OSPA mit GĂ€nsehaut-Finale
28 Stunden 34 Minuten und 30 Sekunden dauerte die Regatta fĂŒr das Team speedsailing auf der OSPA bei der hanseboot Rund Bornholm Regatta. Damit lagen sie ganz genau 2 Minuten und 30 Sekunden unter dem Rekord der UCA im Jahr 2001. Die Freude war riesig und das gesamte Team erleichtert, nachdem man den Rekordversuch zwischenzeitlich schon aufgegeben hatte, denn der Speed und die Windrichtung auf Höhe DarĂer Ort schienen nicht gĂŒnstig zu sein. Um 18.09 Uhr gab es dann die Gewissheit: der neue Rekord steht!
Die Segelyacht âgrautvornixâ wiederum lief in der Nacht zum Dienstag östlich von Bornholm auf Grund, konnte aber von der dĂ€nischen Wasserwacht abgeborgen werden. Es gab keine PersonenschĂ€den und die Crew ist wohlauf. Die Hallberg Rassy von Skipper Rolf Oetting aus Berlin wurde kurzerhand auf den Haken genommen und in den nĂ€chsten Hafen geschleppt.
Bereits um 4.20 Uhr hatten die ersten Yachten die Nordspitze der dĂ€nischen Insel umrundet. Es gab in Spitzen in der Nacht bis zu 30 Knoten Wind. Durch das Tracking-System lieĂ sich die Regatta gut verfolgen, lediglich der von der SY âGermaniaâ bei einem Halsenmanöver ĂŒber Bord gegangene Tracker sorgte fĂŒr kurzfristige Irritationen.
Rund zwei Drittel der Yachten hatte sich dafĂŒr entschieden, Bornholm links herum zu runden, der Rest bevorzugte die andere Variante. Nachdem der Hinweg sehr zĂŒgig vonstatten ging, hieĂ es auf dem RĂŒckweg vorbei an RĂŒgen, Hiddensee und dem DarĂ zunĂ€chst âgegenanâ, denn Kreuzen gegen den Wind war angesagt.
Deutsches Team glÀnzt beim Laser Europa Cup
Starke Winde haben verhindert, dass am heutigen Dienstag regulĂ€re Wettfahrten stattfanden. Nur die Langestreckensegler befanden sich auf Kurs. Daher wurden auch die Siegerehrungen nach vorn gezogen, wie z.B. beim Laser Europa Cup. Macrino MacrĂŹ, Vize-PrĂ€sident der European International Laser Class Association, hob zum Beginn der Siegerehrung im Yachthafen auf der Mittelmole die Bedeutung der 80. WARNEMĂNDER WOCHE hervor.
In seiner langjĂ€hrigen TĂ€tigkeit im EuropĂ€ischen Verband hat er vor allem gelernt, dass es auf das Engagement der freiwilligen Helfer ankĂ€me, die ihm in WarnemĂŒnde als ganz besonders herzlich in Erinnerung bleiben werden. Dazu gehöre auch das flinke Verteilen von leckerer Pasta direkt nach den Regattatagen.
Der Italiener Federico Tocchi, der mit seinen beiden Teamkollegen den Altersdurchschnitt der mĂ€nnlichen Laser Radial Segler deutlich senkte, holte sich mit drei Punkten Vorsprung knapp die Goldmedaille. âIch bin 25 Jahre alt und meine Konkurrenten um die 18. Sie sind alle wahnsinnig stark. Ich glaube, mir lagen einfach die unterschiedlichen Bedingungen von allen am besten. Den ersten Tag hatten wir viele Startversuche, danach wĂŒrden einige mĂŒde. Ich habe mich im ersten Rennen am besten auf die Situation eingestellt und im letzten einfach enorm angestrengt. Daher habe ich gewonnenâ, erklĂ€rt der Italiener stolz, der das erste Mal in WarnemĂŒnde gesegelt ist.
Ganz anders ist die Ausgangslage bei Theodor Bauer (22), der nach eigener Aussage schon 100 Mal in WarnemĂŒnde gesegelt ist. Seine letzte Goldmedaille vor der heutigen in der Laser Standard Gesamtwertung liegt schon einige Zeit zurĂŒck, da er seit zwei Jahren im Senioren-Bereich mitsegelt.
âDieses Event hat im Gegensatz zur Kieler Woche richtig gut geklappt. Dort wollte ich eigentlich in die Top 10 kommen, aber es lief gar nicht und dann war auch ziemlich schnell die Luft raus. Hinzu kam, dass ich nicht fit war. Hier hatte ich in zwei Rennen alles richtig gemacht und es lief fast ohne groĂe Anstrengung â im Grunde ist das genauso unerklĂ€rlich wie die Tatsache, dass es in Kiel richtig schlecht fĂŒr mich lief.â
Der Trainingspartner von Philipp Buhl hat langfristig auch die Olympischen Spiele in Tokio im Blick und keine Angst, Philipp diesbezĂŒglich den Kampf anzusagen. Den Kampf angenommen hatte auch das âEigengewĂ€chsâ des WarnemĂŒnder Segel-Clubs, Hannah Anderssohn. Sie wurde souverĂ€n hinter der seit drei Tagen fĂŒhrenden Anne-Marie Rindom aus DĂ€nemark Zweite.
âAuf der Kreuz kann ich schon gut mit der Weltspitze mithalten, aber man merkt deutlich, dass die DĂ€nin mit ihren 26 Jahren einfach mehr Erfahrung hat und die Technik besitzt, auch auf dem Vorwindkurs perfekt mit den Wellen umzugehen.â Hannah, die in Kiel beim BundesstĂŒtzpunkt trainiert, war zuletzt im Oktober 2016 in ihrem Heimatrevier gesegelt.
âIch habe schon die Tage runter gezĂ€hltâ, sagt sie freudig. Der Druck durch eine sehr gute Mitkonkurrentin wĂŒrde sie im Ăbrigen nur beflĂŒgeln, so Hannah.
In der Nachwuchsklasse Laser 4.7 setzte sich die erst 13-jĂ€hrige Eve Mc Mahon gegen die anderen jungen Sportlerinnen durch. Der dĂ€nische Nachwuchssegler Christian Spodsberg konnte bereits am zweiten Segeltag die FĂŒhrung ĂŒbernehmen und verteidigen. Weitere Ergebnisse folgen in der unten angehĂ€ngten Tabelle.
JubilÀum der Topcats auf JubilÀumsveranstaltung
Die Internationale Deutsche Bestenermittlung der Topcats feierte wie auch die 80. WARNEMĂNDER WOCHE ein JubilĂ€um â sie fand bereits zum zehnten Mal statt. Leider konnten am Dienstag keine weiteren Wettfahrten mehr durchgefĂŒhrt werden. Die Rennen der Vortage ermöglichten trotzdem ein Gesamtergebnis, das mit der Siegerehrung in der Bootshalle der Yachthafenresidenz Hohe DĂŒne gekrönt wurde.
Lorenz Buchler, Vorsitzender der Deutschen Topcat Klasse, bedankte sich bei der Wettfahrtleitung nicht nur fĂŒr die gesegelten Wettfahrten, sondern auch fĂŒr die ausgefallenen, da Wind und Welle das Material stark strapaziert hatten. Die Katamarane haben durch ihre Konstruktion bei einer zu hohen Welle groĂe Probleme, unbeschadet einen Kurs zu segeln. âTrotzdem hatten vor allem die Crews aus Bayern richtig SpaĂ und wir wĂŒrden uns ĂŒber ein Wiedersehen in WarnemĂŒnde freuenâ, resĂŒmiert Buchler.
In der Klasse K1 siegten die Wolfsburger BrĂŒder Sascha und RenĂ© Treichel, die Topcat Weltmeister Robert Zank und Tilo Bethke gewannen Gold im K2. FĂŒr den Vizeweltmeister im K3, Eike Schmid, reichte es in WarnemĂŒnde ebenfalls fĂŒr Gold. Direkt im Anschluss an die Katamarane wurden die Sieger der H-Boote geehrt. Diese Klasse hatte weit weniger Probleme mit dem Starkwind der vergangenen Tage, jedoch verzeichnete sie trotzdem einen Mastbruch.
Der Chairman der WARNEMĂNDER WOCHE, JĂŒrgen Missing, freute sich ĂŒber die Regatta der sportlichen Kielboote und lud sie ein, im nĂ€chsten Jahr wieder so zahlreich zu erscheinen. Die Crew um Thomas Kausen aus Berlin und NeumĂŒnster strahlte ganz oben auf dem Treppchen.
Gesine Schuer, Presse/WarnemĂŒnder Woche