„Hatte mit ein paar Ellenbogen zu kämpfen..“

Langstrecken-Schwimmerin Leonie Beck über die WM 2019 und kommende Herausforderungen

Die Langstrecken-Wettbewerbe während der Schwimmweltmeisterschaften in Gwangju entwickelten sich zu einer deutsche Erfolgsparty. Zweimal Gold, einmal Silber, zweimal Bronze – so lautete am Ende die beeindruckende Bilanz des DSV.

Für die goldenen Momente 2019 sorgten das Mixed-Team mit Lea Boy, Sarah Köhler, Sören Meißner und Rob Muffels sowie Florian Wellbrock im 10 Kilometer-Einzel der Herren. Der 21-jährige Magdeburger holte sich zwei Wochen später dann auch noch  Gold im Becken (1500 Meter Freistil). Silber gewann Freiwasserspezialistin Finnia Wunram (25 km). Über WM-Bronze jubelten indes Rob Muffels (10 km) und Leonie Beck (5 km).

zwei Freiwasserschwimmer - im Neoprenanzug im offenen Wasser
Freiwasserschwimmen – Symbolfoto

Im Interview spricht die 22-jährige WM-Dritte vom SV Würzburg 05 über ihren Wettkampf, ihr Training und nächste Ziele.

„Hatte mit ein paar Ellenbogen zu kämpfen..“

Frage: Frau Beck, herzlichen Glückwunsch zu WM-Bronze. Wie lautet Ihr Rückblick?

Leonie Beck: Die Welttitelkämpfe verliefen für mich außerordentlich gut! Mit der Olympia-Qualifikation und einer Medaille über die 5 Kilometer war der Wettkampf sehr erfolgreich. Mein WM-Resümee 2019 war und ist daher ein ungemein positives…

Frage: Wie beurteilen Sie das WM-Geschehen 2019 kompakt?

Leonie Beck: Das deutsche Freiwasser-Team ist mit den Ergebnissen mehr als zufrieden! Die Mannschaft hat sich super präsentiert. Das Tüpfelchen auf dem „i“ ist dabei die Tatsache, dass wir sogar den Medaillenspiegel gewinne konnten – vor Brasilien, Frankreich, China bzw. Ungarn. Über die olympischen 10 Kilometer schafften wir bei den Herren Gold durch Florian Wellbrock und Bronze durch Rob Muffels. Eine Top-Bilanz. Auch bei den Frauen lief es über den Zehner aus deutscher Sicht sehr gut – Platz acht für Finnia Wunram, Platz neun für mich. Ansonsten bestimmten in Gwangju die Europäer, Brasilien, die USA und China das Niveau maßgeblich.

Frage: Langstreckenschwimmen gilt ja auch als schwimmsportliches „Catchen“. Mitunter geht es auf den langen Kanten sehr robust zur Sache. Wie war es in Gwangju?

Leonie Beck: Bei den 10 Kilometern hatte ich das Gefühl, dass sich jeder mehr auf sich konzentriert hat, um im die Top 10 zu schwimmen. Daher hatte man nicht so viele Zweikämpfe. Bei den 5 Kilometern, bei denen ich Rang drei belegte,  hatte ich hingegen mit ein paar Ellbogen zu kämpfen.

Frage: In Rio 2016 starteten sie im Becken über die 800 Meter Freistil. Wie war das für sie?

Leonie Beck: Leider verliefen die Olympischen Spiele 2016 nicht so gut für mich. Ich wurde in der Vorbereitung krank und konnte meine Leistung nicht abrufen. Daher wurde es insgesamt nur der 25.Rang…

Frage: Freiwasser- und Beckenschwimmen mögen zwar ähnlich sein, sind aber dennoch sehr unterschiedlich. Wie sieht Ihr Trainingspensum für die langen Kanten aus?

Leonie Beck: Da ich im Becken auch die langen Strecken – 1500 Meter und 800 Meter Freistil – geschwommen bin, habe ich schon lange ein hohes Trainingspensum. Für das Freiwasser fällt dieses noch etwas höher aus. Da schwimmt man dann schon einmal bis zu 100 Kilometer pro Woche.

Frage: Welche sportlichen Ambitionen haben Sie für die kommenden Jahre?

Leonie Beck: Mein nächstes großes Ziel sind die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Ich konnte mich für diese ja bereits in Gwangju qualifizieren… Jetzt heißt es: Weiter fleißig trainieren, um in Tokio ein tolles Rennen zu haben!

Letzte Frage: Und Ihr Leben „ohne Wasser“?

Leonie Beck: Dann geht es mit Freunden in den Abenteuer-Golfpark des  SV Würzburg 05, um dort zu golfen!

Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!


 

Das Langstreckenschwimmen aus M-V-Blickwinkel

Aus Mecklenburg-Vorpommern gab es auch schon einige erfolgreiche Langstrecken-Athletinnen. So die beiden Rostockerinnen Peggy Büchse und Britta Kamrau. Peggy Büchse holte bei Welttitelkämpfen jeweils zweimal Gold, Silber und Bronze. Ihre WM-Siege erschwamm sie sich 2000 über 5 Kilometer und 2001 über 10 Kilometer. Britta Kamrau erkämpfte zehn WM-Medaillen, unter anderem Gold über 10 Kilometer 2002 und 2004 sowie über 25 Kilometer 2004 und 2007.

Aktuelle Termine

Am 11. August 2019 steigt das 15. Schweriner Schloss-Schwimmen - vor der Kulisse des Schweriner Schlosses
Am 11. August 2019 steigt das 15. Schweriner Schloss-Schwimmen – vor der Kulisse des Schweriner Schlosses. Foto: M.M.

Im Nordosten gab und gibt es im Sportsommer 2019 ebenfalls eine Reihe von traditionsreichen Wettkämpfen im Langstreckenschwimmen, so beispielsweise das Darßer Ostseeschwimmen, das Peeneschwimmen, das Sundschwimmen oder das Greifswalder Boddenschwimmen. Auf dem Wettkampfkalender folgen noch das Schweriner Schloss-Schwimmen (11.08.), das Internationale Vilm-Schwimmen (24.08.) und das Wismarbucht-Schwimmen (25.08.).

Das 50.Müritzschwimmen am vergangenen Wochenende gewann übrigens der erst 15-jährige Potsdamer Anton Rauch. Für die 1950 Meter brauchte er nur 24:12 Minuten. Beste Frau wurde Antonia Gördes mit 24:50 Minuten.
Den „Müritzman 3.8“ gewann hingegen eine Frau. Die 19-jährige Lotta Steinmann kam noch vor dem schnellsten Mann, Dennis Kruse, ins Ziel.

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