Kanu-Weltcup in Belgrad mit deutschen Erfolgen

Auch der gebürtige Schweriner Peter Kretschmer siegreich

In den 500m-Finals am Schlusstag des Weltcups in Belgrad präsentierten sich die Kajak-Damen gegenüber der Woche zuvor in Szeged diesmal mit einem deutlich verbesserten Ergebnis. Zudem knüpfte der Herren-K4 nahtlos an seinen Erfolg von der Vorwoche an. Auf der Langstrecke am Nachmittag erkämpfte Sebastian Brendel eine weitere Goldmedaille, somit stehen für das DKV-Team in Belgrad fünfmal Gold und zweimal Silber zu Buche.

Die K2-Olympiasiegerinnen von London und Silbermedaillengewinnerinnen von Rio Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) hatten die WM-Qualifikation noch nicht in der Tasche, entsprechend fokussiert fanden beide nach einem überzeugenden Vorlauf gestern heute Vormittag im 500m-Finale zu ihren Stärken zurück und fuhren mit einem souveränen Rennen zu ihrem ersten Sieg der Saison. Sie setzten sich dabei eine knappe Sekunde vor dem polnischen Boot Anna Pulawska und Beata Mikolajczyk durch, Dritte wurden Lize Broekx und Hermien Peters aus Belgien.

Mit diesem Ergebnis erfüllten beide zugleich die Nominierungskriterien für die WM-Mannschaft. Auch das zweite deutsche Boot mit Jasmin Fritz und Nina Krankemann (beide Magdeburg) schlug sich auf Rang fünf überaus achtbar.

Tina Dietze bekannte nach dem Rennen: „Wir sind erstmal wirklich erleichtert, mit der Goldmedaille im Gepäck nach Hause fahren zu können. Im Vorfeld waren wir schon etwas beunruhigt, weil wir noch nicht so in unser Gefühl, das wir sonst im Zweier haben, hineingefunden haben. Letzte Woche in Szeged lief es ja überhaupt nicht gut. Der Druck ist nun ein bisschen weg, aber es ist natürlich noch viel zu machen Richtung EM und WM.“ Franziska Weber ergänzte: „Mit dem heutigen Abschneiden sind wir erstmal soweit zufrieden. Zwar haben unsere größten Gegner heute gefehlt, wenngleich das Feld nicht schwach war, doch wir sind zuversichtlich, dass wir nach der langen Pause wieder zu unserer alten Form zurückfinden.“

Knapp eine Stunde später standen Weber/Dietze schon wieder im nächsten A-Finale: Zusammen mit Steffi Kriegerstein (Dresden) und Katharina Köther (Essen) waren sie im K4 über 500m ebenfalls auf Medaillenkurs, am Ende jedoch schnappte ihnen das Quartett aus Serbien Bronze um zweieinhalb Zehntelsekunden weg. So blieb dem deutschen Boot Rang vier, der zweite DKV-Vierer Jasmin Fritz, Nina Krankemann, Melanie Gebhardt (Leipzig) und Tabea Medert (Potsdam) kam hinter Spanien auf Rang sechs. Der Sieg ging an Frankreich vor dem Boot aus Polen.

Wenige Minuten zuvor hatte allerdings der K4 der Herren für einen weiteren goldenen Moment für das DKV-Team gesorgt. Max Rendschmidt (Essen), Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Mannheim) ließen sich vom Schnellstart der Boote aus Litauen und Serbien nicht irritieren und fuhren nach ihrem Erfolg von Szeged souverän den nächsten Sieg ein. Frankreich sicherte sich Silber, auf den Bronzerang kam wie schon in Szeged Tschechien.

Weitere Medaillenerfolge blieben den DKV-Athleten in den heutigen Finals leider versagt. Im C2 über 500m mussten die 1000m-Olympiasieger Sebastian Brendel und Jan Vandrey (beide Potsdam) mit Platz sechs Vorlieb nehmen. Ihre Klubkameradinnen Annika Loske und Ophelia Preller paddelten im C2 der Damen über 200m ebenfalls auf Rang sechs und über 500m auf den siebenten Platz. Rang sieben erkämpften auch Caroline Arft (Essen) und Katharina Köther im 200m-Finale der Kajak-Damen.

Bereits am Morgen konnte Timo Haseleu (Potsdam) das B-Finale im K1 der Herren über 200m für sich entscheiden. Im K1 über 500m fuhren Lukas Reuschenbach (Oberhausen) im B-Finale auf Rang sieben und Max Hoff (Essen) im C-Finale auf Rang vier. Im C1 der Damen über 200m belegte Ophelia Preller im B-Finale Platz sieben und Sophie Koch (Karlsruhe) im C-Finale Platz vier.

Zum Auftakt der Langstreckenrennen über 5000m am Nachmittag erkämpfte 1000m-Silbermedaillengewiner Sebastian Brendel doch noch sein erstes Weltcup-Gold in diesem Jahr. Er verwies im C1 den Russen Pavel Petrov und den Polen Mateusz Kaminski auf die weiteren Medaillenplätze, Jan Vandrey kam auf Rang zehn.

Schon am ersten Wettkampftag mit Erfolgen

Bereits am ersten Finaltag des Weltcups in Belgrad bewiesen die DKV-Rennkanuten, dass sie den verhaltenen Saisonstart vor einer Woche in Szeged ausbügeln wollen. Mit zwei Gold- und zwei Silbermedaillen am Vormittag des 3.Juni 2017 zeigte sich die deutsche Flotte wieder auf Kurs. Dabei lösten die Olympiasieger Sebastian Brendel, Max Hoff und Marcus Groß auch das WM-Ticket.

Die Bronzemedaillengewinner von Szeged Melanie Gebhardt (Leipzig) sowie Yul Oeltze (Magdeburg) und Peter Kretschmer (Leipzig) kleideten die deutschen Finalteilnahmen diesmal in einen goldenen Rahmen: Gleich im ersten A-Finale des Tages paddelte die Leipzigerin im K1 der Damen über 1000m vor der Australierin Jo Brigden-Jones und der Schwedin Karin Johansson zu ihrem ersten Weltcup-Gold. Eine Stunde später sorgte im letzten 1000m-Finale der C2 der Herren Oeltze/Kretschmer erneut für einen DKV-Erfolg. Das Magdeburg-Leipziger Duo gewann diesmal vor den Siegern von Szeged Kaminski/Slominski (POL) und dem spanischen Boot Vallejo/Sieiro und setzte sich damit auch gegen das zweite DKV-Boot mit Conrad Robin Scheibner (Berlin) und Michael Müller (Magdeburg), die Rang acht belegten, durch.

Olympiasieger Sebastian Brendel (Potsdam) nahm nach der verpassten WM-Qualifikation im C2 vor Wochenfrist in Belgrad nunmehr die Qualifikation im C1 über 1000m in Angriff und sicherte sich nach einer von ihm gewohnten Aufholjagt auf dem letzten Streckenviertel noch Silber vor dem Polen Tomasz Kaczor. Wie schon beim Weltcupauftakt in Montemor konnte er lediglich den enteilten 500m-Europameister Martin Fuksa (CZE) nicht mehr erreichen.

Auf dem Silberrang hinter dem spanischen Duo Cubelos/Pena beendeten auch die amtierenden Europameister im K2 über 1000m Max Hoff (Essen) und Marcus Groß (Berlin) das A-Finale und verwiesen dabei die Litauer Nekriosius/Olijnik auf Rang drei. Das in diesem Rennen mit einem Blitzstart zunächst in Führung gegangene zweite deutsche Boot mit Tamas Gecsö (Potsdam) und Kai Spenner (Essen) km am Ende auf Rang sieben. Das Essen-Berliner Duo erfüllte damit ebenso wie zuvor Sebastian Brendel die Nominierungskriterien für das WM-Team.

Im K2 der Herren über 500m blieb Maximilian Zaremba (Potsdam) und Kostja Stroinski (Berlin) nach einem couragierten Rennen leider ein Medaillenrang verwehrt. Zeitgleich mit den Franzosen Moel/Bayle landeten sie auf Platz vier, die Medaillen gingen hier an Carrera/Germade (ESP) gefolgt von Jouve/Decorchemont (FRA) und Slouf/Sterba (CZE).

Im K1 der Herren über 1000m schlug sich K4-Olmpiasieger Tom Liebscher ein weiteres Mal überaus achtbar und fuhr 3,8 Sekunden hinter dem Sieger Aleh Yurenia (BLR) auf Rang sechs. Silber holte Rene Holten Poulsen (DEN), Bronze erkämpfte Roi Rodriguez (ESP).

Nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen konnte auch Annika Loske (Potsdam) im C1-Finale der Damen über 500m, sie kam auf Rang neun. In den B-Finals holte sich Stefan Kiraj (Potsdam) im C1 über 1000m den Sieg, Steffi Kriegerstein (Dresden) und Tabea Medert (Potsdam) belegten im K1 der Damen über 500m die Plätze vier und fünf und Max Rendschmidt (Essen) wurde im C-Finale der Kajak-Herren über 1000m Dritter.

DKV-Sportdirektor Dr. Jens Kahl zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem Abschneiden bei Halbzeit des Weltcups und hob hervor: „Man muss natürlich beim Vergleich von Szeged und hier auch in Betracht ziehen, wie die Beteiligung seitens der Konkurrenz war. Aber mit den Ergebnissen des heutigen Tages haben sich unsere Athleten auf jeden Fall Selbstvertrauen für die nächste schwere Trainingsetappe bis zur Europameisterschaft geholt.“

Pressemitteilung / Deutscher Kanu-Verband

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