Susann Ackermann, Pressesprecherin der Rostock Piranhas, über den Eishockey-Sport in Rostock und darüber hinaus
Das eishockeysportliche Jahr 2018 ist auch bereits wieder mehr als zwei Monate alt. Der Höhepunkt war dabei zweifellos die Silbermedaille der deutschen Eishockey-Auswahl bei den Winterspielen in Pyeongchang. Aber auch hierzulande wurde und wird guter Eishockeysport präsentiert, unter anderem dank der Rostock Piranhas in der Oberliga Nord. Diese wurden in der Qualifikationsrunde Vierte.
Interview
Susann Ackermann über die Saison 2017/18 der Rostock Piranhas, über die Mitglieder des Vereines, neue Herausforderungen bzw. Ziele und den Stellenwert des Eishockey-Sportes
Frage: Wie lautet Ihr Resümee zur Saison der Piranhas?
Susann Ackermann: Das gesteckte Ziel, die Teilnahme an den Playoffs , wurde leider nicht erreicht. Die Gründe sind unter anderem der mangelnde Einsatz einiger Spieler und die nicht zufriedenstellende Arbeit des Trainers. Von einigen Spielern wird sich der Verein trennen bzw. keinen neuen Vertrag anbieten. Der Trainer hatte ja schon zu Jahresbeginn den Verein gewechselt.
Frage: Welche Herausforderungen gibt es für die Piranhas?
Susann Ackermann: Es wird erst einmal ein neuer Trainer eingestellt und natürlich wird es auch neue Spieler geben. Das Ziel für die nächste Saison ist das Erreichen der Playoffs.
Frage: Wie viele aktive Eishockey-Spielerinnen bzw. -Spieler haben die Piranhas? Wie ist die Altersspanne?
Susann Ackermann: Im Rostocker Eishockey Club gibt es acht Mannschaften in verschiedenen Altersklassen. Der jüngste aktive Spieler ist vier Jahre alt und der älteste 84 Jahre. Die Piranhas, also die erste Mannschaft, bestand dabei in der vergangenen Saison aus 22 Spielern im Alter von 18 Jahren bis 41 Jahren.
Letzte Frage: Wie beurteilen Sie ansonsten die Entwicklung des Eishockeysportes – regional, national und international betrachtet?
Susann Ackermann: Wir sind „nur“ ein kleiner Verein im Vergleich zum „Rest der Welt“. In Deutschland ist ja der Landeseissportverband M-V ohnehin der kleinste Landesverband im Eissport.
Was die nationale und internationale Ebene betrifft: Die Erfolge der Nationalmannschaft führten gegenwärtig zweifellos zu einer größeren Wahrnehmung dieser Sportart sowohl medial als auch in der Bevölkerung. Eishockey ist und wird allerdings (leider) in Deutschland eine der Randsportarten bleiben.
Regional wäre es wünschenswert, dass die Medien mehr Interesse an der Arbeit unseres Vereines, des REC, zeigen und mehr darüber berichten würden. Der NDR M-V berichtet nie über das regionale Eishockey-Geschehen, während andere regionale Programme, wie der NDR Hamburg, der MDR, etc. dieses tun.
National wird angesichts der jüngsten deutschen Erfolge sowohl im Frauen-Eishockey (Rang vier für die deutsche Auswahl bei der WM 2017) als auch natürlich im Herren-Eishockey (WM-Viertelfinale 2017, Olympia-Silber 2018) jetzt mehr über Eishockey im Radio und im Fernsehen berichtet.
Die internationale Eishockey-Gemeinschaft nimmt Deutschland nunmehr als Eishockey-Land wahr. Der Silber-Erfolg bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang brachte uns ja nicht nur Silber, sondern ebenfalls den siebten Rang in der Nationen-Wertung des Eishockey-Sportes.
Vielen Dank und weiterhin bestes Engagement für den Eishockeysport, insbesondere in Rostock!
M.Michels
Rückblick auf das olympische Eishockey-Geschehen 2018 in Pyeongchang
Das Frauen-Turnier gewann zum zweiten Mal nach 1998 die USA, die im Finale Rekord-Olympiasieger Kanada (viermal Gold zwischen 2002 und 2014) mit 3:2 nach Penaltyschießen bezwangen. Dritter wurde Finnland durch ein 3:2 über Russland.
Bei den Herren siegte in einem dramatischem Finale Russland mit 4:3 nach Verlängerung über das deutsche Sensations-Team. Russland (einschließlich UdSSR und GUS) wurde damit zum neunten Mal Eishockey-Olympiasieger bei den Herren. Kanada, das ebenfalls neunmal Olympia-Gold bei den Herren aufweist, wurde nach einem 6:4 über Tschechien Dritter. M.M.