Im Gespräch mit Holger Genkel, Abteilungsleiter Sportakrobatik des SV Warnemünde
Sportakrobatik hat in Mecklenburg-Vorpommern eine lange Tradition. In Rostock-Warnemünde, Wismar, Schwerin, Selmsdorf und Göhren wird sie seit Jahrzehnten angeboten und gefördert. Zahlreiche Erfolge konnten seither bei nationalen und internationalen Meisterschaften und Wettkämpfen errungen werden. Auch turnten bereits in den 1990er Jahren einige Warnemünderinnen für Deutschland in der Nationalmannschaft. Und 2019? Trainer Holger Genkel im Gespräch…
Holger Genkel über die Erfolge der Sportakrobatinnen des SV Warnemünde, Wettkampf-Höhepunkte, sportliche Herausforderungen und die Entwicklung der Sportakrobatik in MV
„Der Zuspruch ist nach wie vor groß…“
Frage: Ein Drittel des Jahres ist schon wieder Historie… Was waren die bisherigen Höhepunkte aus Sicht Ihrer Abteilung?
Holger Genkel: Es gab in der Tat schon eine ganze Reihe von Veranstaltungs- und Wettkampf-Höhepunkten für die Sportakrobatinnen und Sportakrobaten des SV Warnemünde. Dazu zählt insbesondere im Januar die Teilnahme an der Turn-Show „Feuerwerk der Turnkunst“ vor 6.000 Zuschauern in der Rostocker Stadthalle. Es war eine große Ehre für unsere Sportler, sich dort präsentieren zu können. Sie hatten sich ein halbes Jahr bei Beate Krumbiegel und mir auf diesen Auftritt vorbereitet, der super beim Publikum ankam. Im Februar folgte dann der Wettkampf um den ersten Hauptstadt-Pokal. Die Abteilung Sportakrobatik des SV Warnemünde wurde stärkste und erfolgreichste Mannschaft in der Nachwuchsklasse. Alle 14 Sportlerinnen und Sportler standen auf dem Podest!
Ein weiterer wichtiger Wettkampf im ersten Jahresdrittel 2019 war dann das Traditionsturnier in Göhren. Der SV Warnemünde setzte erfolgreich die sportlichen Akzente in den zwei schwersten Disziplienen der Damen, Paare und Damen-Gruppen, mit jeweils Platz eins. Zu den besten Sportlerinnen avancierten Pauline Hagedorn, Lilly Löbzin und Joline Rieg mit der Höchstwertung aller Paare und Gruppen.
Frage: Welche Höhepunkte folgen?
Holger Genkel: Der nächste wichtigen Wettkampf sind die Nordwestdeutschen Meisterschaften in Nordhorn im Mai. In der zweiten Jahreshälfte 2019 stehen die Landesmeisterschaften, die Bestenermittlung in der Nachwuchklasse bis 19 Jahren und Jahresabschluss-Veranstaltung des Landesturnverbandes M-V auf dem Programm.
Frage: Und wie bewerten Sie den Zuspruch zur Sportakrobatik in Warnemünde?
Holger Genkel: Der Zuspruch zur Abteilung ist nach wie vor groß. Leider können wir keine weiteren Sportlerinnen bzw. Sportler mehr aufnehmen – nur absolute Talente. Wir verfügen bedauerlicherweise über zu wenig Übungsleiter in dieser spezifischen Sportart. Zurzeit hat unsere Abteilung übrigens 55-60 Mitglieder.
Frage: Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Sportakrobatik in M-V insgesamt?
Holger Genkel: Es ist eine stetige Verbesserung der Leistungen im Nachwuchsbereich bis 19 Jahren feststellbar. Dennoch schaffen es viele nicht, in der Schüler-, Jugend- oder Junioren-Klasse der Voll-Klasse zu turnen. Die Gründe dafür sind vielfältig – zu wenige Übungsleiter, keine hauptamtlichen Trainer wie in anderen Landesverbänden und die große Entfernung zu offiziellen Leistungszentren in Deutschland.
Letzte Frage: In diesem Jahr stehen noch die EM in Holon/Israel (30. Oktober bis 3. November) auf dem internationalen Wettkampfplan. Welche Länder bestimmen derzeit das Niveau im Elite-Bereich?
Holger Genkel: International betrachtet hat die Sportakrobatik in Deutschland gut entwickelt. Besonders im männlichen Paar-Bereich und bei den Mix-Paaren in der Voll-Klasse wird das deutlich. … Zur internationalen Konkurrenz: Die stärksten Sportakrobatinnen und Sportakrobaten kommen unter anderem aus Israel, Russland, Weissrussland, Belgien und China.
Vielen Dank und weiterhin maximale Erfolge für Ihre Sportlerinnen und Sportler!
mic