Am Sonnabend traf die Rugbyspielgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern (RSG) im heimischen Sportpark Gehlsdorf auf den TuS LĂŒbeck zum finalen Spiel der Hinrunde der Regionalliga Nord. Nach zuvor drei deutlichen Niederlagen aus dem letzten Jahr wollten die MĂ€nner der RSG Wiedergutmachung betreiben und den zahlreichen Fans und Zuschauern am Rostocker Rugbyplatz zeigen, woran sie in der langen Winterpausen und mehreren gemeinsamen Trainingscamps gearbeitet hatten.
Hoch motiviert ging es dann auch mit dem Anpfiff fĂŒr die MĂ€nner aus MV los. Von Beginn an setzten die Hausherren die LĂŒbecker unter Druck und hatten mehr vom Spiel. Doch genau in dieser Drangphase fiel der erste Versuch fĂŒr die MĂ€nner aus Schleswig-Holstein. Ein schnell gespielter Konter nach einem unglĂŒcklichen Ballverlust der RSG konnte schnell zu Ende gespielt werden, wobei die MĂ€nner aus M-V keinen Zugriff mehr auf das SpielgerĂ€t erhielten. Durch die missglĂŒckte Erhöhung fĂŒhrten die GĂ€ste mit 5:0 nach etwa zwölf gespielten Minuten.
Doch wer dachte, dass die RSG jetzt die Köpfe hĂ€ngen lieĂ, wie es 2021 noch mehrfach geschah, rieb sich erstaunt die Augen und war begeistert von der Willenskraft und dem Engagement der RSG. Es wurde leidenschaftlich um jeden Zentimeter des Gehlsdorfer Rasens gekĂ€mpft. Die Tacklings kamen meist hart, tief und konsequent, sodass sich die MĂ€nner aus M-V erneut ein optisches Ăbergewicht erarbeiteten. Nur Punkte wollten aufgrund der guten Defensive der GĂ€ste und wegen mangelnder Cleverness im eigenen Angriffsspiel der Hausherren nicht fallen.
LĂŒbeck verteidigte mit Mann und Maus hielt die wĂŒtenden Angriffe der RSG MĂ€nner zumeist von der eigenen Gefahrenzone entfernt. So stand es zum Ende der ersten Halbzeit in einer packenden Partie nur 5:0 fĂŒr die GĂ€ste. In der Pause fand Teammanager Carsten Pust-Achilles dann offensichtlich die richtigen Worte, denn seine Mannschaft kam mit ordentlich Dampf zurĂŒck in die Partie. Wieder rannte die RSG gegen aufopferungsvoll verteidigende GĂ€ste an und nach insgesamt fĂŒnfzig gespielten Minuten belohnten sich die Gastgeber endlich fĂŒr ihre MĂŒhen.
Der Rostocker Spielertrainer Martin Gordon Hille schnappte sich das SpielgerĂ€t und lieĂ mit einer sehenswerten Einzelaktion mehrere Verteidiger stehen, um die ersten Punkte fĂŒr die RSG M-V zu erzielen. Die folgende Erhöhung wurde sicher zur 7:5 FĂŒhrung fĂŒr die Hausherren verwandelt. AnschlieĂend kamen die LĂŒbecker wieder besser ins Spiel und es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Mehrere gute Angriffe der GĂ€ste konnten nur knapp und in höchster Not gestoppt werden. LĂŒbeck machte weiter Druck, doch die RSG-Verteidigung packte beherzt zu.
Ein Befreiungskick der LĂŒbecker konnte erst in der NĂ€he des Rostocker Malfelds aufgenommen werden, um dann selbst, tief aus der eigenen HĂ€lfte kommend, anzugreifen. Doch statt das Rugby-Ei einfach zurĂŒck- oder ins Seitenaus zu schicken, konnten die MĂ€nner aus LĂŒbeck einen Pass abfangen und ungehindert in die Endzone der RSG einlaufen. Durch die verwandelte Erhöhung stand es 7:12 fĂŒr das Team aus Schleswig-Holstein.
Leider fand die RSG im Anschluss keine Kraft mehr, um auf die FĂŒhrung der GĂ€ste zu reagieren. So kamen die LĂŒbecker kurz vor Schluss noch zu einem weiteren Versuch, die das Endergebnis damit auf 7:19 hochschraubten.
Nach Spielende fand Teammanager Pust-Achilles trotzdem nur lobende Worte ĂŒber sein Team: âWir haben hier heute ĂŒber die meiste Zeit der Partie einen Kampf auf Augenhöhe geliefert und konnten das Spiel phasenweise an uns reiĂen. Leider fehlte es im Angriff noch an der berĂŒhmten KaltschnĂ€uzigkeit auf den letzten Metern. Mit etwas mehr SpielglĂŒck wĂ€re hier und heute auch der Sieg fĂŒr uns drin gewesen. Trotzdem Respekt an die LĂŒbecker fĂŒr das tolle Spiel. Es war insgesamt super Werbung fĂŒr Rugby allgemein und besonders fĂŒr Rugby in Mecklenburg-Vorpommern.â
FĂŒr die RSG spielten: Price, v. Wietershagen, Lange, Bellin, Conradi, Sukiliashvili, Ahlvers, Sommer, Rohde, Ohloff, Heindl, Dirsung, Hille, Mering, Paulsen, Krajewski, Havran, Unce, Sachse, Cisneros, da Cunha, Krake.
Text: Andre Goeda