Am Samstag kam es in Rostock zum Rugby-Spitzenspiel der Verbandsliga Nord. Der Zweitplazierte, die Rugbyspielgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern (RSG), traf im heimischen Sportpark Gehlsdorf auf den Tabellenprimus des FC St. Pauli. Vor Spielbeginn hatten sich die Gastgeber auf die Fahnen geschrieben, aggressiv zu starten und die Hamburger sofort unter Druck zu setzen.

Lorenz Paulsen (RSG MV, blau-weiße Trikots) versucht einen Hamburger Spieler (weiß-braune Trikots) zu stoppen.
Foto: Andre Goeda

Doch mit Anpfiff durch den Unparteiischen kam es prompt ganz anders. Die RSG war noch gar nicht richtig auf Betriebstemperatur gekommen, da hatte St. Pauli schon eiskalt zugeschlagen. Eine LĂŒcke in der Verteidigung wurde klug ausgenutzt und zum Versuch abgelegt. Die fĂ€llige Erhöhung wurde sicher zum 0:7 fĂŒr die GĂ€ste verwandelt. Gerade als die RSG sich aufrappelte und im Sturm selbst Akzente setzen konnte, waren es wiederum die Hamburger, die erneut punkteten und bereits nach wenigen Minuten mit 0:14 in FĂŒhrung lagen.

Immer wieder gelang es den GĂ€sten ĂŒber ihre wieselflinke Hintermannschaft Überzahlsituationen zu erzeugen oder LĂŒcken in die RSG-Verteidigung zu reißen. Die Hausherren hatten oft nur das Nachsehen und liefen den schnellen Kiez-Ruggern hinterher. Insgesamt fĂŒnf Versuche erzielten die Hamburger im ersten Durchgang und konnten drei davon erhöhen. Die einzigen Punkte fĂŒr die RSG erzielte Michael Unce nach einer Standardsituation, bei der er sich mit aller Macht durch die Hamburger Reihen tankte und fĂŒr Ergebniskosmetik zur Halbzeit (5:31) sorgte.

Nach der Pausenansprache durch Teammanager Carsten Pust-Achilles kam die RSG besser ins Spiel und verteidigte fortan energischer. Mit guten Standards und schönen Angriffen ĂŒber die Hintermannschaft entwickelte sich in der zweiten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel. Beide Teams schenkten sich nichts und sorgten mit krachenden Tacklings und schnellen LĂ€ufen fĂŒr Begeisterung bei den Rostocker Zuschauern.

Am Ende konnten sowohl die RSG als auch Pauli noch je einen Versuch in der zweiten Halbzeit erzielen. Als der Schiedsrichter die Partie und damit die Saison 2018/19 der Verbandsliga beendete sanken die Spieler erschöpft auf den Gehlsdorfer Rasen und bedankten sich anschließend beim gegnerischen Team fĂŒr das harte und körperliche, aber stets fair gefĂŒhrte Spiel. St. Pauli feierte den verdienten Meistertitel euphorisch und gehört mit dieser Mannschaft auch in der nĂ€chsten Saison zu den Titelfavoriten.

Der Rostocker KapitĂ€n Tore Dwars zeigte sich nach Spielende enttĂ€uscht ob der Leistung seiner Mannschaft: „Wir wollten heute eigentlich den TabellenfĂŒhrer Ă€rgern, wurden dann aber in der ersten HĂ€lfte ĂŒberrollt und haben in der Verteidigung teilweise nur zugesehen. Paulis Trumpfkarte war heute die Schnelligkeit. Gratulation an ein starkes Hamburger Team und einen verdienten Meistertitel. Trotz der Niederlage freut es mich, dass wir dann im zweiten Abschnitt zurĂŒckgekommen sind und alles versucht haben. Respekt fĂŒr diese Teamleistung. Darauf können wir in der neuen Saison im Herbst aufbauen.“

Mann des Spiels bei der RSG war Sturmtank Marten Paulsen, der mit seinem Versuch in der zweiten Halbzeit ĂŒberzeugen konnte und mit seiner körperlichen Spielweise meist mehrere Gegner beschĂ€ftigte sowie in der Verteidigung gnadenlos zupackte. Nach der verdienten Sommerpause geht dann im August die Vorbereitung auf die neue Saison mit einem Beachrugbyturnier am 3. August 2019 am WarnemĂŒnder Strand los, worauf nur eine Woche spĂ€ter bereits das 13. internationale Hanse-Masters-Turnier in Gehlsdorf stattfinden wird. Die nĂ€chsten Highlights stehen also schon vor der TĂŒr.

FĂŒr die RSG spielten: Price, M. Paulsen, Kutz, Thöl, Dwars ©, Sommer, Ahlvers, LĂŒck, Unce, Ohloff, Wikander, Hoffmann, Höfer, Globig, Knauf, Goeda, da Cunha, Seyfarth, Rohde, L. Paulsen, Gutzeit, Rupp.

Von Andre Goeda

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