Besuch der European Masters Championships auf Madeira allein mit privaten Mitteln finanziert

Mit einer beeindruckenden Weite von 13,42 Metern sicherte sich die Greifswalderin Jeannette Denz bei den European Masters Athletics Stadia Championships (EMACS) auf Madeira die Silbermedaille im Kugelstoßen. Denz, die sich intensiv auf die Wurf-Wettbewerbe in Portugal vorbereitet hatte, startete wie auch bei den WM in Florida, bei dem sie ebenfalls Zweite hinter der Britin Paula Williams wurde, in der Altersklasse W50. „Eine hervorragende Leistung, mit der wir absolut zufrieden sind“, freut sich Trainer und Ehemann Stefan Denz. Die Greifenpower-Athletin erweitert mit dem neuerlichen Erfolg ihre internationale Medaillensammlung.

In ihrem persönlichen Rückblick zeigt sich Jeannette Denz überglücklich über ihre Saison: „Das Wettkampfjahr 2025 ist vorbei und was soll ich sagen, es war mein bestes und erfolgreichstes Jahr. Deutsche Hallenmeisterin W50 mit der Kugel, deutsche Vize-Hallenmeisterin W50 mit dem Diskus, Vize-Hallenweltmeisterin W50 mit der Kugel, Norddeutsche Meisterin W50 mit der Kugel und dem Diskus, Deutsche Meisterin W50 mit der Kugel und zum späten Ende der Saison Vize-Europameisterin W50 mit der Kugel und persönliche Bestleistung mit dem Diskus. Mir fehlen irgendwie immer noch die Worte.“

Dabei gilt auch für Denz: Ohne Fleiß kein Preis. „Neben einem Vollzeitjob steht an erster Stelle ein hartes, unermüdliches Training. Auch wenn man mal keine Lust hat“, erzählt die an der Universitätsmedizin beschäftigte Strukturprüferin. Dazu gehört auch die umfangreiche Unterstützung aus ihrem Umfeld, ohne die weder Leistungssport noch der Besuch nationaler und internationaler Wettkämpfe möglich wären. „Ich danke in erster Linie meinem Mann und Trainer Stefan für die Team-Arbeit – ich liebe dich und freue mich auf das, was noch kommt. Vielen Dank auch an meinen Physio und HYROX-Coach Stephan für die vielen schweißtreibenden Einheiten und natürlich der tollen Trainings- und Kurs-Truppe. Danke an Frau Richter und Tobias vom TUI Reisebüro für die Organisation unserer Reisen. Und vielen Dank an alle anderen Unterstützer, Daumendrücker, Mitfieberer, aber auch an die Hater – ihr alle gebt mir die Motivation, weiterzumachen.“

Doch was so selbstverständlich klingt, ist es eigentlich nicht. Jeder, der selbst im Sport aktiv ist, weiß das. Das Geld liegt nicht auf der Straße. Die Finanzierung der Turnierreisen liegt bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen selbst. Über die Bedingungen aufzuklären ist Jeannette Denz wichtig: „Im Masters-Sport gibt es keinerlei Unterstützung durch den DLV oder andere Verbände für Training, Kleidung oder Reisen, und es gibt auch keine Preisgelder für Medaillen oder Platzierungen.“ Wie sie selbst es dennoch schafft? „Alles wird privat organisiert, mit den mir zustehenden Urlaubstagen und finanziert mit privaten Mitteln aus meinem Vollzeitjob. Wir lieben und leben den Sport und freuen uns immer darauf, tolle Menschen wiederzutreffen.“

Eine Leidenschaft mit der die 51-Jährige nicht alleine steht. Neben ihr konnten bei den EMACS zwei weitere Sportlerinnen des Leichtathletik-Verbandes Mecklenburg-Vorpommern überzeugen. Katja Knospe vom SV Turbine Neubrandenburg gewann in der Altersklasse W55 den Europameistertitel über 2.000 Meter Hindernis (8:24,05 Minuten). Im Crosslauf über 8 Kilometer sicherte sie sich zudem mit dem deutschen Team die Silbermedaille. Nur knapp an einer Medaille vorbei schrammte Ariane Stapusch (W50, SV Schiffahrt-Hafen Wismar), die im 10-Kilometer-Straßenrennen eine starke Leistung zeigte.

Für Jeannette Denz ist nun erst einmal Ruhe angesagt. „Jetzt geht es in die wohlverdiente Pause und dann geht’s 2026 wieder los“, erzählt sie.

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