Tokyo Marathon – Team „Grobbi“ mittendrin

Laager ClublĂ€ufer unterwegs – Ein Erlebnisbericht von Petra und Stefan Grobbecker

Am 3.03.2024 war es soweit, nach langer Planung und Vorbereitung hatten wir, Dank DERTOUR Sport, StartplĂ€tze fĂŒr den Tokyo Marathon. Das ist der fĂŒnfte Marathon auf unserer Reise aller sechs Marathons, der World Marathon Majors – Serie gemeinsam zu laufen.

Seit 2013 ist der Tokyo-Marathon Teil der World Marathon Majors und ist somit der einzige Marathon dieser Serie, der in Asien stattfindet. Die Teilnehmerzahl beim Tokyo Marathon ist auf 38.000 festgesetzt. Die Teilnehmerzahlen bei den anderen LĂ€ufen liegen bei ĂŒber 50.000 in New York City, dem weltweit grĂ¶ĂŸten Marathon, ca. 45.000 in Chicago, Berlin und London und in Boston, dem Ă€ltesten Marathon der Welt, bei 30.000. Tokyo erhĂ€lt jedes Mal mehr als 300.000 Bewerbungen. Deshalb waren wir sehr glĂŒcklich, fĂŒr dieses Jahr gemeinsam unsere StartplĂ€tze bekommen zu haben.

Am weltgrĂ¶ĂŸten Rathaus dem „Tokyo Metropolitan Government Building“ startete der Marathon bei herrlichstem Laufwetter. PĂŒnktlich um 9.10 Uhr wurden erst die Elitesportler ĂŒber die Starlinie geschickt und kurz danach Stefan. Ich startete 20 Minuten spĂ€ter meinen Lauf. Der Tokyo Marathon ist ein riesiges Ereignis und eine sportliche Reise durch die weltweit grĂ¶ĂŸte Stadt mit ĂŒber 37 Millionen Einwohnern. Die ausschließlich asphaltierten mehrspurigen Straßen, inmitten von Wolkenkratzern, fĂŒhrten durch 12 Stadtteile, vorbei an riesigen Shopping-Centern und historischen Highlights wie dem SensĂŽ-ji-Tempel, dem Kaiserpalast und dem Meiji-Schrein.

Die unglaublich freundlichen und hilfsbereiten Japaner jubelten uns voller WertschĂ€tzung zu. Der Tokyo Marathon ist der sauberste und ordentlichste, den wir je erlebt haben. Es gab keinen MĂŒll auf der Laufstrecke, alle LĂ€ufer hatten sich gut informiert und beachteten die Regeln der ordnungsliebenden Japaner. FĂŒr Stefan und mich lief es die ersten 30 km perfekt. Stefan war zum Teil sogar schneller als geplant unterwegs. Das lag sicher an der geringen Höhendifferenz der Strecke. Die ersten 6-7 Kilometer ging es sogar leicht bergab und danach war die Strecke flach. Das Laufen war angenehm und schon oft wurden hier Bestzeiten erzielt. Ich hatte oft das GefĂŒhl, von der LĂ€ufermasse, wie von einem Sog mitgezogen zu werden. Manchmal wollte ich an den GetrĂ€nkestationen ein paar Schritte gehen, aber meine Beine sind einfach weitergelaufen.

Die zweite HĂ€lfte der Strecke gestaltete sich ausschließlich aus aufeinanderfolgenden PendellĂ€ufen auf den breiten Straßen der Stadt. Auf einer Straßenseite ging es einige Kilometer in eine Richtung, um dann nach einer 180-Grad-Wende auf der anderen Seite zurĂŒckzulaufen. So konnten wir immer die bunte LĂ€ufermasse beobachten und hatten einen Blick auf die Schnelleren und auf die Verfolger. Die letzten 10 Kilometer sind immer die schwersten. Jedoch die Gewissheit, dass das Ziel in greifbarer NĂ€he ist und der Wille diesen Marathon als den fĂŒnften Lauf der World Marathon Majors Serie zu finishen, treiben einen voran und trotz der Schmerzen und den aufkommenden KrĂ€mpfen geht es einfach immer weiter. Der letzte Kilometer war fĂŒr mich der schönste Abschnitt und fĂŒhrte uns nach dem Schild „1 km to the finish“ durch eine deutlich ruhigere Straße. Wie Musik in meinen Ohren hörte ich nur noch die rhythmischen LaufgerĂ€usche der MarathonlĂ€ufer und ich hatte die ersten GlĂŒcksgefĂŒhle und TrĂ€nen in den Augen. Nach 800 Metern liefen wir noch einmal eine Linkskurve und nach 200 Metern hatten wir, mit der Sonne im Gesicht, das Ziel an der Tokyo Station erreicht.

Stefan erreichte das Ziel nach 3:26:18 Stunden und ich in 04:34:10 Stunden.

Die Sieger des Tokyo Marathons waren der Kenianer Benson Kiruto, mit einer Zeit von 2:02:16 Stunden und die Äthiopierin Sutume Kebede mit einer Zeit von 2:15:55 Stunden. Beide liefen Jahresweltbestzeiten und Streckenrekorde. FĂŒr uns war der Tokyo Marathon ein großartiges unvergessliches Erlebnis und die Planung fĂŒr Boston, den letzten der Sechs Marathons der World Marathon Majors Serie, ist im Kopf schon fast fertig.

Nach oben scrollen