Am Sonntag traf die Rugbyspielgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern (RSG MV) im heimischen Sportpark in Rostock-Gehlsdorf auf die zweite Mannschaft des Hamburger Rugby Clubs (HRC). Bei bestem Wetter an der Warnow wollte die RSG endlich den ersten Sieg der Hinrunde der Verbandsliga Nord einfahren. Nach einer deutlichen Klatsche in Kiel und einer knappen Niederlage bei St. Pauli waren die Gastgeber hoch motiviert, als Sieger den Platz zu verlassen.
Der Rostocker Teammanager AndrĂ© Goeda konnte dabei trotz mehrerer kurzfristiger AusfĂ€lle personell aus dem Vollen schöpfen und eine starke Mannschaft auf den Gehlsdorfer Rasen schicken. Da die Spieler der RSG aus Wismar, Greifswald und Rostock stammen, bedarf es nach dem Anpfiff meist einiger Minuten, um zueinander und ins Spiel zu finden. Doch nicht so heute: von Beginn an machten die Hausherren Druck und lieĂen die Hamburger nicht ins Spiel kommen.
So war es fĂŒr den geneigten Zuschauer durchaus erstaunlich, wie geradlinig und konsequent die RSG ihre Chancen herausspielte und auch zu nutzen wusste. Den Punktereigen in der ersten Halbzeit eröffnete der schnelle Greifswalder Verbinder Fabian Wikander, der eine LĂŒcke in der Verteidigung der GĂ€ste fand und sehenswert zur 5:0 FĂŒhrung ablegen konnte. Wenig spĂ€ter war es dann der Rostocker GedrĂ€ngehalb Martin Hille, der gleich mehrere Gegner abschĂŒttelte und auf 10:0 erhöhte.
Erst langsam begann der HRC zu erwachen und verteidigte entschlossener. Doch weiterhin blieb die RSG am DrĂŒcker und erhöhte wiederum durch Wikander und den erst 17-jĂ€hrigen FlĂŒgelspieler Lorenz Paulsen auf 20:0. Von den jeweils fĂ€lligen Erhöhungen konnte der Rostocker Schlussspieler Moritz Knauf nur zwei sicher verwandeln und die FĂŒhrung auf 24:0 ausbauen. Kurz vor dem Pausenpfiff gelangen den Gastgebern noch zwei weitere Versuche und eine Erhöhung zur 36:0 HalbzeitfĂŒhrung.
In der zweiten HĂ€lfte schaltete die RSG dann völlig unnötig einen Gang runter und lieĂ die Hamburger wieder zurĂŒck in die Partie kommen. Ein sehenswerter Versuch, der mit starkem Sturmspiel durch die GĂ€ste herausgespielt wurde, brachte den Ehrenversuch fĂŒr die MĂ€nner von der Elbe. Zudem leistete sich der Rostocker Spielertrainer ein spĂ€tes Tackling und sah zurecht die gelbe Karte, was eine zehnminĂŒtige Unterzahl fĂŒr die RSG bedeutete. Doch diese Drangphase des HRC ĂŒberstand die RSG ohne weitere Gegenpunkte.
Mitte der zweiten Halbzeit erlief dann der agile Greifswalder Harald KrĂŒger den Versuch des Tages, indem er tief in der eigenen HĂ€lfte startete und mehrere Gegner wie Slalomstangen umkurvte und am Ende zum 41:5 Endstand ablegen konnte. Zum Mann des Spiel auf Seiten der Gastgeber wurde der wuchtige Sturmtank Brendan Price gekĂŒrt, der mit seinen starken DurchbrĂŒchen und gutem Spiel in den Standards fĂŒr StabilitĂ€t und Ordnung bei den schweren Jungs der RSG sorgte.
Nach Schlusspfiff zeigte sich der KapitĂ€n der RSG Tore Dwars mehr als zufrieden mit der Mannschaftsleistung: âWir haben heute einen starken Gegner ĂŒber weite Teile der Partie dominiert und nicht zum Zug kommen lassen. Mit der Ordnung und Struktur im Spiel braucht sich dieses Team vor niemandem zu verstecken. In zwei Wochen geht es gegen die FT Adler Kiel. Dann hoffe ich, dass diese spielerische Leistung keine Eintagsfliege war.â
FĂŒr die RSG spielten: Rupp, Werner, Price, Seyfarth, Gierenz, Salazar, Stölting, Dwars ©, Hille, Wikander, Looft, KrĂŒger, LĂ€sche, L. Paulsen, Knauf, Steiger, M. Paulsen, Tschernikau, Buhot, Goeda, Kessler, Sommer.
von Andre Goeda