Beinahe täglich liest oder hört man in den Medien von Rettungsaktionen durch Rettungsschwimmer an der Küste und im Binnenland. Alle Gewässer, selbst eine Regentonne oder ein Gartenteich sind geeignet zum Ertrinken. Sehr oft wird beklagt, dass die Kinder nur mit unzureichenden Schwimmfertigkeiten ausgestattet sind. Corona ließ die Schwimmbäder schließen, Schwimmunterricht wurde nur unter strengsten Auflagen möglich. Das Schulschwimmen war teilweise eingeschränkt. Schulschwimmen findet zum Teil erst in der 4. Klasse statt, halbjährig bzw. im 14-tägigen Rhythmus oder gar nicht.

Unzureichende Ausbildungsstätten ermöglichen keinen umfänglichen Schwimmunterricht. Es fehlt an Lehrkräften und Ausbildern an den Schulen und in den Vereinen, um die große Nachfrage nach Anfängerschwimmkursen zu befriedigen. Alternativen müssen her. Das Land MV fördert mit dem Programm „MV kann schwimmen“ Initiativen von Vereinen in der unterrichtsfreien Zeit.

DLRG Zwischenbilanz 2024: Mindestens 253 Menschen ertrunken – Zwei Drittel der Todesfälle in Seen und Flüssen

Seit Beginn der Badesaison sind in deutschen Gewässern rund 150 Menschen ertrunken. In den ersten sieben Monaten des Jahres kamen mindestens 253 Personen im Wasser zu Tode. Das sind 35 Personen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. „Bei einem beständigeren Sommer wären sicher noch mehr Menschenleben zu beklagen gewesen“, sagte Präsidentin Ute Vogt bei der Vorstellung der Zahlen am 8. August in Düsseldorf. Immer häufiger verzeichnet die DLRG tödliche Unfälle bei Freizeitaktivitäten wie Stand-Up-Paddling, Boot fahren oder Kitesurfen. Die DLRG rät daher zum Tragen einer Schwimmweste, damit diese im Notfall zumindest mit ihrem Auftrieb unterstützt und den Schwimmenden über Wasser hält.

Schwimmen und Retten lernen auf Rügen – seit 72 Jahren eine Erfolgsgeschichte. (Foto: DLRG Bergen Rügen)

Seit 72 Jahren macht ein Schwimmlager auf der Insel Rügen immer mal wieder von sich reden. Vor 72 Jahren wurde die Idee geboren, ein Schwimmlager vor Thiessow ins Leben zu rufen. Unter Freiwasserbedingungen an der Ostsee und am Bodden sollten die Kinder das Schwimmen erlernen und ihre schwimmerischen Fertigkeiten weiterentwickeln. Einen besseren Standort konnte es auf der Insel Rügen nicht geben. Schon damals hatte man den Bedarf und den Mangel zur Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung erkannt.

12.870 Teilnehmer haben in den vergangenen 72 Jahren das Ausbildungsangebot im Schwimm-Camp der DLRG Bergen Rügen e.V. in Thiessow angenommen. Eine Kleinstadt lernte hier das Schwimmen und Retten. Ein Erfolg. In diesem Jahr konnten die Leistungsstufen Frühschwimmer 2x, Deutsches Schwimmabzeichen Bronze 6x,Silber 8x, Gold 10x, Juniorretter 13x , Rettungsschwimmabzeichen Bronze 6x und Silber 5x erfolgreich abgenommen werden.

Schwimmen und Retten lernen auf Rügen – seit 72 Jahren eine Erfolgsgeschichte. (Foto: DLRG Bergen Rügen)
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