Zwischen dem Olympia-Jahr 2016 und dem Elite-WM-Jahr 2017

Die Leichtathletik-Freiluft-Saison hat natürlich auch in M-V längst begonnen und präsentierte schon einige Höhepunkte, so auch den 15.Ostseepokal in der Leichtathletik am 20.Mai in Rostock oder das 26.Norddeutsche Sportfest der Vielfalt ebenfalls mit leichtathletischen Wettkämpfen.

International werden die kommenden Wochen aus Leichtathletik-Sicht zudem abwechslungsreich, spannend und interessant.

So stehen vom 24.Juni bis 25.Juni die siebente Team-EM in Lille, vom 12.Juli bis 16.Juli die elfte Jugend-WM (Altersklasse U 18) in Nairobi, vom 13.Juli bis 16.Juli die elfte EM der Altersklasse U 23 in Bydgoszcz, vom 20.Juli bis 23.Juli die 24.Junioren-EM (Altersklasse U 20) in Grosseto, vom 22.Juli bis 30.Juli die Leichtathletik-Entscheidungen des 14.Europäischen Olympischen Jugendfestivals in Györ, vom 5.August bis 13.August die 16.Elite-WM in London und vom 19.August bis 30.August die Leichtathletik-Konkurrenzen der 29.Universiade in Taipeh auf dem Programm.

Wie war das – leichtathletisch betrachtet – aber noch 2016?!

Vom 1.Januar 2016 bis 31.Dezember 2016 lagen 365 Tage mit olympischen bzw. paralympischen Entscheidungen in Rio de Janeiro, mit den Elite-EM in Amsterdam, mit den Hallen-Leichtathletik-WM in Portland, mit den U 18-EM in Tiflis, mit den U 20-WM in Bydgoszcz, mit den 116.Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik in Kassel, mit dem 14.Ostseepokal in Rostock oder den Landesmeisterschaften M-V bzw. Jugendsportspielen M-V in Neubrandenburg.

Es gab viele traditionsreiche Laufsport-Veranstaltungen, ob in Schwerin, in Rostock, in Greifswald, auf Rügen, auf Usedom, in Laage, in Wismar, in Waren an der Müritz und und und

Die Hallen-WM 2016 im Rückspiegel

Die 16.Hallen-Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2016 in Portland waren der erste grosse Leichtathletik-Höhepunkt des Jahres. In 26 Disziplinen wurde sportive Spannung und Unterhaltung geboten, wobei ja die olympische Kernsportart Leichtathletik nicht nur zuletzt unter Doping-Generalverdacht steht.

USA am erfolgreichsten

Die fleißigsten Goldmedaillen-Sammlerinnen und –Sammler unter den 547 Athletinnen und Athleten aus 148 Nationen kamen aus den Vereinigten Staaten, die dreizehnmal Gold, sechsmal Silber, viermal Bronze gewannen. Dahinter folgen mit Abstand Äthiopien mit 2 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze, Frankreich mit 1 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze und Jamaika mit 1 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze.

Deutschland erkämpfte jeweils Silber durch Max Hess im Herren-Dreisprung sowie Kristin Gierisch im Frauen-Dreisprung und einmal Bronze durch Mathias Brugger im Mehrkampf. Russische Athletinnen und Athleten waren nach den massiven Doping-Vorwürfen durch den internationalen Leichtathletik-Verband suspendiert worden. Weitere Länder schickten nur Rumpf-Teams oder Nachwuchs-Sportlerinnen bzw. -Sportler.

Zur Sprint-Königin von Portland avancierte Barbara Pierre, welche die 60 Meter in 7,02 Sekunden meisterte. Hingegen wurde Trayvon Bromell aus den USA der Sprint-König in der Halle 2016, der die 60 Meter in 6,47 Sekunden schaffte.

Gold im Mehrkampf an Kanada und an die USA

Und in den Mehrkämpfen bei den Frauen und Herren hieß die Medaillen-Verteilung USA bzw. Kanada je 1 x Gold, die Ukraine 2 x Silber, 1 x Bronze und Deutschland 1 x Bronze.

Im Mehrkampf bei den Frauen ließ sich die Kanadierin Brianne Theisen-Eaten (4881 Punkte) Rang eins nicht nehmen, bei den Herren genoss der Amerikaner Ashton Eaton (6470 Punkte) seinen Erfolg.

29 Länder von 148 teilnehmenden mit Plaketten

Athletinnen und Athleten aus 29 Nationen errangen bei den 16.Hallen-Leichtathletik-WM in Portland Medaillen, darunter 13 Staaten eine oder mehrere Goldmedaillen.

Mit den angesprochenen 13 Goldmedaillen holte das USA-Team die Hälfte aller Goldmedaillen. Für Europa blieben von insgesamt 78 Medaillen ganze 29 übrig, darunter nur vier WM-Titel.

14 Stationen bei der Diamond League

Dann hatten die Athletinnen und Athleten vor allem ihre Starts in der IAAF Diamond League im Fokus. 14 Stationen umfasste diese Wettkampf-Serie, bei der es nicht nur um Medaillen, sondern auch um Geld und eben Diamanten ging….

Leichtathletische EM in Amsterdam und in Grosseto

Kurz vor den Spielen in Rio de Janeiro standen auch die Leichtathletik-EM in Amsterdam auf der Agenda. Über Sinn und Unsinn kontinentaler Meisterschaften in der Leichtathletik rund 5 Wochen vor Olympia lässt sich wahrlich streiten…

Polen am besten

Polen wurde bei diesen seltsamen Leichtathletik-EM beste Nation mit 6 x Gold, 5 x Silber, 1 x Bronze, vor Deutschland mit 5 x Gold, 4 x Silber, 7 x Bronze, Großbritannien mit 5 x Gold, 3 x Silber, 8 x Bronze, der Türkei mit 4 x Gold, 5 x Silber, 2 x Bronze und den Niederlanden mit 4 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze.

Die deutschen Erfolge gingen auf das sportliche Konto von David Storl im Kugelstoßen der Herren (21.31 Meter), von Christina Schwanitz im Kugelstoßen der Frauen (20,17 Meter), Cindy Roleder über 100 Meter Hürden (12,62 Sekunden), Max Hess im Dreisprung (17,20 Meter) und Gesa-Felicitas Krause über 3000 Meter Hindernis (9:18:85).

Die Schweriner Stabhochspringerin Martina Strutz, die in Kassel bei den Deutschen Meisterschaften 2016 Gold holte, wurde Zehnte.

32 und noch mehr

Insgesamt konnten in Amsterdam Athletinnen und Athleten aus 32 Ländern Medaillen erkämpfen, darunter 19 Staaten eine oder mehrere Goldmedaillen. Allerdings hatten viele Teams auch Sportlerinnen und Sportler anderer Nationalitäten eingebürgert, um den heimischen Medaillen-Durst zu stillen, was nicht nur die Türkei praktizierte…

Auch in Grosseto um Medaillen

Bei den Europameisterschaften für Leichtathletinnen und Leichtathleten mit Handicaps in Grosseto errang Russland mit 131 Medaillen, darunter 51 x Gold, die meisten Medaillen. Die deutsche Mannschaft kam dort auf 43 Medaillen, darunter 13 x Gold.

Goldenes Prag

Medaillen gab es für eine junge Sportlerin eines M-V-Vereines bei den IWAS-Weltspielen für Athletinnen bzw. Athleten unter 23 Jahren in Prag. Die Neubrandenburgerin Lindy Ave, für die HSG Uni Greifswald startend, erkämpfte Gold über 100 Meter bzw. 200 Meter und Bronze im Weitsprung.

Die U 20-WM und die U 18-EM im Blickfeld

Zusätzlich gab es 2016 auch wichtige internationale Nachwuchs-Meisterschaften, so die U 20-WM in Bydgoszcz und die U 18-EM in Tiflis.

In Bydgoszcz wurden die USA mit 21 Medaillen, darunter 11 x Gold, erfolgreichstes Land vor Äthiopien mit 10 Medaillen, darunter 4 x Gold, Kenia mit 9 Medaillen, darunter 5 x Gold, und Jamaika mit 8 Medaillen, darunter 2 x Gold. Die deutsche Ausbeute lag bei 2 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze. Zu Gold für das deutsche Team kamen Alina Kenzel im Kugelstossen und Niklas Kaul im Zehnkampf. Sophie Weissenberg vom SC Neubrandenburg erkämpfte Bronze im Weitsprung.

Und in Tiflis belegte Grossbritannien mit 13 Medaillen, darunter 5 x Gold, Rang eins im Medaillenspiegel. Das deutsche Leichtathletik-Team errang 4 x Gold, 4 x Silber, 2 x Bronze. Die Goldenen sicherten sich Marvin Schulte (100 Meter), Lucas Mihota (Hochsprung), Manuel Wagner (Zehnkampf) und Keshia Kwadwo (100 Meter der Frauen). Tim Ader (SC Neubrandenburg) holte Silber mit dem Diskus.

Rio zwischen Olympics und Paralympics

Der Höhepunkt des Jahres waren indes die olympischen und paralympischen Leichtathletik-Wettkämpfe in Rio.

Zu den Siegerinnen und Sieger gehörten unter anderem Sprinter Usain Bolt (Jamaika), Langstreckler Mo Farah (Grossbritannien), Zehnkämpfer Ashton Eaton (USA), Sprinterin Elaine Thompson (Jamaika), Weitspringerin Tianna Bartoletta (USA) oder Siebenkämpferin Nafissatou Thiam (Belgien). Aus deutscher Sicht jubelten Diskuswerfer Christoph Harting bzw. Speerwerfer Thomas Rähler über Gold. Dazu gab es noch Diskus-Bronze für Daniel Jasinski. Aus M-V-Blickwinkel belegte Martina Strutz vom Schweriner SC Rang neun im Stabhochspringen.

USA vorn

Die USA gewannen bei den olympischen Leichtathletik-Wettkämpfen mit 32 Medaillen, darunter 13 x Gold, die meisten Plaketten. Letztendlich waren 43 Nationen am olympischen Medaillen-Eiger in der Leichtathletik in Rio beteiligt. 20 Staaten schafften eine oder mehrere olympische Goldmedaillen in der Leichtathletik in der brasilianischen Metropole. Russland blieb „wegen angeblichen systematischen Dopings“ von den Leichtathletik-Wettkämpfen ausgeschlossen. Andere Länder durften hingegen ihre früheren Doping-Sünderinnen und -Sünder mitbringen bzw. Athletinnen bzw. Athleten, die mitunter „aus höherer Gewalt“ Dopingproben verpassten. Olympische Doppelzüngigkeit 2016…

Gold für Vanessa Low

Bei den paralympischen Entscheidungen in der Leichtathletik in Rio sorgten indes die M-V-Starterinnen und -Starter für positive Schlagzeilen. Die gebürtige Schwerinerin Vanessa Low (für Leverkusen startend) errang Weitsprung-Gold sowie 100 Meter-Silber, die gebürtige Ueckermünderin Marianne Buggenhagen (für Berlin startend) schaffte zum Karriere-Ende noch Diskus-Silber und Jana Schmidt (1.LAV Rostock) bzw. Lindy Ave (HSG Uni Greifswald) belegten vordere Platzierungen. Lindy verpasste über die 4 x 100 Meter mit Rang vier Bronze nur knapp.

Hoffnungsvolle Leichtathletik-Talente auch in Rostock

Aber auch jenseits der „grossen Leichtathletik“ gab es einige erfreuliche Leistungen für die Leichtathletik in M-V 2016. Aus Rostocker Sicht ist besonders Mara Häusler zu erwähnen. Mara setzte sich bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Dreisprung durch und siegte. Ausserdem vertrat sie  den 1.LAV zudem  erstmals  international. Bei den U 18-Europameisterschaften in Tiflis wurde sie Fünfte. Und bei den Schülerinnen der Altersklasse U 14 konnte Hannah Bittorf den Deutschen Meistertitel im Mehrkampf erringen. Des Weiteren erkämpfte Maja Küssner bei den Deutschen Titelkämpfen der Altersklasse U 16 die Silbermedaille im Hochsprung.

Nun gilt es jedoch – nicht nur aus M-V-Sicht – in der leichtathletischen Freiluft-Saison 2017 erfolgreich zu bestehen.

Marko Michels

Foto (Michels): Blick in das Olympiastadion in Berlin.

 

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