Sportdirektor Dr. Jörg Bügner: „Haben ein leistungsförderndes Umfeld geschaffen“
Der Kader der Deutschen Triathlon Union (DTU) für die Wettkampfsaison 2018 steht. In Abstimmung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) nominierte der Triathlon-Dachverband insgesamt 29 Athletinnen und Athleten (14 Frauen, 15 Männer) für die neue dreistufige Kaderstruktur.
Acht von ihnen gehören dem sogenannten Perspektivkader an. Darunter die amtierende Triathlon-Europameisterin Laura Lindemann (Potsdam), der DTU Deutsche Meister Justus Nieschlag (Lehrte) sowie Sophia Saller (Oxford) und Lasse Lührs (Alicante). Nieschlag ist mit 25 Jahren der erfahrenste Sportler, die 16-jährige Marie Horn (Potsdam/Nachwuchskader I) das jüngste Mitglied der neuen Triathlon-Nationalmannschaft. Gemeinsam mit 15 weiteren Athletinnen und Athleten bildet Horn den neuen Nachwuchskader I (NK I).
Sportdirektor Dr. Jörg Bügner: „Ziele in diesem Olympiazyklus erreichbar“
DTU-Sportdirektor Dr. Jörg Bügner blickt zuversichtlich Richtung Triathlon-Saison 2018: „Die neue Nomenklatur ist sicherlich noch gewöhnungsbedürftig und der Transfer von der jahrelang gewohnten Einteilung in A, B, C und D/C nicht unproblematisch, dennoch bin ich sicher, dass wir mit der nun gefundenen Lösung unsere Ziele in diesem Olympiazyklus erreichen können“, so Bügner.
„Wir haben die Kader- und Nominierungskriterien überarbeitet und somit ein leistungsförderndes Umfeld geschaffen, in dem auch die Verbesserungsvorschläge der Athletinnen und Athleten berücksichtigt wurden“, erklärt er weiter.
Jan Sägert, Referent für Kommunikation, Deutsche Triathlon-Union
Info: Zum DTU-Nationalkader 2018 gehören unter anderem ebenfalls Lena Meißner (Perspektivkader) und Peer Sönksen (Ergänzungskader). Beide gehören dem SC Neubrandenburg an.
Triathlonsportliches Kalenderblatt vom 9.November 2018 (Beitrag von „rostock-sport.de“)
„Ich habe Tolles erreichen können…“ / Triathlon-Ass Lena Meißner vom SC Neubrandenburg über das vergangene 2016 und das kommende 2017 / Die Vorbereitung auf 2017 läuft bereits
Das Triathlon-Jahr 2016 verlief äußerst ereignisreich. Es gab die olympischen Entscheidungen in Rio mit der Siegerin Gwen Jorgensen (USA) und dem Sieger Alistair Brownlee (Grossbritannien). Die Weltserie, die WM auf der olympischen Distanz, entschieden in den Gesamt-Wertungen Flora Duffy (Bermudas) und Mario Mola (Spanien) für sich. Und beim IRONMAN auf bzw. vor Hawaii setzten sich Daniela Ryf (Schweiz) und Jan Frodeno (Deutschland) durch.
Eine junge Triathlon des SC Neubrandenburg begeistert ebenfalls seit Jahren und ist dabei auch national wie international sehr erfolgreich: Lena Meißner, Jahrgang 1998.
Wie beurteilt jedoch die ambitionierte Triathletin das triathlonsportliche Jahr 2016?!
Rostock-Sport fragte nach
Lena Meißner über das Triathlon-Jahr 2016 aus persönlichem und internationalem Blickwinkel, das Faszinierende am Triathlon, ihre schönsten Wettkämpfe, ihre Triathletin des Jahres, ihre schulischen Verpflichtungen und die Ziele für 2017
„Ich habe Tolles erreichen können…“
Frage: Das Triathlon-Jahr 2016 ist im Endspurt. Wie lautet Ihr Resümee zu Ihrem Wettkampf-Jahr?
Lena Meißner: Aus meiner Sicht verlief das Wettkampf-Jahr sehr spannend. Es war geprägt von vielen interessanten Rennen. Mein persönliches Highlight waren die Rennen der Olympiade. So etwas gibt es schließlich nur alle vier Jahre.
Ausserdem waren die Wettbewerbe, vor allem auf der Kurz-Distanz, geprägt von vielen Überraschungen. Es haben sich viele neue und junge Leute auf dem Podest platzieren können. Das ist natürlich ein Zeichen dafür, dass überall gute Arbeit geleistet wird und neue Talente schon auf ihre Chancen warten.
Frage: Was war für Sie 2016 der schönste Wettkampf? Bei welchen Triathlon-Veranstaltungen, ob regional, national und international, starten Sie besonders gern?
Lena Meißner: Mein Wettkampfjahr war geprägt von vielen Höhen und Tiefen. Ich habe Tolles erreichen können und darauf bin ich auch sehr stolz. Aber: Es gab auch viele lehrreiche Erfahrungen, wie die WM auf Cozumel und mein erstes WTS-Rennen (WM-Serie) in Hamburg. Ich habe in der letzten Saison dennoch viel gelernt und bin gewillt, alles bestmöglich für die kommende Saison umzusetzen.
…Der schönste Wettkampf 2016 für mich?! Das ist schwierig zu beantworten. Einerseits erinnere ich mich sehr gerne an die EM in Lissabon, als ich Bronze gewann, anderseits möchte ich die Deutsche Meisterschaft der Elite hervorheben, als ich den Titel gewinnen konnte. Und auch der bereits erwähnte Start in Hamburg stellte etwas ganz Besonderes dar. Diese einzigartige Kulisse und zusammen mit den weltbesten Triathletinnen starten zu können – das hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich bin sehr froh, dass eine Teilnahme am Hamburg-Triathlon für mich bereits 2016 Realität wurde. Es war wirklich „ein Gänsehaut-Wettkampf“.
Zu den unterschiedlichen Wettbewerben… Die einzelnen Wettkämpfe lassen sich untereinander nur bedingt vergleichen, denn ein regionaler Wettkampf besticht vor allem durch einen sehr schönen familiären Charme.
Die Landesfarben Deutschlands international zu vertreten, ist hingegen ein Gefühl, was mich mit Stolz und Freude erfüllt – unabhängig vom Resultat. Deshalb gehören für mich zu einem gelungenen Triathlon-Wettkampf viele bzw. motivierte Zuschauer und ein tolles Team. Dann wird der Wettkampf immer zu einem Erlebnis.
Frage: Was begeistert Sie eigentlich am Triathlon? Wie kamen Sie zu dieser sehr anspruchsvollen Sportart?
Lena Meißner: Mich begeistert insbesondere die Vielseitigkeit. Man erlebt keinen monotonen Trainingsalltag, denn man hat eine gewisse Abwechslung und kann das Training je nach Schwerpunkt der Disziplinen gut variieren. Ich denke, dass darin der Reiz besteht, warum so viele Leute vom Triathlon fasziniert sind.
Ich selnst kam zum Triathlon durch ein Probe-Training, welches durch meinen Verein geleitet wurde. Mir hat es von Anfang an Spaß gemacht und der leistungssportliche Charakter setzte auch erst später ein, sodass ich behutsam darauf vorbereitet wurde.
Frage: Wie beurteilen Sie ansonsten das internationale Triathlon-Geschehen 2016 zwischen Rio und Hawaii? Wer ist für Sie die Triathletin des Jahres?
Lena Meißner: Es fällt mir schwer, mich auf einen Triathleten explizit festzulegen, denn alle bringen auf diesem Top-Niveau Ausnahme-Leistungen. Ich kenne mich in der „Ironman Szene“ jedoch zu wenig aus, um mir umfassend eine Meinung zu den einzelnen Sportlern zu bilden. Für mich ist Flora Duffy eine besondere Athletin der letzten Saison, denn sie hat den Frauen-Triathlon kräftig durchgemischt und die eintönigen Rennverläufe zu Ihren Gunsten beeinflusst. Sie hat gezeigt, dass Triathlon nicht immer nur eine Lauf-Entscheidung sein muss. Duffy hat ihre persönlichen Stärken genutzt und damit gerechtfertigt, dass sie verdient Weltmeisterin geworden ist.
Frage: Wie sieht Ihr Leben neben dem Triathlon-Sport aus? Welche Hobbies und beruflichen Ziele haben Sie?
Lena Meißner: Neben dem Sport bleibt eher weniger Zeit. um andere tolle Hobbies ausleben zu können. Ich besuche die zwölfte Klasse des Sportgymnasiums und werde 2018 mein Abitur ablegen. Die Freizeit, die dann bleibt, muss ich nutzen, um in der Schule gut mitzukommen.
Außerhalb des Triathlon-Sportes fahre ich, sofern Möglichkeiten und Bedingungen vorhanden, leidenschaftlich gerne Ski und entspanne am liebsten bei einem Einkaufsbummel oder bei meiner Lieblingsserie.
Wie es nach dem Abitur konkret weiter geht, weiß ich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht konkret. Darüber werde ich mir im kommenden Jahr Gedanken machen.
Letzte Frage: Wann starten Sie sportlich aktiv ins neue Jahr 2017? Welches wird Ihr erster Wettkampf im neuen Jahr sein?
Lena Meißner: Ich habe seit drei Wochen das Training für die Saison 2017 aufgenommen. Meine erste Bewährungsprobe wird die EM- Qualifikation Mitte März 2017 in Potsdam sein, die aber nur mit einem “ Swim and Run“ ausgetragen wird. Die „richtigen“ Wettkämpfe 2017 beginnen für mich ab Mai 2017. Zuvor werde ich mich in Trainingslagern auf Mallorca oder in Italien vorbereiten.
Vielen Dank, weiterhin alles erdenklich Gute persönlich bzw. sportlich und maximale Erfolge im Triathlon und in der Schule! Rostock-Sport drückt die Daumen!
M.Michels