DLRG-Pressesprecher Martin Holzhause ĂŒber die anstehende WM im Rettungsschwimmen und die Anklamer Teilnehmer
Die Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern mussten in diesem Jahr lange auf ihre Weltmeisterschaften warten, aber in knapp fĂŒnf Wochen ist es so weit: Vom 11. November bis 2. Dezember geht es nach Adelaide/Australien. Zu den WettkĂ€mpfen im Schwimmbecken und im FreigewĂ€sser nominierte die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft zwölf Athletinnen und Athleten, darunter drei, die gegenwĂ€rtig fĂŒr die DLRG Anklam starten: Christian Ertel und Danny Wieck, die ihre sportliche Heimat ansonsten bei der DLRG Stralsund haben sowie Carla StrĂŒbing.
Interview
Martin Holzhause, Referent fĂŒr Ăffentlichkeitsarbeit bei der DLRG, ĂŒber die WM, die Erfolgsaussichten der deutschen Mannschaft, die drei Starter aus MV sowie den allgemeinen Stellenwert des Rettungsschwimmens
„Das deutsche Team wird alles geben…“
Frage: Der Countdown fĂŒr die WM in Adelaide lĂ€uft… Wie beurteilen Sie die Chancen der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer?
Martin Holzhause: Ich denke, unsere Bundestrainerin Elena Prelle hat eine schlagkrÀftige deutsche Mannschaft zusammengestellt. Seit Jahren international erfolgreiche Athleten werden von einigen jungen Rettungsschwimmern ergÀnzt, die in den vergangenen ein bis zwei Jahren bewiesen haben, dass sie zu Àhnlichen Leistungen imstande sind. Das Team wird alles geben, um in der Nationen-Wertung weit vorn zu landen, möglichst auf dem Podium.
Frage: Am Start ist ja auch ein Trio aus M-V… Was erwarten Sie von Christian Ertel, Danny Wieck und Carla StrĂŒbing?
Martin Holzhause: Danny Wieck gehört bei den Wettbewerben im Schwimmbad seit Jahren zur absoluten Weltspitze. Das hat er zuletzt 2017 bei den World Games und bei den Europameisterschaften bewiesen, wo er jeweils Gold gewann. Zwar hatte er im November 2017 einen seiner beiden Weltrekorde an Matthew Davis verloren. Beim DLRG Cup Pool Anfang September in Warendorf hat er jedoch gezeigt, dass er auch den Australier schlagen kann. Danny fliegt ganz sicher nach Adelaide, um Medaillen zu gewinnen.
Christian Ertel ist ebenfalls schon lange dabei und kann reichlich Erfahrung in die Waagschale werfen. Im Pool wird er sich persönlich viel fĂŒr die Staffelwettbewerbe ausrechnen. Daneben wird er mit seinen schnellen Beinen besonders in den SprintwettkĂ€mpfen am Strand wertvoll fĂŒr das Team sein.
Carla StrĂŒbing ist momentan Deutschlands beste Rettungsschwimmerin im FreigewĂ€sser. Nach ihrem Sieg beim Internationalen DLRG Cup in WarnemĂŒnde im vergangenen Jahr konnte sie im Juli dort ihren Titel verteidigen. Auch bei der Europameisterschaft 2017 hat sie bewiesen, dass sie auf dem Kontinent zur Spitze gehört. In Adelaide wird die Konkurrenz aber noch deutlich hĂ€rter sein â eine groĂartige Herausforderung fĂŒr die gerade einmal 21-jĂ€hrige Athletin.
Frage: Wie sieht die WM-Vorbereitung des deutschen Teams aus? Gibt es noch ein gesondertes Trainingslager?
Martin Holzhause: Die nominierten Athleten bereiten sich individuell vor und stehen in engem Kontakt zum Bundestrainer-Team. Mit den Deutschen Meisterschaften im Rettungsschwimmen in Leipzig steht vom 13. bis 14. Oktober auch noch ein HĂ€rtetest an. Am 10. November kommen dann alle in der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf zusammen, der StĂŒtzpunkt fĂŒr die Fördergruppe Rettungsschwimmen. Zwei Tage spĂ€ter geht der Flieger in Richtung âDown Underâ.
Frage: Wer werden die stÀrksten Konkurrenten sein?
Martin Holzhause: Im Wettstreit der Nationen werden Weltmeister Neuseeland und Gastgeber Australien kaum zu schlagen sein. Dahinter haben aber eine Reihe Nationen die Chance auf einen Platz auf dem Podium in der Gesamtwertung. Dazu zÀhlt sicher Europameister Italien, aber auch die DLRG Nationalmannschaft.
Letzte Frage: Welchen Stellenwert und welche Bedeutung hat das Rettungsschwimmen in der deutschen Sportlandschaft aus Ihrer Sicht?
Martin Holzhause: Das Rettungsschwimmen wird sicher zunehmend attraktiver und ist beispielsweise durch die World Games 2017 in Polen auch bekannter geworden. Damals ĂŒbertrug unter anderem ein privater Sportsender Teile der Wettbewerbe bundesweit. Letztendlich ist der Rettungssport aber weiterhin eine von vielen Randsportarten. Und er ist fĂŒr die DLRG Mittel zum Zweck, das heiĂt, ĂŒber den Rettungssport sollen junge Menschen an die DLRG gebunden werden, die spĂ€ter auch als Rettungsschwimmer an StrĂ€nden und in SchwimmbĂ€dern ehrenamtlich tĂ€tig sein sollen.
Vielen Dank und erfolgreiche WM in Adelaide!
M. Michels