Alexander Wieczerzak ist Weltmeister

Finalsieg gegen Matteo Marconcini aus Italien/Martyna Trajdos belegt fĂŒnften Platz

Nach drei Wettkampftagen ohne Medaillen fĂŒr den Deutschen Judo-Bund (DJB) ist der Knoten endlich geplatzt. Am vierten Tag der Weltmeisterschaften in Budapest zeigte Alexander Wieczerzak vom JC Wiesbaden eine herausragende Leistung und holte sich die Goldmedaille in der Klasse bis 81 kg. Das Finale gegen den Italiener Matteo Marconcini beendete der DJB-Athlet nach knapp zwei Minuten Kampfzeit vorzeitig mit einer WĂŒrgetechnik. Auf seinem Weg zum Titel besiegte der 26-jĂ€hrige Juniorenweltmeister von 2010 den Weltranglistenersten Alan Khubetsov aus Russland und im Halbfinale Olympiasieger Khasan Khalmurzaev, ebenfalls aus Russland.

Martyna Trajdos vom EimsbĂŒtteler TV prĂ€sentierte sich ebenfalls in starker Form, musste sich aber im Viertelfinale der Klasse bis 63 kg der Chinesin Junxia Yang, Siebte der Olympischen Spiele von Rio, geschlagen geben. Im Kampf um Bronze unterlag sie unglĂŒcklich in der VerlĂ€ngerung gegen MilitĂ€rweltmeisterin Agata Ozdoba aus Polen.

Der Weg zum Titel

Alexander Wieczerzak hatte mit Antoine Valois-Fortier kein leichtes Los in seinem ersten Kampf. Der Kanadier war 2014 Vizeweltmeister, 2015 Dritter der WM in Astana und Dritter bei den Olympischen Spielen in London. Doch unbeeindruckt von diesen Erfolgen lieferte der 26-JĂ€hrige eine starke Vorstellung und erzielte in der Golden-Score-VerlĂ€ngerung nach sechs Minuten eine Wazaari-Wertung durch Ko-uchi-maki-komi. Danach kam es noch besser. In Runde drei zeigte sich Wieczerzak gegen den an Nummer eins gesetzten Alan Khubetsov aus Russland sehr gut eingestellt, erzielte drei Wazaari-Wertungen und stand damit im Achtelfinale. Auch gegen Eri Hemubatu dominierte der Deutsche den Kampf. Der Chinese erhielt zwei Shido-Bestrafungen und Wieczerzak erzielte in der Golden-Score-VerlĂ€ngerung Wazaari fĂŒr Seoi-nage. Gegen den ungarischen Meister Laszlo Csoknyai ließ der Wiesbadener nichts anbrennen und bestimmte den Kampf, auch wenn die entscheidende Wertung durch Sumi-gaeshi erst mit dem Schlussgong fiel.

Im Halbfinale setzte Alexander Wieczerzak seine Erfolgsserie fort. Gegen Olympiasieger Khasan Khalmurzaev aus Russland kĂ€mpfte er unbeschwert weiter und erzielte die entscheidende Wertung durch Seoi-nage. Damit stand er im Finale. Der Endkampf gegen Matteo Marconcini aus Italien, FĂŒnfter der Olympischen Spiele in Rio, dauerte keine zwei Minuten und schon hatte der Deutsche den Italiener abgewĂŒrgt. Eine herausragende Leistung und ein verdienter Titelgewinn!

Martyna Trajdos ging gegen Anriquelis Barrios aus Venezuela, Dritte der Panamerikanischen Meisterschaften, schnell durch Ko-uchi-gari in FĂŒhrung und beendete ihre erste Begegnung in der letzten Kampfminute erneut durch eine Innensichel. Gegen die Russin Daria Davydova erzielte die Deutsche Meisterin die entscheidende Wazaari-Wertung durch O-uchi-gari. Im Viertelfinale ging die 28-jĂ€hrige Sportsoldatin gegen Junxia Yang aus China, Siebte der Olympischen Spiele von Rio, zunĂ€chst in FĂŒhrung, musste sich anschließend aber im Haltegriff geschlagen geben.

In der Trostrunde machte es Martyna Trajdos gegen Amy Livesey aus Großbritannien, U23-Europameisterin von 2015, spannend. Erst nach 6:24 Minuten fiel die Entscheidung durch Ko-uchi-gari. Im Kampf um Platz drei gegen MilitĂ€rweltmeisterin Agata Ozdoba aus Polen dominierte die DJB-KĂ€mpferin, doch konnte sie keine zĂ€hlbare Wertung erzielen. In der Golden-Score-VerlĂ€ngerung unterlag sie unglĂŒcklich und musste sich mit einem fĂŒnften Platz zufrieden geben.

Benjamin MĂŒnnich vom JC Bushido Köln fand in der Klasse bis 81 kg gegen den griffstarken Frank de Wit aus den Niederlanden, Junioren-Weltmeister von 2015 und in diesem Jahr Sieger beim Grand-Slam in Paris, kein Mittel. Nach 2:19 Minuten erzielte der NiederlĂ€nder Ippon durch Tani-otoshi und der 27-jĂ€hrige Kölner war vorzeitig ausgeschieden.

Im Medaillenspiegel fĂŒhrt nach vier Tagen Japan mit fĂŒnf Goldmedaillen, zwei Silbermedaillen und einer Bronzemedaille vor der Mongolei (1/1/3), Frankreich (1/0/1) und Deutschland (1/0/0).

Am Freitag kÀmpfen in Budapest Szaundra Diedrich vom JC Bushido Köln, Lisa Dollinger vom TV Kaufbeuren (beide bis 70 kg), Anna Maria Wagner vom KJC Ravensburg (bis 78 kg), Marc Odenthal vom 1. JC Mönchengladbach und David Tekic vom TH Eilbeck (beide bis 90 kg).

Die Ergebnisse vom vierten Wettkampftag:

Frauen bis 63 kg

1. Clarisse Agbegnenou, FRA
2. Tina Trstenjak, SLO
3. Mungunchimeg Baldorj, MGL
3. Agata Ozdoba, POL
5. Martyna Trajdos, GER
5. Junxia Yang, CHN
7. Amy Livesey, GBR
7. Ketleyn Quadros, BRA

MĂ€nner bis 81 kg

1. Alexander Wieczerzak, GER
2. Matteo Marconcini, ITA
3. Khasan Khalmurzaev, RUS
3. Saeid Mollaei, IRI
5. Laszlo Csoknyai, HUN
5. Uuganbaatar Otgonbaatar, MGL
7. Davlat Bobonov, UZB
7. Frank De Wit, NED

Quelle: Pressemitteilung Deutscher Judo-Bund

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