EM und IDM starten, Siegestaumel am Leuchtturm
Bereits am frühen Donnerstagmorgen überquerte um 7.49 Uhr das letzte Schiff die Ziellinie der hanseboot Rund Bornholm Regatta. „So zeitig waren noch nie alle Yachten wieder zu Hause“, berichtete der Wettfahrtleiter der Seeregatten, Uwe Wenzel. Die Anzahl 13 brachte den Teammitgliedern der „OSPA“ offensichtlich Glück, denn sie bekamen bei der Siegerehrung gleich vier Preise.
Verdient, denn schließlich unterboten sie mit der schnellsten jemals gesegelten Zeit den Rekord aus dem Jahr 2001 um knapp 2,5 Minuten. Ein Drehbuch hätte das Zielfinish der seit vielen Jahren vom Team speedsailing gejagten Bestleistung nicht spannender schreiben können, denn der Pokal für die schnellste gesegelte Zeit seit der Aufzeichnung steht nun endlich auch in ihrem Trophäenschrank – im Übrigen eine eigens gravierte Silberschale.
Bei der Siegerehrung auf der Bühne am Leuchtturm wurde unter großem Applaus ein ganz besonderer Dank an die Crew der Yacht „Madame“ ausgesprochen, weil sie der am Montag auf Grund gelaufenen Yacht „grautvornix“ als Erste geholfen hatte. Uwe Wenzel freute sich weiterhin darüber, dass die SY „Germania“ mit Baujahr 1963 viele junge Segler an Bord hatte, die „die alte Dame“ aus Kiel in Schuss halten.
Den Startpunkt für die Internationale Deutsche Meisterschaft im Seesegeln bildete heute der Start zur Langstrecke, von der die 45 teilnehmenden Yachten erst heute Nacht zurückerwartet werden. In den kommenden Tagen schließen sich unterschiedliche Up & Down-Wettfahrten an, die ebenfalls in die Gesamtwertung eingerechnet werden.
Europameisterschaft der Fiven startet mit elf Nationen
Das Skippers-Meeting im Yachthafen Mittelmole markierte heute den Start zur Europameisterschaft der 505er. Thomas Gillard und Harry Briddon aus England hatten jedoch nur wenig Zeit für die Willkommensgrüße der Wettfahrtleitung und der Verantwortlichen der Bootsklassenvereinigung.
„Wir müssen unseren Trimm noch schnell auf den leichten Wind umstellen, damit das Boot heute auch gut läuft“, erklärte Briddon. Der Vorschoter ist bereits zum zweiten Mal in Warnemünde, vor drei Jahren segelte er hier bei der EM im Finn Dinghy mit. „Das Revier ist einfach super, der Wind und die Wellen sind deutlich konstanter als bei uns auf dem See.“
Neben Ehrgeiz, Bootstrimm und Leistungssegeln macht die 505er Segler, genannt die „Fiven“, vor allem ihr Zusammenhalt aus. „Wir sind einfach eine tolle Truppe und geben uns gegenseitig Tipps. Es gibt keine Geheimnisse zwischen uns“, schwärmte der Braunschweiger Thorsten Pösch. Zusammen mit Malte Fiedler segelt er erst seit zwei Jahren im 505er und freut sich, nach dieser Regatta wieder mit neuen Erkenntnissen und Bekanntschaften im Gepäck nach Hause zu fahren.
Unter den elf Nationen der 92 startenden Boote sind übrigens mit zehn Startern die Schweden und mit neun Crews die Briten die am meisten vertretene internationale Klasse. Nach zwei Leichtwindwettfahrten landeten Lutz Stengel und Frank Feller aus Rostock auf einem fantastischen vierten Platz. Führende sind Jorgen und Jacob Bojsen-Møller aus Dänemark, die somit ihrer Favoritenrolle gerecht wurden.
Die dänischen Brüder reisen mit Kieler Woche Sieg und Weltmeistertitel in der Bootsklasse FD an. In Front liegen also sowohl Kenner des Reviers als auch die internationale Spitze.
Ein Becker-Hecht als Normalität: Beach Tennis mit Premiere
Beach-Handball oder Volleyball, Fußball und Basketball am Strand. Das geht alles, klar. Aber Beach Tennis? Eine Ballsportart, bei der der Boden der dritte „Mitspieler“ ist?
Auch Tennis im Sand geht, wie der Erstauftritt während der 80. WARNEMÜNDER WOCHE in der Sport & Beach Arena vom 6. bis 9. Juli zeigte und zeigt. Leicht modifiziert, also ohne Bodenkontakt und praktisch als „Volleytennis“, ist diese Trendsportart im Ostseebad angekommen.
Während am 6. und 7. Juli der TMV Beach Tennis Cup 2017 ausgespielt wird, steht am 9. Juli der DTB Pro Circuit auf dem Spielplan. Rund 70 Akteure aus ganz Deutschland zeigen, wie spektakulär Tennis im Sand ist, z.B. mit einem Becker-Hecht, der hier gar nicht weh tut.
Frauen und Männer spielen in Warnemünde im Doppel – und auch Mix-Teams treten an. Während Beach Tennis in Deutschland noch eine Entwicklungssportart ist, boomt sie z.B. in Italien, Brasilien und Russland.
Die Grundschullehrerin Sarah Bolsmann ist seit kurzem Nationalspielerin und fliegt mit ihrem Team Mitte Juli zu einem hochkarätigen Turnier in Moskau. Mit fünf Jahren hat sie mit dem Tennisspielen begonnen und sieht im Beach Tennis gute Möglichkeiten, viel Neues auszuprobieren.
Thomas Oberwalder vom Tennislandesverband Mecklenburg-Vorpommern spannt sich engagiert vor die Bewerbung dieser neuen Sportart und hofft, dass in einigen Jahren die Tribüne in der Sport & Beach Arena voller als bei der diesjährigen Premiere ist. „Die Attraktivität wird sich herumsprechen“, so der Organisationschef dieses neuen Sportevents.
Gesine Schuer, Presse/Warnemünder Woche