Deutsche 470er-Mixed-Crews weiter auf Erfolgswelle | Malte und Anastasiya Winkel (Schweriner Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein) beendeten die Serie auf Platz 15 | Theres Danke und Matti Cipra (Plauer WSV) segelten auf EM-Platz 18

Sanremo/Italien – Die deutschen 470er-Mixed-Crews segeln auf Kurs Olympia 2024 weiter auf der Erfolgswelle. Bei der Europameisterschaft vor Sanremo glĂ€nzten Simon Diesch und Anna Markfort mit Silber. Das Duo vom WĂŒrttembergischen Yacht-Club und dem Joersfelder Segel-Club/Verein Seglerhaus am Wannsee hatte sich mit vier Wettfahrtsiegen in elf Rennen und Platz zwei vor dem Medaillenrennen am finalen Samstag bereits eine hervorragende Ausgangsposition verschafft.

Im doppelt gewerteten Medaillenrennen verteidigten Simon Diesch und Anna Markfort ihre Silbermedaille. EM-Gold verpassten sie im Duell mit den neuen schwedischen Europameistern Anton Dahlberg und Lovisa Karlsson nur um einen Punkt. Dabei konnten die deutschen Vize-Europameister die Franzosen Hippolyte Machetti und AloĂŻse Retornaz mit zwei ZĂ€hlern Vorsprung auf Platz drei verweisen. Das Medaillenfinale verlief in drehenden Winden um zehn Knoten spannend. Aus einem anfĂ€nglichen neunten Rang machten Diesch/Markfort nach gelungener Aufholjagd noch Rang sechs im Ziel. Weil die schwedischen Rivalen aber als Siebte ĂŒber die Linie kamen, reichte es fĂŒr die GER-Crew ganz knapp nicht zum Titel.

Die neuen EM-Zweiten Simon Diesch und Anna Markfort (Foto: DSV / sailingenergy)

„Wir sind glĂŒcklich mit Silber, auch wenn der eine Punkt zu Gold am Ende natĂŒrlich etwas schmerzt“, sagte Anna Markfort. Als SchlĂŒssel ihrer Crew zum EM-Erfolg nannte die 30-jĂ€hrige Vorschoterin die KonzentrationsfĂ€higkeit und den Speed ihrer Mannschaft: „Wir hatten uns vorgenommen, immer bis zum Ende zu kĂ€mpfen. Das ist uns gut gelungen. Dazu sind wir schnell an der Kreuz, aber auch vor dem Wind.“ Die EM-Zweiten nehmen von diesen TitelkĂ€mpfen die gute Gewissheit mit, verlĂ€sslich in der Weltspitze agieren zu können: „Wir waren jetzt ĂŒber drei Events regelmĂ€ĂŸig in den Top FĂŒnf. Das sind im kommenden Jahr die Qualifikationsregatten auf Kurs Olympia und sicher ein wichtiger Punkt fĂŒr uns.“

Vor der Kulisse der malerischen ligurischen Hafenstadt Sanremo agierten auch Theresa Löffler und Christopher Hoerr (Deutscher Touring Yacht-Club/SCBC) auffallend stark: Die erst 23 Jahre alte Steuerfrau aus Holzkirchen und ihr 25-jÀhriger Vorschoter aus Röthenbach hatten die EM mit zwei Wettfahrtsiegen als Spitzenreiter nach Tag eins eröffnet. Am Ende der Hauptrunde hatte die Nachwuchskader-Crew den Einzug ins Medaillenrennen auf Platz elf nur sehr knapp verpasst. Malte und Anastasiya Winkel (Schweriner Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein) beendeten die Serie auf Platz 15. Einen Platz dahinter wurden die amtierenden 470er-Mixed-Weltmeister Luise Wanser und Philipp Autenrieth (Norddeutscher Regatta Verein/Bayerischer Yacht-Club) Sechzehnte. Theres Danke und Matti Cipra (Plauer WSV) segelten auf EM-Platz 18.

Malte und Anastasiya Winkel (Schweriner Yacht-Club/Norddeutscher Regatta Verein) | Foto: © DSV/Felix Diemer

Die 470er-Mixed-Duos der Segelnationalmannschaft sind seit einem Jahr bei allen großen Regatten stets am Kampf um die PodiumsplĂ€tze beteiligt und gewinnen regelmĂ€ĂŸig Medaillen. Bei der Weltmeisterschaft 2022 hatten Luise Wanser und Philipp Autenrieth den Titel geholt. Im nationalen Ringen um nur eine Fahrkarte zur olympischen Testregatta in diesem Sommer hatten sich Malte und Anastasiya Winkel gegen ihre Teamkameraden und Konkurrenten durchgesetzt. Bei der aktuellen Europameisterschaft konnten nun Simon Diesch und Anna Markfort glĂ€nzen.

„Ihre IntensitĂ€t und ihre Genauigkeit waren in dieser Woche ausschlaggebend. Daran haben Simon und Anna zuletzt hart gearbeitet“, zollte DSV-Coach Steve Lovegrove der Crew Respekt. Seine deutsche 470er-Mixed-Trainingsgruppe schĂ€tzt der Brite enorm: „Wir haben vier, fĂŒnf talentierte Crews in der Gruppe. Ich wĂŒrde sie mit keiner anderen Gruppe der Welt tauschen wollen. Die Gruppe hat eine solche Tiefe, jede Crew ihre individuellen StĂ€rken. Es macht viel Spaß, mit dieser Gruppe auf so hohem Niveau zu arbeiten.“

„Die Segelnationalmannschaft ist im 470er-Mixed beeindruckend gut aufgestellt. Da arbeiten großartige Mannschaften auf Augenhöhe in Regie von DSV-Trainer Steve Lovegrove und mit UnterstĂŒtzung von Marek Chocian erfolgreich miteinander. Das bringt unsere Crews vom German Sailing Team auf ein insgesamt sehr hohes Niveau und in eine schlagkrĂ€ftige Ausgangslage fĂŒr das olympische Ziel 2024“, sagte auch DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner.

Quelle: PM Deutscher Segler-Verband

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