400-Meter-Power: Johanna Martin und Pauline Richter glänzen bei U20-EM

„Bin ich einfach glücklich, dass ich eine Medaille bekommen habe“

Silberregen für Rostock im hohen Norden Europas: Bei der U20-Europameisterschaft im finnischen Tampere sorgten Johanna Martin und Pauline Richter vom 1. LAV Rostock für ein echtes Leichtathletik-Highlight. Johanna sprintete über 400 Meter in starken 52,00 Sekunden zu ihrer ersten internationalen Medaille und musste sich nur der britischen Freundin Charlotte Henrich geschlagen geben. Auf der schwierigen Außenbahn acht bewies die 19-Jährige Nervenstärke – und jubelte am Ende trotz kleiner Saisonrückschläge über Silber. „Ich bin einfach nur glücklich“, strahlte sie nach dem Rennen.

Doch damit nicht genug: Am Sonntag mischte Pauline Richter im Staffelwettbewerb über 4×400 Meter die Konkurrenz auf. Mit der schnellsten Splitzeit des deutschen Quartetts (52,30 Sekunden) legte die 18-Jährige den Grundstein für Rang zwei hinter Frankreich. „Als ich hier an der Linie stand, wusste ich, dass ich maximal anballern muss, und das habe ich getan“, erzählte Pauline, die noch am Vorabend vor Aufregung kaum geschlafen hatte. Im Ziel überwog dann pure Freude: „Eine EM-Medaille zu holen war schon die ganze Saison über der Traum, und deshalb bin ich gerade auch überglücklich.“

Für beide Athletinnen war der Podestplatz alles andere als ein Selbstläufer. Johanna kämpfte sich nach einem Infekt zurück in Topform und Pauline hatte erst bei den Deutschen Meisterschaften ihr Comeback gefeiert, um im letzten Moment die EM-Quali zu schaffen. Dass die beiden Trainingspartnerinnen in Tampere jeweils Edelmetall abräumten, ist auch ein Erfolg ihres Coaches Birger Voigt, der vor Ort bei jedem Schritt mitfieberte.

Mit zwei Silbermedaillen trugen Martin und Richter maßgeblich zum starken deutschen Abschneiden bei – Platz eins in der Nationenwertung mit insgesamt zehn Medaillen. Für Johanna steht im September sogar noch ein WM-Start mit der großen Staffel in Tokio an. Und wer die beiden Rostockerinnen in Tampere erlebt hat, ahnt schon jetzt: Diese Karrieren haben gerade erst so richtig Fahrt aufgenommen.

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