Nach einer schier endlosen Corona-Zeit ohne organisierten Rugbyspielbetrieb in Mecklenburg-Vorpommern und ganz Deutschland, haben die Rugbyspieler und -spielerinnen in diesem Sommer endlich wieder den geordneten Trainings- und Wettkampfbetrieb aufgenommen. Nach einer intensiven Saisonvorbereitung mit vielen fordernden Laufeinheiten fanden sich die Rugbyherren der Rugbyspielgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern (RSG M-V) am Sonnabend zu zwei Testspielen in Hornstorf bei Wismar ein, um sich dem sportlichen Vergleich mit den Teams der FT Adler Kiel sowie dem FC St. Pauli zu stellen.
Bereits zwei Wochen zuvor hatten sich die drei Mannschaftsteile der RSG, die Freibeuter Wismar, die Fortuna aus Neuenkirchen sowie die Dierkower Elche aus Rostock im Sportpark Rostock-Gehlsdorf zu einem Trainingscamp getroffen, um am gemeinsamen Spielkonzept zu arbeiten und sich konzentriert auf die anstehende Saison in der Regionalliga Nord vorzubereiten. Dort hatten die Männer der RSG viel an den Grundlagen des Rugbyspiels gearbeitet, die es nun gegen St. Pauli und Kiel auf dem Rugbyplatz in Hornstorf zu zeigen galt.
Dementsprechend hoch motiviert ging die Mannschaft von Teamchef Carsten Pust-Achilles (HWI) in die erste Begegnung gegen die FT Adler Kiel. Zu Beginn mussten sich beide Teams nach der langen Wettkampfpause erst einmal wieder auf dem Rugbyplatz zurechtfinden. Nach wenigen Minuten gingen die Gäste von der Förde mit einem sehenswerten Angriffsspielzug mit 5:0 in Führung. Mit kompromissloser Verteidigungsarbeit erarbeiteten sich die Männer der RSG mehrfach das ovale Spielgerät und versuchten ihrerseits Punkte zu erzielen.
Durch gute Arbeit im Sturmspiel der Hausherren eröffneten die schweren Jungs der RSG mehrfach Möglichkeiten für die schnelle Hintermannschaft zu punkten. Fehlende Absprachen und einfache Fehler in der Ballbehandlung machten aussichtsreiche Angriffe der RSG zunichte. In der Verteidigung wussten dagegen beide Mannschaftsteile zu überzeugen. Allerdings ließ auch der Gegner aus Kiel keine Punkte für die Männer aus M-V zu, sodass es bei der 0:5 Niederlage blieb.
Im zweiten Spiel wurde die RSG von den Männern des FC St. Pauli noch intensiver gefordert. Besonders der dominante Sturm der Hamburger brachte die Hausherren mehrfach gehörig unter Druck. Weder die angeordneten Gedränge noch die Gassen bei eigenem Seiteneinwurf konnten gewonnen werden, sodass sich die RSG größtenteils im Rückwärtsgang befand und mit Mann und Maus verteidigen musste.
Mehrfach konnten die körperlich starken Hamburger Lücken in die Verteidigung der RSG reißen, doch die Defensive der Männer aus M-V fand meistens mit kräftigen Tacklings die richtige Antwort auf St. Paulis Angriffsbemühungen. Lediglich einen Versuch konnten die Hamburger in dem Spiel erzielen, dem die RSG nichts an Punkten entgegensetzen konnte, sodass am Ende eine weitere 0:5 Niederlage für die Gastgeber zu verzeichnen war.
Der Rostocker Kapitän der RSG fand nach den Spielen nur positive Worte für sein Team: „Wir wussten nach dem Trainingscamp in Rostock nicht genau, wo wir stehen. Aber die Jungs haben heute gegen gestandene Regionalligateams überragend in der Verteidigung gearbeitet. Es hat trotz der teils schnellen Rückstände niemand den Kopf hängen lassen, sondern es haben alle über die gesamte Spielzeit ihr bestes Rugby gezeigt und darauf können wir für die kommende Saison gut aufbauen.“
Ebenso schätzte auch der Rostocker Spielertrainer Martin Gordon Hille die Spiele der RSG ein: „Gegen Kiel waren wir auf Augenhöhe und sind zu nachlässig mit unserer Chancenverwertung umgegangen, daran müssen wir in den nächsten Wochen intensiv arbeiten. Großes Lob besonders an die schweren Jungs der RSG, die heute viele wichtige Meter gelaufen sind und gut in den Tacklings gearbeitet haben. Wenn wir weiter so konzentriert arbeiten, dann bin ich zuversichtlich, dass wir zum Saisonauftakt am 19.09.2021 gegen die Welfen aus Braunschweig im Sportpark Gehlsdorf auch als Sieger vom Platz gehen können.“
Für die RSG spielten: Price, Sommer, Sachse, Bellin, Conradi, Krake, M. Paulsen, Dwars ©, Lück, Hille, L. Paulsen, Thielemann, Ahlvers, Mehring, Knauf, Goeda, Thöl, Heindl.
Text: Andre Goeda