Schwimmer Carl Louis Schwarz über seine Ambitionen
Der gebürtige Schweriner Carl Louis Schwarz (Potsdamer SV) verpasste in diesem Jahr zwar die EM-Qualifikation konnte jedoch bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Würzburg mit dreimal Gold und einmal Silber auftrumpfen. Im Gespräch erzählt der 23-Jährige über seine Schwimm-Highlights in den letzten Monaten und seine nächsten Ziele.
Interview
Frage: Carl, wenn du auf die letzten zehn Monate zurückblickst… Was waren für dich persönlich deine schwimmsportlichen Höhepunkte 2018?
Carl Louis Schwarz: In den letzten 10 Monaten waren mein ganz besonderer sportlicher Höhepunkt leider nur die Deutschen Meisterschaften, da ich leider die Qualifikation für die EM verpasste. Ansonsten gab es einen sportlichen Highlight gleich zu Beginn des Jahres, als ich bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften Anfang Februar mit dem Potsdamer SV den Vize-Meister-Titel erkämpfte. Ansonsten war ich auch mit meinen drei Siegen und einem zweiten Platz bei den Deutschen Hochschul-Meisterschaften im Frühsommer in Würzburg sehr zufrieden. Die Zeiten waren zwar nicht so schnell wie erhofft, aber dennoch waren es gute Titelkämpfe für mich.
Frage: International betrachtet… Welche Leistungen beeindruckten dich zuletzt?
Carl Louis Schwarz: Der internationale Höhepunkt in diesem Jahr waren die EM im August in Glasgow. Dort gab es zahlreiche herausragende Leistungen. Kompakt betrachtet wurden 2018 zudem einige Weltrekorde aufgestellt, wie zum Beispiel auf meiner Parade-Disziplin, den 50 Meter Rücken. Aber auch die 1500 Meter Freistil-Zeit von Florian Wellbrock war aus deutscher Sicht sehr stark.
Frage: 2019 stehen die WM in Gwangju an. 2020 ruft dann Olympia in Tokyo. Was sind deine Ziele?
Carl Louis Schwarz: Die obersten Ziele für 2019 und 2020 sind die WM und die Olympischen Spiele. Wie weit ich diese Ziele realisieren kann, werde ich sehen.
Frage: Bei den Junioren-WM 2013 in Dubai konntest du Silber über 50 Meter Rücken gewinnen. Du warst Teilnehmer an den WM 2015 in Kazan und an den EM 2016 in London. Welche Erinnerungen verbindest du mit den Events?
Carl Louis Schwarz: Die Junioren-WM 2013 in Dubai bleiben mir nachhaltig in Erinnerung, denn dort gewann ich an meinem 18. Geburtstag die Silbermedaille – mein bis dato größter Erfolg . Bei den WM 2015 und bei den EM 2016 war es berauschend, vor so vielen Zuschauer zu schwimmen, weil so eine beeindruckende Kulisse eher untypisch für normale Schwimm-Wettkämpfe ist.
Letzte Frage: Wie sieht dein Trainingsalltag während des Studiums aus? Wie weit bist du eigentlich mit deinem Studium?
Carl Louis Schwarz: Ich studiere Wirtschaftsingenieurswesen an der TH Wildau. Bis jetzt war es immer so, dass zwischen 6 Uhr bzw. 8 Uhr Training auf dem Plan stand. Danach ging es an die Uni und nach der Uni wieder zum Training zwischen 16 Uhr und 19 Uhr. So gestaltete sich der Tages- und Trainingsablauf in den letzten zwei Jahren, was mich sportlich nicht weiter brachte. Mir fehlten ganz einfach die Regenerationsphasen. Deswegen habe ich mit in meinem mein Studium eine Pause eingelegt, um noch einmal zu schauen, was sportlich für mich möglich ist. Studieren kann ich auch noch in zwei Jahren.
Vielen Dank und erfolgreiche Schwimm-Jahre!
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Die Schwimm-Wettkämpfen bei den dritten Olympischen Jugendspielen in Zahlen
Bei den dritten Olympischen Jugend-Spielen in Buenos Aires (7. bis 12. Oktober 2018), starteten 390 Schwimmerinnen und Schwimmern aus 139 Nationen. Es gab es insgesamt 36 Entscheidungen. Erfolgreichste Schwimm-Nation wurde Russland mit 19 Medaillen, darunter dreizehnmal Gold. Sehr stark waren auch Ungarn (siebenmal Gold), China (dreimal Gold) sowie Japan und Tschechien (je zweimal Gold). Für das deutsche Team gab es in der Hauptstadt Argentiniens zwei Medaillen durch Angelina Köhler (Hannover 96). Sie erkämpfte Silber über 100 Meter Schmetterling und Bronze über 50 Meter Schmetterling (zusammen mit Polina Jegorowa aus Russland).
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Kommende Termine in Rostock
- 63. Internationales Neptunschwimmfest vom 26. bis 28. Oktober 2018 in der Rostocker Neptunschwimmhalle
- 52. Internationaler Pokal der Hanse- und Universitätsstadt Rostock im Flossenschwimmen und im Tauchsport – vom 9. bis 11. November 2018, ebenfalls in der Neptunschwimmhalle
Text und Interview: M.Michels