Kiel gegen Warnemünde: „El Classico“

Ein altbekannter Gegner empfängt dieses Wochenende die Rostocker Jungs in der zweiten Volleyball-Bundesliga Nord. Die Adler des Kieler TV sind nicht zuletzt in der zweiten Liga ein enger Konkurrent, schon während der gemeinsamen Drittliga-Zeiten duellierten sich beide Teams immer wieder um die Meisterschaft. Letztendlich trafen sich beide 2018 in der zweiten Liga wieder. Seitdem kam es zu elf Aufeinandertreffen alleine im Ligabetrieb. Nur drei Spiele konnten die Kieler für sich entscheiden, immer in der eigenen Halle.

Kiel mit Problemen in den letzten Spielen

Das Team von Trainer Eric Koreng startete diese Saison als eine Unbekannte in die Liga. Über Jahre hatte sich im Kader wenig verändert. Feste Größen wie Zuspieler Moritz Behr, Libero Bengt Sievers oder Mittelblocker Robin Hanke führten die Mannschaft aus der dritten in die zweite Liga zurück und stellten immer eines der Top-Teams der Liga. Nach deren Rücktritten musste der Verein für diese Saison einen neuen Kader zusammenbauen. Es ergab sich eine Mischung aus Akteuren der letzten Jahre, eigenen Jugendspielern und erstmals drei ausländischen Spielern. Vor allem die beiden Brasilianer Tavares Maciel und Meirelles Thomaz bilden seither das Fundament der Mannschaft. Letzterer kämpft unteranderem mit Tommy Mehlberg um den ersten Rang der MVP-Liste.
Schon während der ersten Spieltage zeigte sich, dass die neuformierte Mannschaft kaum Zeit brauchte, um einen erfolgreichen Spielstil zu entwickeln. Bis auf die Niederlagen gegen Bocholt (1:3) und die Hinspielniederlage gegen Warnemünde (0:3) schlugen sie alle Teams ohne Punkteverlust, sodass nach dem achten Spieltag der zweite Platz gerechtfertigt war. Die letzten Spiele war das Team jedoch arg verletzungsgebeutelt. Zuspieler Lehmann, die Angriffsspieler D´Argento, Kähler, Maciel und Kapitän Klaua mussten jeweils Partien aussetzen und zum Teil durch Spieler aus der zweiten Mannschaft ersetzt werden. Am letzten Spieltag feierte das Team nach vier Niederlagen in Folge ihren ersten Sieg in Schöneiche (3:1) und behaupten damit einen weiterhin guten fünften Platz.

SVW will weiter Druck machen

Das Ziel der Warnemünder Mannschaft ist weiterhin an Tabellenführer Mondorf dran zu bleiben und vor dem direkten Duell in zwei Wochen vielleicht noch Punkte gut zu machen. Mondorf selbst spielt am Samstag im NRW-Derby gegen TuB Bocholt und könnte in diesem Topspiel Punkte lassen. Der Fokus liegt aber auf dem eigenen Spiel. Wenn die Mannschaft von
Trainer Maurizio Forte auf dem Niveau der letzten Spiele agiert, dann wird es schwer für die Kieler. Der Schlüssel des Erfolgs liegt aktuell im aggressiven Aufschlagdruck und im gewaltigen Blockspiel. Schröder, Krabel, Ullerich und Wheeler forderten nicht nur zuletzt die Essener Jungs im Angriff und holten 14 direkte Blockpunkte in nur drei Sätzen. Mit jeweils über zwei Metern Körpergröße bilden die vier Jungs eine scheinbar unüberwindbare Wand für alle Teams der Liga.
„Ich erwarten ein umkämpftes Spiel in Kiel, besonders in deren Halle. Aber wir freuen uns natürlich drauf, denn sie sollten sich auch daran erinnern, wie das Hinspiel gegen uns lief. Wir kommen mit Feuer“, stichelt der Australier Tom Wheeler etwas in Richtung Kiel.
Bevor es am Samstag mit dem Bus in die Hauptstadt Schleswig-Holsteins geht, legt der italienische Trainer zudem den Fokus auf den Spielaufbau aus der Annahme heraus und das Lösen von schwierigen Angriffssituationen im Training. Besonders gegen starke Abwehrteams wie Kiel werden diese Momente erwartet, in denen Geduld und Kreativität, besonders bei den Angreifern gefordert sein wird.
Spielbeginn in der Hein-Dahlinger-Halle ist 19:30 Uhr. Außerdem ist das Spiel wie immer auf Sportdeutschland.tv oder im Liveticker der Volleyball-Bundesliga zu verfolgen.

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