Historische Saison des SVW geht auswärts zu Ende
Der SV Warnemünde reist am Samstag zum amtierenden Vizemeister SV Lindow-Gransee und hofft zugleich auf ein Wunder vom Kieler TV. Um 19 Uhr startet der 24. Spieltag in der 2. Volleyball-Bundesliga Nord, zeitgleich in allen Spielhallen. Nur im Falle einer Niederlage des Tabellenführers Mondorf zu Hause gegen Kiel und eines eigenen Sieges würde am Ende doch noch die Meisterschaft bedeuten.
Lindow-Gransee bangt um Klassenerhalt
Mit kaum einem anderen Team wird die 2. Liga Nord mehr in Verbindung gebracht, als mit dem zweimaligen Meister der Liga. Nach dem Wiederaufstieg 2013 stand die Mannschaft 2015 das erste Mal ganz oben in der Tabelle. Außerdem war das „Wolfsrudel“ der letzte Meister, bevor der TuS Mondorf vor drei Jahren die Liga zu dominieren begann. Auch die letzte Spielzeit endete mit dem zweiten Platz außerordentlich erfolgreich. Der Saison folgte aber ein Umbruch. Zahlreiche erfahrene Spieler wie Ole Schwerin, Niklas Rudolf und Eric Stadie stehen dem Team gar nicht mehr oder nur unregelmäßig zu Verfügung. Nach den ersten sieben Spielen wurde zudem Trainer Morten Gronwald entlassen, seither ist René Sitte der Chef an der Seitenlinie. Anfang Dezember verpflichtete der Verein auch noch den 280-fachen Nationalspieler Björn Andrae, mit der Hoffnung eines sportlichen Aufschwungs zusammen mit dem 43-Jährigen.
Nach dem Jahreswechsel ging es dann etwas bergauf, doch aus dem Tabellenkeller kamen die Randberliner nie heraus. Somit stehen 15 Niederlagen gegenüber 8 Siegen, mit nur einen Punkt Vorsprung auf die Orderbase Volleys Münster, aktuell auf dem Abstiegsplatz 11. Das Positive am Spiel gegen Warnemünde ist die Chance, aus eigener Kraft vor Münster zu bleiben und eine weitere Saison in der 2. Bundesliga zu sichern.
Trainer Sitte schaut daher optimistisch auf das Duell: „Unser Team will den Klassenerhalt unbedingt. Wir werden gegen Warnemünde alle Mann an Deck und damit alle Möglichkeiten für taktische Wechsel haben. Warnemünde wird aber heiß sein und den Fuß nicht vom Gaspedal nehmen.“
SVW will minimale Chance bis zum Schluss halten
„Es ist nicht die beste Situation für uns am Ende der Saison. Wir wären entspannter, wenn die Rangfolge bereits eindeutig wäre. Die Wahrscheinlichkeit noch Erster zu werden liegt wohl bei 0,1 %, wenn man bedenkt, dass Mondorf zu Hause zum dritten Mal Meister werden kann und Nils Becker sein letztes Spiel machen wird, bevor er in die 1. Liga wechselt“, fasst der Warnemünder Trainer Maurizio Forte die Ausgangslage zusammen.
Denn diese ist mittlerweile allen bekannt: Zwei Punkte Rückstand, selbst muss man gewinnen, Mondorf muss verlieren. Die Bilanz gegen Gransee ist seit dem Aufstieg 2017 ausgeglichen; Sechs Siege und sieben Niederlagen. Auch im Hinspiel Mitte Dezember tat sich der Zweitplatzierte schwer, konnte in einem engen Spiel am Ende jedoch mit 3:1 gewinnen. Die akute Situation des Gegners lässt Forte unruhig schlafen: „Ich erwarte, dass das Spiel wie ein Albtraum sein wird. Lindow muss gewinnen, um sicher vor Münster zu bleiben. Da sie in einer kleinen Halle spielen und viele Zuschauer zum Unterstützen kommen, wird die Stimmung großartig sein. Die Spieler werden extrem motiviert sein. Dieses Spiel zu gewinnen erfordert wohl unsere beste Leistung der Saison.“
Text: SVW