kamen zu Gold in der Gewichtsklasse bis 65 Kilogramm bzw. in der Gewichtsklasse bis 86 Kilogramm. Der Iraner Hassan Yazdani jubelte ĂŒber Gold in der Klasse bis 74 Kilogramm und der TĂŒrke Taha AkgĂŒl distanzierte die Konkurrenz in der Klasse bis 125 Kilogramm.

Freistil-Ringen der Frauen: Japanerinnen eine Klasse fĂŒr sich

Bei den Freistil-Ringerinnen waren die Japanerinnen mit 4 x Gold, 1 x Silber die Dominatorinnen. Russland schaffte dort 2 x Silber, 1 x Bronze. Die japanischen Olympiasiegerinnen 2016 heißen dabei Eri Tosaka (Klasse bis 48 Kilogramm), Kaori Icho (Klasse bis 58 Kilogramm, zum vierten Mal Olympiasiegerin), Risako Kawai (Klasse bis 63 Kilogramm) und Sara Dosho (Klasse bis 69 Kilogramm).

Und wie sah der letzte olympische Zyklus, bezogen auf die WM im Ringen, zwischen 2013 und 2015 aus?!

RĂŒckblick auf die die WM-Turniere 2013-2015

Im letzten olympischen Zyklus, mit den WM im Ringen 2013 in Budapest, 2014 in Taschkent und 2015 in Las Vegas, dominierten vor allem die „Großen Sechs“. Russland stellte bei den vergangenen drei Weltmeisterschaften mit 13 x Gold, 10 x Silber, 17 x Bronze die erfolgreichste Nation. Die anderen traditionsreichen LĂ€nder im Ringen konnten ebenfalls große Erfolge feiern. Japan schaffte 10 x Gold, 3 x Silber, 2 x Bronze, die USA 6 x Gold, 1 x Silber, 10 x Bronze, die Ukraine 5 x Gold, 2 x Silber, 10 x Bronze, die TĂŒrkei 4 x Gold, 5 x Silber, 9 x Bronze und der Iran 4 x Gold, 8 x Silber, 10 x Bronze.

Das deutsche Ringer-Land „holte“ 2013, 2015 und 2015 zweimal Gold, einmal Silber, zweimal Bronze „von der WM-Ringermatte“.

Und: Wie waren die Ergebnisse konkret bei den einzelnen WM im Ringen 2013, 2014 und 2015?!

Budapest 2013 in der RĂŒckblende

Die Entscheidungen im Freistil-Ringen bei den Herren`13

In den Freistil-WM-Entscheidungen 2013 lief es fĂŒr „Team Germany“ nur bedingt optimal. Zwar gab es zwei Top 8-Platzierungen im Freistil-Ringen der Herren, aber eine Medaille war dort dieses Mal außer deutscher  (Ringer-)Reichweite.  Dominierend waren im Herren-Freistil-Ringen die Athletinnen aus Asien (12 Medaillen, davon 3 x Gold) und aus der frĂŒheren Sowjetunion (12 Medaillen, davon 3 x Gold).

Der amerikanische Doppel-Kontinent konnte im Freistil-Ringen der Herren drei Medaillen, davon 1 x Gold, verbuchen. FĂŒr Europa – ohne BerĂŒcksichtigung der LĂ€nder der frĂŒheren UdSSR – holte nur Gastgeber Ungarn eine Medaille (Bronze durch Istvan Vereb in der Gewichtsklasse bis 84 Kilogramm).

Die Team-Wertung im Freistil-Ringen der Herren gewann in Budapest 2013 der Iran (auch mit WM-Gold fĂŒr Hassan Rahimi/Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm und fĂŒr Reza Yazdani/Gewichtsklasse bis 96 Kilogramm) vor Russland (ebenfalls mit WM-Gold fĂŒr Bekkhan Goygereyev/Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm und fĂŒr Khadzhimurat Gatsalov/Gewichtsklasse 120 Kilogramm) und Georgien.

WM-Gold im Freistil-Ringen der Herren erkÀmpften auch David Safaryan (Armenien/Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm), Jordan Burroughs (USA/Gewichtsklasse bis 74 Kilogramm) und Ibragim Aldatov (Ukraine/Gewichtsklasse bis 84 Kilogramm).

Insgesamt schafften Freistil-Ringer aus 15 LĂ€ndern das Medaillenpodest. FĂŒr 5 Nationen gab es dort – wie angegeben –  eine oder zwei Goldmedaillen.

Die weltmeisterlichen Ringerinnen 2013

Im Freistil-Ringen der Damen setzte die Sportlerinnen aus Asien die Akzente. Japan wurde mit 3 x Gold (Eri Tosaka/Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm, Saori Yoshida/Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm sowie Kaori Icho/Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm) und 1 x Bronze vor China mit 2 x Gold (Sin Yanan/Gewichtsklasse bis 51 Kilogramm bzw. Zhang Fengliu/Gewichtsklasse 72 Kilogramm) und 1 x Bronze die erfolgreichste Ringerinnen-Nation.

Die verbleibenden zwei WM-Titel gingen an Ungarn (Marianna Sastin/Gewichtsklasse bis 59 Kilogramm) und die Ukraine (Alina Stadnik-Makhynia/Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm).

Die Ringerinnen aus Asien holten insgesamt 15 Medaillen, gefolgt von den Athletinnen aus Europa (7 Medaillen) und den Teilnehmerinnen vom amerikanischen Doppel-Kontinent (6 Medaillen). Die Team-Wertung bei den Freistil-Ringerinnen gewann Japan vor der Mongolischen Republik und den USA.

Aline Focken, die EM-Dritte von 2012, sorgte aus deutscher Sicht fĂŒr das beste Resultat. In der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm erreichte sie das kleine Finale, unterlag dort der Japanerin Sara Dosho.

Die weltmeisterlichen Entscheidungen 2013 im griechisch-römischen Stil

Auch bei den sieben Entscheidungen im griechisch-römischen Stil der Herren war Asien „das Maß aller Dinge“. Von den 28 Medaillen dort holten die Ringer aus Asien 15, davon 5 x Gold. Der „alte Kontinent“ Europa schaffte immerhin 13 x Edelmetall, davon 2 x Gold.

Überraschend stark prĂ€sentierten sich bei den „Griechisch-Römischen“ die Koreaner aus Nord und SĂŒd, die insgesamt 3 x Gold (Yun Won-Chol/Nordkorea in der Gewichtsklasse bis 55 Kilogramm, Han-Su Ryu/SĂŒdkorea in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm und Kim Hyeon-Woo/SĂŒdkorea in der Gewichtsklasse bis 74 Kilogramm), 1 x Silber, 1 x Bronze erkĂ€mpften.

Zweimal Gold holte der Iran (Taleb Nematpour in der Gewichtsklasse bis 84 Kilogramm und Amir Aliakbari in der Gewichtsklasse 120 Kilogramm). FĂŒr Europa siegten der Bulgare Ivo Angelow (Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm) und der Russe Nikita Melnikow.

Russland entschied ebenfalls die Teamwertung im griechisch-römischen Stil fĂŒr sich. Auf den weiteren PlĂ€tzen folgten SĂŒdkorea, Ungarn und der Iran.

Aus deutscher Sicht sorgte der Europameister und Olympia-FĂŒnfte 2012 Frank StĂ€bler in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm mit Bronze fĂŒr die einzige Medaille und zugleich dafĂŒr, dass die historische Medaillen-Serie fĂŒr die deutschen WM-Ringerinnen und WM-Ringer in Budapest auch 2013 seine Fortsetzung fand.

Insgesamt errangen „im wahrsten Sinne des Wortes“ 14 Nationen WM-Edelmetall 2013 im griechisch-römischen Stil, davon vier LĂ€nder eine oder mehrere Goldmedaillen.

FĂŒr das Gesamt-Medaillen-Ranking der Weltmeisterschaften im Ringen (Damen und Herren) 2013 bedeuten die abschließenden Entscheidungen im griechisch-römischen Stil, dass der Iran mit 4 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze in den Einzel-Entscheidungen die erfolgreichste Nation vor Russland mit 3 x Gold, 4 x Silber, 4 x Bronze wurde.

Wie beliebt das Ringen global ist, zeigt dabei auch der „Rest des Medaillenspiegels“ der WM im Ringen in Budapest. 24 LĂ€nder holten Medaillen, davon 11 Staaten eine oder mehrere Goldmedaillen.

Nach Budapest 2013 folgte Taschkent 2014

Bei den WelttitelkĂ€mpfen im Freistil-Ringen der Herren 2014 setzten die russischen Ringer mit 5 x Gold, 1 x Bronze die sportlichen Akzente. Sehr erfolgreich waren dort ebenfalls die TĂŒrkei mit 1 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze, Aserbaidschan mit 1 x Gold, 1 x Silber und Nordkorea mit 1 x Gold sehr erfolgreich. Der Iran schaffte 3 x Silber, 2 x Bronze. Weltmeister im Freistil-Ringen  wurden 2014 unter anderem Yang Kyong-il (Nordkorea/in der leichtesten Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm), Taha AkgĂŒl (TĂŒrkei/in der höchsten Gewichtsklasse bis 125 Kilogramm) und Abdusalam Gadisov (Russland/in der Gewichtsklasse bis 97 Kilogramm).

Die WM 2014 bei den Frauen

Und bei den weltmeisterlichen Entscheidungen im Frauen-Ringen (Freistil) waren die Japanerinnen mit 4 x Gold, 1 x Silber „das Maß aller Ringerinnen-Dinge“. Die US-Amerikanerinnen schafften 1 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze. Dahinter platzierten sich im „Medaillen-Ranking“ die Mongolische Republik sowie die Ukraine mit jeweils 1 x Gold, 1 x Bronze und Deutschland mit 1 x Gold. Die russischen Ringerinnen holten 5 Medaillen (2 x Silber, 3 x Brionze) – darunter jedoch kein Titel. Zu den Weltmeisterinnen 2014 zĂ€hlen unter anderem Eri Tosaka (Japan/Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm), SĂŒkheegiin Tserenchimed (Mongolische Republik/Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm), Yuliya Tkach (Ukraine/Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm), Adeline Gray (USA/Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm) und Aline Focken aus Deutschland, die sensationell Gold in der Gewichtsklasse bis 69 Kilogramm erkĂ€mpfte.

Historische Momente aus deutscher Sicht im Frauen-Ringen 


 Das war das 16.WM-Edelmetall in der Geschichte des Frauen-Ringkampfsportes fĂŒr Deutschland und erst das zweite deutsche Ringerinnen-WM-Gold ĂŒberhaupt. In Chalkida (Griechenland) 2002 jubelte Brigitte Wagner in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm ĂŒber die erste weltmeisterliche Ringerinnen-Goldmedaille „Made in Germany“. Insgesamt erkĂ€mpften in der WM-Geschichte des Frauen-Ringens seit 1987 sechs deutsche Ringerinnen WM-Medaillen: Nina Englich 3 x Bronze zwischen 1995 und 2001, Stephanie Groß 3 x Silber, 2 x Bronze zwischen 1996 und 2007, Anita SchĂ€tzle 1 x Silber, 2 x Bronze zwischen 1999 und 2005, Brigitte Wagner 1 x Gold, 1 x Bronze zwischen 2001 und 2002, Maria MĂŒller 1 x Bronze 2006 und Jaqueline Schellin 1 x Bronze 2012. Und nun, 2014, gab es Gold fĂŒr Aline Focken


Das klassische Ringen bei den WM 2014

Im Ringen des griechisch-römischen Stils gab es indes ebenfalls eine Medaille fĂŒr das deutsche Team. Oliver Hassler erkĂ€mpfte Silber in der Gewichtsklasse bis 98 Kilogramm. Ansonsten waren im klassischen Ringen insbesondere die Teilnehmer aus Armenien (2 x Gold), Russland (1 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze), dem Iran (1 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze), Ungarn (1 x Gold, 2 x Bronze), Serbien, Frankreich sowie Kuba (je 1 x Gold) sehr stark. So siegten dort Hamid Sourian (Iran) in der Gewichtsklasse bis 59 Kilogramm, Melonin Noumonvi (Frankreich) in der Gewichtsklasse bis 85 Kilogramm und Mijain Lopez (Kuba) in der Gewichtsklasse bis 130 Kilogramm.

Die WM 2014 kompakt

Die punktbesten Teams kamen 2014 aus Russland (Freistil-Ringen der Herren/62 Punkte), dem Iran (Klassik-Ringen der Herren/42 Punkte) und aus Japan (Freistil-Ringen der Frauen/55 Punkte).

Die meisten WM-Medaillen 2014 – kompakt betrachtet – sicherten sich Russland (15, davon 6 x Gold), der Iran (9 Medaillen, davon 1 x Gold), die TĂŒrkei (9 Medaillen, davon 1 x Gold) und Aserbaidschan (7 Medaillen, davon 1 x Gold).

Und auch 2015 wurde weltmeisterlich gerungen.

Las Vegas und die WM 2015

Die WM-Entscheidungen 2015 im Klassik-Ringen: Russland mit den meisten Medaillen


In den acht Entscheidungen im Klassik-Ringen bei den Herren gab es keine dominierende Nation. Die acht Titel verteilten sich auf die TĂŒrkei (zwei) sowie Kuba, die Ukraine, Russland, Aserbaidschan, Armenien und Deutschland (je einen).

Achtzehn LĂ€nder teilten sich die 32 Medaillen, wobei Russland mit fĂŒnf Medaillen die meisten erkĂ€mpfte. Stark prĂ€sentierten sich dabei die EuropĂ€er, die 16 der 32 Medaillen errangen, also genau 50 Prozent aller Medaillen. Dazu „holten“ sich die griechisch-römischen Ringer des „alten Kontinents“ 5 der 8 Titel, was einem „Gold-Anteil“ von rund 62 Prozent entspricht.

Frank StĂ€bler belegte Platz eins in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm. Die anderen europĂ€ischen TiteltrĂ€ger im Klassik-Ringen 2015 sind Roman Vlasov (Russland/Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm), Selcuk Cebi (TĂŒrkei/Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm), Zhan Beleniuk (Ukraine/Gewichtsklasse bis 85 Kilogramm) und Riza Kayaalp (TĂŒrkei/Gewichtsklasse bis 130 Kilogramm).

Die griechisch-römische Ringer-Streitmacht aus Asien kam auf 13 Medaillen, darunter zweimal Gold fĂŒr Rasul Chunayev (Aserbaidschan/Gewichtsklasse bis 71 Kilogramm) und Artur Aleksanyan (Armenien/Gewichtsklasse bis 98 Kilogramm). FĂŒr den amerikanischen Doppel-Kontinent gab es nur einen Titel, fĂŒr Ismael Borrero (Kuba/Gewichtsklasse bis 59 Kilogramm). Gastgeber USA schaffte im griechisch-römischen Stil nur einmal Bronze – durch Andy Bisek (Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm).

Die WM-Ergebnisse im Freistil-Ringen der Frauen 2015: Zwei Japanerinnen schrieben ihre WM-Geschichte fort


Bei den WettkĂ€mpfen im Freistil-Ringen bei den Frauen in Las Vegas 2015 offenbarten auch die europĂ€ischen Ringerinnen ihre große sportliche Klasse. Diese erkĂ€mpften 15 der 32 Medaillen, was einem Anteil von 47 Prozent entspricht. Damit war auch im weltmeisterlichen Frauen-Ringen der „alte Kontinent“ am besten. Allerdings
 Die meisten WM-Titel, 4 von 8, also 50 Prozent aller WM-Titel, erkĂ€mpften die asiatischen Ringerinnen.

Die Top-Nation war dabei wieder einmal Japan (dreimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze) gefolgt von den USA (zweimal Gold, einmal Bronze), Russland bzw. der Mongolischen Republik (jeweils einmal Gold, einmal Silber) und der Ukraine (einmal Gold, zweimal Bronze. Insgesamt sicherten sich Ringerinnen aus 18 LĂ€ndern WM-Edelmetall. FĂŒnf LĂ€nder teilten sich die acht WM-Goldmedaillen im Frauen-Bereich.

FĂŒr Deutschland gab es einmal Bronze durch Aline Focken in der Gewichtsklasse bis 69 Kilogramm, in der Aline vor Jahresfrist bereits Weltmeisterin wurde. Die WM-Titel im Frauen-Bereich gingen speziell an Eri Tosake (Japan/-48 Kilogramm), Saori Yoshida (Japan/-53 Kilogramm), Helen Maroulis (USA/-55 Kilogramm), Kaori Icho (Japan/-58 Kilogramm), Oksana Herhel (Ukraine/-60 Kilogramm), Soronzonboldyn Battsetsay (Mongolische Republik), Natalia Vorobieva (Russland/-69 Kilogramm) und Adeline Gray (USA/-75 Kilogramm).

Insbesondere die Japanerinnen Saori Yoshida und Kaori Icho schrieben weiter WM-Geschichte. Saori Yoshida schaffte in Las Vegas ihren dreizehnten WM-Titel (2002 bis 2013 in der Klasse bis 55 Kilogramm, 2014 bis 2015 in der Klasse bis 53 Kilogramm) und war dreimal Olympiasiegerin (2004, 2008, 2012 in der Klasse bis 55 Kilogramm). Saoris Landsfrau Kaori Icho kommt immerhin auf zehn WM-Titel (2002 bis 2013 in der Klasse bis 63 Kilogramm, 2014 bis 2015 in der Klasse bis 58 Kilogramm). Drei Olympiasiege (2004, 2008, 2012 in der Klasse bis 63 Kilogramm) verbuchte auch Kaori Icho.

Die WM 2015 im Freistil-Ringen der Herren: Starke Russen und US-Amerikaner

Im Freistil-Ringen bei den Herren spielte Europa ebenfalls eine sportliche „Hauptrolle“. So konnten die europĂ€ischen Freistil-Ringer 14 von 32 Medaillen, darunter vier von acht Titel, bejubeln. Die asiatischen Freistil-Ringer kamen zwar auf eine Medaille mehr (15), mußten sich aber mit „nur“ zwei WM-Titeln begnĂŒgen.

Damit teilten sich Europa und Asien im Freistil-Ringen der Herren 2015 fair die Medaillen, kamen zusammen auf 29 der 32 Medaillen. Lediglich Gastgeber USA brach in die europÀisch-asiatische Phalanx mit drei Medaillen (2 Titeln) ein.

Die erfolgreichsten Freistil-Ringer-Nationen bei den Herren waren letztendlich Russland (zweimal Gold, einmal Silber, viermal Bronze), die USA (zweimal Gold, einmal Bronze), Aserbaidschan bzw. die TĂŒrkei (jeweils einmal Gold, Silber, Bronze), Georgien (einmal Gold, zweimal Bronze) und Italien (einmal Gold). PodestplĂ€tze im Freistil-Ringen der Herren schafften Athleten aus 12 LĂ€ndern. Die dortigen acht Titel verteilten sich auf 6 Staaten. Die Weltmeister im Freistil-Ringen der Herren lauten dabei Vladimer Khinchegashvili (Georgien/-57 Kilogramm), Haji Aliyev (Aserbaidschan/-61 Kilogramm), Frank Chamizo (Italien/-65 Kilogramm), Magomedrasul Gazimagomedov (Russland/-70 Kilogramm), Jordan Burroughs (USA/-74 Kilogramm), Abdulrashid Sadulaev (Russland/-86 Kilogramm), Kyle Snyder (USA/-97 Kilogramm) und Taha AkgĂŒl (TĂŒrkei/-125 Kilogramm).

Die besten Ringer-Nationen der WM 2015 in Las Vegas waren nach BerĂŒcksichtigung aller WettkĂ€mpfe – je acht im Klassik-Ringen der Herren, im Freistil-Ringen der Frauen und im Freistil-Ringen der Herren – Russland (viermal Gold, zweimal Silber, achtmal Bronze), die USA (viermal Gold, dreimal Bronze), die TĂŒrkei (dreimal Gold, einmal Silber, zweimal Bronze) und Japan (dreimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze). Die deutsche Bilanz lautete einmal Gold, einmal Bronze.

WM 2016 in Budapest

 Mitte Dezember 2016 fanden in Budapest noch die WM-Entscheidungen in sechs nicht-olympischen Gewichtsklassen statt. Dort war Russland mit 2 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze am besten.

… Und nun sind die Blicke auf die WM im Ringen 2017 Ende August gerichtet.

Marko Michels

Foto (Maik Micera): Impression von der Norddeutschen Meisterschaft im Februar 2017 in Schwerin.

 

 

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