Rostocks Flossenschwimmer Max Lauschus mit goldigen Zielen bei den „World Games“ in Wroclaw
Für viele Sommer-Sportlerinnen und -Sportler ist 2017 ein nacholympisches Jahr, für die winterlichen Aktivistinnen bzw. Aktivisten ist es mit Blickrichtung Pyeongchang 2018 ein vorolympisches und für andere Athletinnen bzw. Athleten wiederum ist es ein Jahr „mit Spielen“ – genauer gesagt: vor den „World Games“. Denn: In sieben Tagen, vom 20.Juli bis 30.Juli 2017, werden die zehnten „World Games“, die Weltspiele in den nicht-olympischen Sportarten, in Wroclaw veranstaltet.
Viel Resonanz zu den „World Games“
Dort werden rund 3500 Athletinnen und Athleten aus wahrscheinlich 111 Staaten aktiv sein. Für Schwarz-Rot-Gold nehmen an 23 der 27 offiziellen Programm-Sportarten 134 Sportlerinnen bzw. Sportler teil. Weitere 52 deutsche Athletinnen bzw. Athleten qualifizierten sich für drei der vier Demonstrationssportarten.
Fünf aus M-V am Start
Aus M-V-Blickwinkel mit dabei sind die Rettungsschwimmer Christian Ertel, Kevin Lehr bzw. Danny Wieck (alle DLRG Stralsund), der Wasserski-Sportler Bojan Schipner (WWC Reitbahnsee Neubrandenburg) und der Flossenschwimmer Max Lauschus (TSC Rostock 1957).
Im Flossenschwimmen gehört er zu einem deutschen Quartett, dem auch Florian Kritzler (SC DHfK Leipzig), Max Poschart (TC Nemo Plauen) und Malte Striegler (TC Nemo Plauen) angehören werden.
Rückblick auf Cali 2013
Bei den letzten „World Games“, den neunten 2013 in Cali, fanden auch die Entscheidungen im Flossenschwimmen eine rege Resonanz. In den zehn Entscheidungen, je fünf bei den Frauen und Männern, waren vor rund vier Jahren insbesondere die Starterinnen und Starter aus Russland, Deutschland, Italien, Frankreich, Südkorea und Ungarn sehr erfolgreich.
So gewann Russland das Medaillen-Ranking im Flossenschwimmen in Cali mit 4 x Gold, 4 x Silber, 1 x Bronze vor Deutschland mit 2 x Gold, Italien mit je 1 x Gold, Silber, Bronze, Frankreich mit 1 x Gold, 1 x Bronze, Südkorea ebenfalls mit 1 x Gold, 1 x Bronze, Ungarn mit 1 x Gold, der Ukraine mit 3 x Silber, 3 x Bronze, Kolumbien mit 1 x Silber, 2 x Bronze und China mit 1 x Silber, 1 x Bronze.
Zweimal Gold in Cali für Max
Ganz besonders erfreulich aus M-V-Sicht, speziell aus Rostocker Blickwinkel: Max Lauschus vom TSC 1957 Rostock, Jahrgang 1990, erkämpfte Gold über 200 Meter (vor Stefano Figini aus Italien und Dimitri Kokorew aus Russland) und 400 Meter (vor Jewgeni Smirnow aus Russland und Stefano Figini aus Italien). Sein Klubkamerad Jens Peter Ostrowsky konnte in Cali außerdem eine achtbare Platzierung erreichen: Rang 12 über 100 Meter im Feld der weltbesten Flossenschwimmer!
Die anderen Goldmedaillen im „Finswimming“ bei den „World Games“ 2013 gingen an Kim Taekyun (50 Meter Apnoe – Südkorea), Cesare Fumarola (100 Meter FS – Italien), die russische Herren-Staffel (4 x 100 Meter FS), Camille Heitz (50 Meter Apnoe – Frankreich), Lilla Szekely (100 Meter FS – Ungarn), Valerija Baranovskaja (200 Meter FS – Russland), Vasilisa Krawtschuk (400 Meter FS – Russland) und die russische Frauen-Staffel (4 x 100 Meter FS).
Für Rostock, eine der deutschen Hochburgen im Tauchsport und Flossenschwimmen, waren die Erfolge und guten Platzierungen von Max Lauschus und Jens Peter Ostrowsky eine hervorragende Bestätigung für die sehr gute Trainingsarbeit beim TSC Rostock 1957 und am Bundesstützpunkt in Leipzig. Carolin Stut hatte zuletzt 2005 in Duisburg, bei den siebenten „World Games“, eine „WG“-Medaille (Bronze) für Rostock erkämpft.
Welche Erwartungen verbindet Max Lauschus nun mit den „World Games“ 2017?!
MV-SPORT fragte nach
„Hoffe auf Gold über 400 Meter und mit der Staffel…“
Max Lauschus über die „World Games“ 2017, sein baldiges leistungssportliches Karriere-Ende und seine beruflichen Ambitionen
Frage: In acht Tagen beginnen die X.“World Games“. Wie läuft das Training?
Max Lauschus: Ich trainiere zurzeit noch intensiv am Bundesstützpunkt in Leipzig bei Bundestrainer Lutz Riemann. Das intensive Training in Vorbereitung auf Wroclaw dauert noch bis zum morgigen 14.Juli, dann ist Regenerieren angesagt, um top-fit in Wroclaw an den Start gehen zu können.
Frage: Welche sportlichen Ziele haben Sie für Wroclaw?
Max Lauschus: Mein Ziel ist es, möglichst meinen Erfolg über die 400 Meter von 2013 zu verteidigen. Über die 200 Meter möchte ich zumindest eine Medaille schaffen. Und auch mit der 4 x 100 Meter-Staffel haben wir uns einiges vorgenommen und liebäugeln dort mit Gold.
Frage: Wer werden die härtesten Konkurrenten sein?
Max Lauschus: In der Staffel-Entscheidung ist mit Russland sehr zu rechnen, denn die russische Staffel gewann mit beeindruckender Weltrekordzeit den EM-Titel kürzlich bei den Europameisterschaften an gleicher Stelle, also auch in Wroclaw. Auch die Griechen blieben dort noch unter der alten Weltrekordzeit. Nun, bei den „World Games“, kommen auch die Kolumbianer als Mit-Favoriten um die Medaillen hinzu. Auf den Einzelstrecken „stammt“ die Medaillen-Konkurrenz ebenfalls aus Russland, zudem aus Italien und Ungarn.
Frage: Wie geht es dann nach den „World Games“ für Sie weiter?
Max Lauschus: Die „World Games“ werden definitiv mein letzter großer Wettkampf sein. Danach werde ich meine Karriere allmählich beenden. Ich bin ja Student für Sportmanagement. Dieses Studium wird zwar noch anderthalb bis zwei Jahre dauern, aber ich habe die Absicht, mich mehr auf eine begleitende Berufspraxis zu konzentrieren.
Mit meinem Sport, dem Flossenschwimmen, kann man letztendlich kein Geld verdienen und ich habe auch an das Leben nach dem Leistungssport zu denken! Bei WM, EM und im Weltcup werde ich nicht mehr starten. Es könnte jedoch sein, dass ich bei dem einen oder anderen nationalen Wettkampf dabei sein werde.
Auf jeden Fall werde ich beim 51.Internationalen Pokal der Hansestadt Rostock im Flossenschwimmen und Tauchsport am 10./11.November schwimmen.
Vielen Dank und maximale Erfolge in Wroclaw!
Übrigens: Am 23.September steigt die Geburtstagsparty des TSC Rostock 1957, der in diesem Jahr runde „60“ wird.
Marko Michels
1.Foto (Bundestrainer Lutz Riemann): Erfolgsathlet Max Lauschus vom TSC Rostock 1957, zweifacher „World Games“-Sieger 2013 in Cali im Flossenschwimmen.
2.Foto (Michels): Carolin Stut vom TSC Rostock 1957 wurde bei den „World Games“ 2005 in Duisburg Dritte im Flossenschwimmen.
3.Foto (Wolfgang Gross): Max Lauschus bei der Siegerehrung zum 50.Internationalen Pokal der Hansestadt Rostock im Flossenschwimmen und im Tauchsport 2016.