Dolphins stĂŒrmen an die Tabellenspitze in Liga drei
Berliner TSC â Rostocker HC 23:37 (13:17)
Berlin – Aktuell gibt es in der dritten Liga der Frauen deutschlandweit nur noch drei verlustpunktfreie Teams. Das sind zum einen in der SĂŒd-West-Staffel die zweite Mannschaft der HSG Bensheim/Auerbach und die HSG Freiburg mit jeweils 12:0 Punkten. Und dann gibt es noch die Nord-Ost-Staffel, in der auch nach sieben absolvierten Partien der Rostocker HC mit jetzt 14:0 Punkten in der Erfolgsspur bleibt. Durch den deutlichen 37:23-Erfolg beim Tabellenelften Berliner TSC ĂŒbernahmen die Dolphins von Trainer Dominic Buttig mit einem Spiel weniger erstmalig die TabellenfĂŒhrung und haben auf die Verfolger Frankfurter HC und Henstedt-Ulzburg (jeweils 12:4) nach Minuspunkten jetzt vier ZĂ€hler Vorsprung.
Vor der dritten AuswĂ€rtspartie in Folge hatte sich die Verletztensituation bei den Delfinen nicht wirklich entspannt. Zwar konnte Antonia FrĂ€nk nach ĂŒberstandener Verletzung wieder mitwirken, dafĂŒr knickte Martina Corkovic im Training um und wird wohl bis zu sechs Wochen den Rostockerinnen nicht zur VerfĂŒgung stehen. Trotzdem waren die OstseestĂ€dterinnen natĂŒrlich in der Hauptstadt in der Favoritenrolle.

Die GĂ€ste erwischten einen Start nach MaĂ, Nele Reimer und KapitĂ€nin Hanna Strack legten auf 2:0 vor. Doch der Berliner TSC stellte insbesondere in den ersten 25 Minuten unter Beweis, dass das Team deutlich besser ist, als es der aktuelle Tabellenplatz ausdrĂŒckt. So konnten die Gastgeberinnen immer wieder ausgleichen und zwischenzeitlich mit 11:9 (23.) selbst in FĂŒhrung gehen. âIn dieser Phase haben wir vor allem das KreislĂ€uferspiel des TSC ĂŒber Christina Fodjo (8 Treffer) nicht in den Griff bekommen. Auch Gloria Pavlova (8) hat uns das Leben auf der halblinken Position schwergemacht, da waren wir oft einen Tick zu spĂ€t, um in den Kontakt zu kommenâ, analysiert Dominic Buttig nach dem Spiel. Doch nach dem 12:11 fĂŒr die Berlinerinnen (25.) bekamen die GĂ€ste die Abwehr immer besser in den Griff. Eine Auszeit des TSC nutzte insbesondere das Rostocker Trainerteam, um an einigen Stellschrauben zu drehen und so kamen die Delfine in ihr Tempospiel, zogen bis zur Pause etwas auf 17:13 davon. Den ersten Treffer in den zweiten 30 Minuten erzielte eine an diesem Tag stark aufspielende Emily Selle (7 Tore) zum 18:13 und gab somit das Signal fĂŒr einen starken zweiten Durchgang. Die GĂ€ste strahlten jetzt von allen Positionen Torgefahr aus und zogen so immer weiter davon, zumal die Abwehr jetzt besser stand, nur noch 10 Gegentreffer zulieĂ. In der 51. Spielminute erzielte Anika Mensing den letzten Treffer fĂŒr den TSC. Zu diesem Zeitpunkt stand es aus Rostocker Sicht 31:23 und die Partie war lĂ€ngst entschieden. In der verbleibenden Zeit bauten die GĂ€ste ihren Vorsprung noch auf ein deutliches 37:23 aus.
WĂ€hrend sich sein Team mit den mitgereisten Fans ĂŒber den siebenten Sieg im siebenten Spiel und damit die TabellenfĂŒhrung freute, analysierte Dominic Buttig gewohnt sachlich: âIch möchte jetzt nicht unbeding auf die Euphoriebremse treten. Die TabellenfĂŒhrung ist natĂŒrlich erst einmal eine tolle Sache, aber es ist tatsĂ€chlich nur eine schöne Momentaufnahme. In den nĂ€chsten Wochen warten mit Buxtehude, Henstedt-Ulzburg, Stade, Wattenbek und Schwerin bis zum Jahreswechsel einige schwere Brocken auf uns. Wir gucken weiterhin nur von Spiel zu Spiel, wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt schaffen und sind da natĂŒrlich derzeit auf einem guten Weg. Heute haben wir im ersten Durchgang einfach zu viele Gelegenheiten liegengelassen, das hĂ€tte eigentlich fĂŒr 60 Minuten gereicht. Im zweiten Durchgang haben wir uns dann an den Matchplan gehalten, sind ins Tempospiel gekommen und haben unsere Gelegenheiten auch konzentriert genutzt.â
Am kommenden Wochenende steht endlich wieder ein Heimspiel fĂŒr die Dolphins auf dem Programm. Zu einem echten Spitzenspiel empfĂ€ngt der Rostocker HC in einer hoffentlich vollen Fiete-Reder-Halle mit der Bundesligareserve des Buxthuder SV den derzeitigenden Tabellenvierten (10:6 Punkte). Anwurf ist wie gewohnt um 18:30 Uhr.
Spielfilm:
0:2, 1:3, 4:4, 4:6, 7:7, 8:9, 11:9, 12:11, 12:15, 13:17 â 13:18, 15:20, 16:25, 21:27, 23:30, 23:37
Siebenmeter:
RHC: 4/3, TSC: 3/2
Zeitstrafen:
RHC: 2 Minuten, TSC: 4 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
Sara Peters, Lena Clasen â Lara Brezenci (9), Julia Hinz, Liza Johannisson (1), Nele Reimer (6/2), Emily Selle (7), Hanna Naussed (2), Lena Bunke (2), Hanna Strack (2), Jette Köppen (4/1), Antonia FrĂ€nk (1), Nicole RotfuĂ (3)
Text: Olaf Meyer, RHC