AuswÀrts-Spielpraxis bestens genutzt

SSC-Mittelblockerin Marie Schölzel tankt nach dem Saisonende ihres Interimsvereins MĂŒnster Kraft im heimischen Berlin, bevor Ende April die Nationalmannschaftszeit startet.

Marie Schölzel (Foto: Eckhard Mai)

„Den Satz, ob ich ausgerechnet gegen den SSC so gut spielen musste, hab ich schon ein-, zweimal gehört“, gibt Marie Schölzel zu. Die Mittelblockerin – eigentlich bei Volleyball-Meister SSC Palmberg Schwerin unter Vertrag, nach ihrer Verletzungspause aber an den Ligakonkurrenten USC MĂŒnster ausgeliehen – war mit dem USC im Viertelfinale der Playoffs ausgerechnet auf den SSC getroffen. Die Nationalspielerin hatte mit einer bemerkenswerten Leistung wesentlich dazu beigetragen, dass Schwerin sich den Halbfinaleinzug mit einem 3:2 ĂŒberraschend hart erkĂ€mpfen musste. „Wenn schon, denn schon“, steht die gebĂŒrtige Berlinerin dazu, in jedem Spiel ihr Bestes zu geben. „Es ist ja auch cool, die anderen gut zu kennen und zu wissen, welche SpielzĂŒge funktionieren können, wobei man dann auch ausblendet, wer da gegenĂŒbersteht und sich ganz auf das Spiel konzentriert. Ein anderer Gegner wĂ€re mir aber vor allem fĂŒr MĂŒnster lieber gewesen, um grĂ¶ĂŸere Chancen aufs Weiterkommen zu haben.“ Die Entscheidung, beim USC zurĂŒck ins Spiel zu finden, sei auf jeden Fall die richtige gewesen: „Die Zeit dort hat mir sehr gefallen, die Mannschaft war super cool. Ich bin sehr dankbar fĂŒr das Vertrauen von Trainer und Verein, mir diese Chance zu ermöglichen.“

Durch ihre Ausleihe an den USC ist die Berlinerin in dieser Saison nicht mehr fĂŒr Schwerin spielberechtigt, kann also nun zuhause Pause machen und Kraft tanken. Zum ersten Mal seit Jahren Ostern frei zu haben – das ist ein Luxus, den die 21-JĂ€hrige genießen will. „Ich brauche die freie Zeit jetzt auch, um fĂŒrs Studium vorzuarbeiten, bevor es Ende April mit der Nationalmannschaft losgeht. Vorher werde ich zur Saisonabschlussfeier nach MĂŒnster fahren und mir, wenn es sich ergibt, auch ein Spiel in Schwerin anschauen.“

Marie Schölzel war im September 2018 im Training umgeknickt und hatte sich dabei Risse an BĂ€ndern und Gelenken des linken Fußes zugezogen. Als Ersatz hatte der SSC die Kroatin Beta Dumančić wiederverpflichtet. Als Schölzel im Januar 2018 wieder einsatzfĂ€hig war, eröffnete sich im – verletzungsbedingt dezimierten – MĂŒnsteraner Mittelblock die Chance, mehr Spielpraxis und ein intensiveres Training als in Schwerin absolvieren zu können.

Text: Kathrin Wittwer

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