Im Blickpunkt: Das slawische Spiel Gorodki

Gorodki

Beliebt in Schwerin und in ganz M-V

Zwei Sportarten erobern das mecklenburgische Schwerin. Einerseits das amerikanische Baseball, andererseits das slawische Gorodki.

WĂ€hrend der erste Schweriner Baseball-Verein erst Anfang Februar 2011 gegrĂŒndet wurde, sind die Gorodki-Spieler in der Landeshauptstadt bereits seit 2005 so richtig aktiv.

Nachgefragt bei Friedrich Sterkel, Mitglied des Vereinsvorstandes der Nicht-Traditionellen Sportarten in Schwerin und Übungsleiter fĂŒr Gorodki

„Jeder, der möchte, kann Gorodki spielen 
“

Frage: Herr Sterkel, in der Stadt der Boxsportler, Segler, Leichtathleten, Drachensportler oder Rad-Asse wird seit einigen Jahren auch Gorodki gespielt. Was verbirgt sich hinter dieser Sportart?

Friedrich Sterkel: Der Sinn des Gorodki ist der, dass man mit einem ein Meter langen Bit (Stock) eine Figur aus fĂŒnf kleinen Holzklötzchen aus einem eingezeichnetem Quadrat rausschlagen soll.

Die WĂŒrfe werden von zwei eingeteilten AbstĂ€nden ausgefĂŒhrt. Der hinterste Abstand (Kon) wird in dreizehn Metern durchgefĂŒhrt, der vordere Abstand (Halber Kon) wird in 6,5 Metern durchgefĂŒhrt. Im Spiel gibt es fĂŒnfzehn Figuren und der Spieler, der fĂŒr eine Figur am wenigsten werfen braucht, gewinnt. Es gibt Einzel-WettkĂ€mpfe und Paar-WettkĂ€mpfe.

Frage: Wie kam es zum Siegeszug des Gorodki in Schwerin? Wer hatte die Idee?

Friedrich Sterkel: Gorodki entstand ja in Schwerin im Jahr 2005. Am Anfang konnte man nur dort spielen, wo man einen entsprechenden Platz fand.

Aber dann hat uns die Stadt Schwerin das Geld fĂŒr einen festen Gorodki-Platz zur VerfĂŒgung gestellt. Dieser Platz ist europaweit die einzige SpielstĂ€tte fĂŒr Gorodki und damit auch etwas ganz Besonderes fĂŒr den ganzen Kontinent. Hier können Turniere jeder Stufe ausgetragen werden – vom AnfĂ€nger bis zum Profi.

Die Idee diese SpielstĂ€tte zu schaffen und dafĂŒr eine Gruppe die Platzerrichtung einzustellen war ebenfalls im Jahre 2005. Diese stammte von Waldemar Schlecht. Mit seiner Initiative hat er andere dazu animiert, auch Gorodki zu spielen.

Im Jahre 2006 ist Waldemar Schlecht dann leider weggezogen und ĂŒbergab den Platz an Peter Merkel und mich. Ein Jahr spĂ€ter, im Jahre 2007, war die Bereitstellung finanzieller Mittel zum Bau des Platzes schon entschieden.

Ende August 2007 fingen letztendlich die Bauarbeiten fĂŒr den Gorodki-Platz an. Und am 5. Oktober 2007 waren die Bauarbeiten beendet und die neue Gorodki-SpielstĂ€tte wurde eröffnet. Zur dieser Einweihung gab es eine offizielle Eröffnungsfeier. Und schon im Dezember 2007 wurde der Bund NTS (Nicht-Traditioneller Sportarten) Schwerin gegrĂŒndet, der fĂŒr die Austragung von Turniere auf dem Platz in Schwerin verantwortlich ist.

Frage: Wie viele Gorodki-Aktive gibt es in der Landeshauptstadt ? Wird „anderswo“ in M-V, auch in Rostock, intensiv Gorodki gespielt?

Friedrich Sterkel: GegenwĂ€rtig gibt es circa 25 Personen, die Gorodki spielen. Rund 300 Personen in der Region kennen das Spiel und haben schon „irgendwann einmal“ Gorodki gespielt. So werden auch Jugendliche aus Parchim zu unserem Workshop am 13.April kommen.

Frage: Wer ist bei Ihnen willkommen? Wer kann und darf mitmachen? Und: Wo können sich Interessierte melden?

Friedrich Sterkel: Jeder, der möchte, kann Gorodki spielen. DafĂŒr braucht man die passenden SportgerĂ€te oder man muss ein Mitglied von NTS Schwerin sein.

Dann alles Gute fĂŒr Sie und Ihre interessante Sportart!

Marko Michels

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