Spielmacherin, Schiri und Nachwuchstrainerin in Personalunion

Kim Dehling ist Grün-Weiße aus Überzeugung und Leidenschaft

Sie ist eine der besten Werferinnen des SV Grün-Weiß Schwerin. Die 19-jährige Kim Dehling. Bereits mit 12 ging sie ans Internat nach Schwerin, seit Beginn der aktuellen Saison spielt sie nun auch für die 1. Frauenmannschaft (3. Bundesliga). Aber nicht nur als Spielmacherin (RM) überzeugt Dehling – 47 Tore hat sie bislang beigesteuert, so viele wie keine andere Grün-Weiße. Seit kurzem verstärkt sie ihren Verein auch im Rahmen einer FSJ-Stelle.

Beste Werferinnen beim SV Grün-Weiß Schwerin - Kim Deling. Im interview mit MV-Sport.de
Kim Dehling. Foto: Rino Stancak

Nachgefragt bei Rückraumspielerin Kim Dehling

„Ein besonderes Ziel wäre für mich die zweite Liga.“

Kim, Sie sind mit 12 nach Schwerin gekommen. Ihr Weg ging über den Perspektivkader, das A-Jugend-Bundesliga-Team bis in die 1. Frauenmannschaft. Welchen Stellenwert nimmt Handball für Sie ein.

KD: Das ist richtig. Seit 2011 bin ich jetzt in Schwerin und Handball ist immer noch ein sehr wichtiger Teil meines Lebens. Aus diesem Grund investiere ich viel Zeit in den Handball und habe schon einige Erfolge mit den Mädels/ der Mannschaft feiern können.

Sie sind eine der Leistungsträgerinnen bei Grün-Weiß. Wie kommen Sie mit Erwartungen von außen zurecht? Machen Sie sich selbst Druck?

KD: Ich persönlich würde sagen gut. Die Erwartungen von außen sind mit Sicherheit immer da. Ich persönlich bekomme nicht so viel mit, weil ich bei solchen Sachen gerne weghöre. Für mich ist es wichtiger den Moment zu leben und zu gucken was geht heute, wie ist die Tagesform von uns. Allerdings erwarte ich manchmal zu viel von mir und setze mich dadurch gerne mal selber unter Druck.

Wo geht Ihre sportliche Reise hin? Haben Sie noch besondere Ziele, Wünsche…?

KD: Ein besonderes Ziel wäre für mich die zweite Liga. Das wäre schon nochmal ein kleiner Traum der in Erfüllung gehen würde, aber erst einmal setze ich meine Ausbildung in den Vordergrund.

Sie sind außerdem eine von derzeit 6 Grün-Weißen Jungschiedsrichterinnen? Bringt die Rolle der Unparteiischen Vorteile für Sie als Spielerin?

KD: Ich glaube mein einziger Vorteil ist, dass ich mich in die Lage der Schiris hineinversetzen kann und somit auch verstehe, wenn es gerade nicht so läuft oder die Spieler einen anmeckern, weil man in deren Sicht eine Fehlentscheidung getroffen hat. Aber das hineinversetzen spielt jetzt nicht so eine große Rolle, wo ich sage ja das ist jetzt mein Vorteil den ich nutzen kann

Seit Beginn der Saison 2018/19 verstärken Sie den Verein im Rahmen einer FSJ-Stelle. Welche Aufgaben übernehmen Sie seither?

KD: Ja genau. 🙂 Meine hauptsächlichen Aufgaben sind Trainingsgruppen oder auch Sport AG´s in den Schulen zu leiten.

Was bedeuten Nachwuchsarbeit und Kindertraining für Sie?

KD: Sehr viel! Mir macht es einfach Spaß zu sehen wie die Kinder sich weiter entwickeln und mit Hindernissen umgehen. Und ich finde es klasse deren Freude an Bewegung zu sehen. Zudem finde ich es auch spannend wie man Kinder mit den einfachsten Dingen begeistern kann.

Zur 3. Bundesliga: Kürzlich musste Ihr Team eine herbe Niederlage gegen den Frankfurther HC einstecken. Die SVZ titelte „Kollektives Totalversagen“. Wie ist die Mannschaft damit umgegangen?

KD: Ich würde sagen das ist eine berechtigte Aussage/Überschrift. In dem Spiel lief nichts. Es war egal wer gespielt hat, in welcher Aufstellung wir gespielt haben es lief einfach nichts. Die Stimmung war ziemlich angespannt, da die Niederlage schon ziemlich weh tat, für alle von uns. Einzelnd sind wir unterschiedlich damit umgegangen. Wir als Team haben uns am Dienstag, also vor der nächsten Trainingseinheit zusammengesetzt und darüber geredet.

Eine Woche später, am 4. Advent, ging es dann für Sie nach Hildesheim. Wie ist’s gelaufen?

KD: Auch in diesem Spiel lief es nicht. Die Einstellung passte, der Ehrgeiz war da und Motivation war auch gut. Trotzdem sollte es nicht sein. Wir haben es einfach nicht geschafft denen unser Spiel aufzudrücken, es war anders herum. Zu Beginn war es ein Kopf an Kopf Spiel doch irgendwann kippte das es und Hildesheim übernahm die Kontrolle.

Bislang konnte Grün-Weiß nur 3 von 12 Spielen für sich entscheiden und steht damit auf Tabellenplatz 9. Ist die 3. Liga noch ein bisschen zu hart für die Mannschaft? Wie sieht der Plan zum Klassenerhalt aus?

KD: Das ist richtig. Ich bin aber der Meinung, dass die Liga nicht zu hart für uns ist. Ich glaube einfach, dass es uns noch ein bisschen an Erfahrung fehlt. Wir sind eine relativ junge Mannschaft mit nicht viel 3. Liga Erfahrung. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass das Potenzial in der Mannschaft alle mal für diese Liga reicht. Unser Ziel ist weder zu hoch, noch unmöglich. Mit ein bisschen Glück in den entscheidenden Situationen, dem können der Mannschaft und viel Fleiß und Ehrgeiz versuchen wir die Liga zuhalten.

Vielen Dank und viel Erfolg für das kommende Jahr.

red

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