Am Samstag trafen sich die Rugbyteams aus Mecklenburg und Vorpommern, um in Neubrandenburg beim finalen Spieltag der MV-Cup-Serie den Meister im 7er-Rugby zu krönen. Im Modus jeder-gegen-jeden trat der Favorit aus Rostock gegen die Freibeuter Wismar, Fortuna Neuenkirchen (bei Greifswald) sowie die gastgebenden Turbine Neubrandenburg an. Bei den vergangenen drei Spieltagen konnten die Rostocker insgesamt ĂŒberzeugen, bei einer einzigen Niederlage in insgesamt neun Spielen. Die Favoritenrolle war im Vorfeld also klar verteilt. Einzig die Freibeuter aus Wismar konnten den Rostockern noch den Titel streitig machen.

Die Rostocker kamen mit großem Kader und breiter Brust nach Neubrandenburg und wollten sich unbedingt die Rugbykrone von MV aufsetzen. Das erste Spiel des Tages bestritten Fortuna Neuenkirchen gegen die Freibeuter Wismar in der Gluthitze der Webasto-Arena. Aufgrund der dĂŒnnen Personaldecke der Wismarer halfen einige Rostocker Spieler bei den Freibeutern aus und setzen in ihrem „Warm-up-Game“ gleich deutliche Akzente. So ĂŒberzeugten die Freibeuter im Auftaktspiel mit 36:0 gegen defensiv teils ĂŒberforderte Fortunen. Im zweiten Spiel folgte anschließend der Auftritt der Rostocker Favoriten gegen das starke Team der Gastgeber.

Von Beginn an schenkten sich beide Teams nichts. Neubrandenburg agierte engagiert und mit viel Körpereinsatz, wohingegen die Rostocker ihre Schnelligkeit und Ballsicherheit ausspielten. Die Rostocker brauchten einige Minuten, um ins Spiel zu finden. Aber mit zunehmender Spieldauer wurden die Aktionen zielgerichteter und die ausgewiesene Taktik des Trainers, Martin Gordon Hille, wurde besser umgesetzt. Am Ende stand ein 33:5 Sieg fĂŒr die Rostocker auf der Anzeigetafel, der teilweise noch sehr von Einzelaktionen geprĂ€gt war, aber das Können der Mannschaft bestĂ€tigte.

Angeordnetes GedrÀnge zwischen HRO und NB (rot blau). | Foto: André Goeda

Nach nur wenigen Minuten Pause folgte dann das nĂ€chste Spiel gegen Fortuna Neuenkirchen. Offensichtlich hatte die deutliche Ansprache des Trainers gewirkt. Die Rostocker spielten konzentrierter ihre Angriffe zu Ende, ließen der Fortuna kaum Ballbesitz und packten in der Verteidigung konsequent zu. Die Angriffsmaschinerie des Turnierfavoriten kam richtig ins Rollen und ĂŒberforderte die MĂ€nner aus Neuenkirchen mit fortschreitender Spielzeit immer mehr, sodass es quasi im Minutentakt Punkte fĂŒr die Rostocker zu verzeichnen gab. Nach dem Schlusspfiff rief der souverĂ€ne Schiedsrichter, Pierre Fandrich, ein deutliches und auch in der Höhe verdientes 54:0 fĂŒr Rugby Rostock aus.

Im letzten Spiel der Rostocker wartete dann der Ă€rgste Verfolger auf den Titel, die Freibeuter aus Wismar, auf die MĂ€nner von der Warnow. Motiviert durch die souverĂ€nen Auftaktspiele wollten die Rostocker ihre Siegesserie weiter ausbauen und sich am heutigen Tag ungeschlagen den Landesmeistertitel holen. Aufgrund der heißen Mittagstemperaturen erhielten einige etablierte KrĂ€fte eine Pause und machten Platz fĂŒr vielversprechende Talente aus der Rugby-Rostock-Schmiede. Doch die Wismarer machten von Beginn an ordentlich Druck, dem die „jungen Wilden“ aus Rostock nicht gewachsen schienen, so konnten die Freibeuter mit drei gelegten Versuchen in FĂŒhrung gehen.

Nach dem Seitenwechsel rotierte der Trainer dann einige erfahrene KrĂ€fte ins Team zurĂŒck und sofort zogen Spieltempo und -schnelligkeit an. Rostock glich binnen weniger Minuten aus und konnte sogar noch zwei weitere Versuche zum hart umkĂ€mpften 29:17 Sieg ĂŒber Wismar legen. In den weiteren Partien siegten die Freibeuter mit 31:5 gegen Fortuna Neuenkirchen und der Gastgeber aus Neubrandenburg ĂŒberzeugte mit einen 31:21, in einem hochspannendem Match, ebenfalls gegen die Fortuna vor den zahlreich erschienenen Zuschauenden.

Teamfoto Rostock nach Turnierende. (Foto: André Goeda)

Nach Turnierende fand der sichtlich stolze Trainer der Rostocker, Martin Gordon Hille, nur lobende Worte fĂŒr sein Team: „Du Jungs können wirklich stolz auf sich und ihre Leistungen in dieser Saison sein. Heute haben alle gespielt und fĂŒnf unserer Rookies konnten sogar einen Versuch erzielen.“ Der Rostocker Routinier und KapitĂ€n, Andreas Rohde fĂŒgte noch hinzu: „Wir bedanken uns bei den anderen Teams und den Schiedsrichtern fĂŒr die spannenden Spiele und gezeigten Leistungen. Das lĂ€sst fĂŒr die Zukunft des Rugbysports in M-V viel Gutes erhoffen. Wir haben heute super als Team funktioniert und werden den Titel noch ordentlich gefeiern.“

FĂŒr Rostock spielten: Dwars, Heindl, Rohde ©, da Cunha, Bollnow, Böttcher, Schneider, Peters, Goeda, Voß, Schönwetter, Seifert, Hallier, Knauf, Holovko, Bettenhausen.

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