Es war spannend bis zum letzten Rennen. AndrĂ© Budzien, Fredrik Lööf und Jan Kurfeld lieferten sich in den sechs Tagen der Weltmeisterschaft (9. bis 14. Juli) im Rahmen der WarnemĂŒnder Woche ein wahres Kopf an Kopf Rennen. Immer nur ein Punkt trennte das FĂŒhrungstrio oder sie waren punktgleich. Doch ein FrĂŒhstart im letzten Rennen von Jan Kurfeld, in der er sonst Erster geworden wĂ€re, brachte die Entscheidung und Budzien den dritten Weltmeistertitel in dieser Klasse.
Die EnttĂ€uschung war Jan Kurfeld förmlich anzusehen, als er im Hafen erfuhr, dass nicht er, sondern sein Trainingspartner AndrĂ© Budzien auf der Ergebnisliste plötzlich auf Platz 1 in der letzten Wettfahrt sprang und damit den Weltmeistertitel holte. Kurfeld hatte am letzten Tag der OK-Weltmeisterschaft zwei erste PlĂ€tze gesegelt, wurde aber in der letzten Wettfahrt disqualifiziert, weil er beim Start vor dem Feld zu frĂŒh ĂŒber die Startlinie ging, ohne es selbst zu merken.
Jan Kurfeld und Andre Budzien hatten sich monatelang in einer Trainingsgemeinschaft auf diese Weltmeisterschaft vorbereitet. Und auch immer wieder betont, dass sie den Titel jeweils dem anderen gönnen wĂŒrden. Und so war Kurfeld auf der Siegerehrung wieder ein kleines LĂ€cheln zu entlocken, als Andre Budzien ihn bat, neben ihm auf dem Siegerpodest auf Platz 1 zu stehen.
âIch bin gerade sehr glĂŒcklich. Nicht nur weil ich den Titel gewonnen habe, sondern weil es eine Ehre war, gegen ein solch starkes Feld zu segeln. Mit Fredrik und meinem Freund Jan war es die ganze Woche ein wirklich enges Rennen und ich hoffe wir segeln bald irgendwo wieder gegeneinanderâ, freute sich der Schweriner AndrĂ© Budzien bei der Siegerehrung.
Die Liste der Favoriten im Feld der 142 OK-Jollen, die zur 81. WarnemĂŒnder Woche ihre Weltmeisterschaften segelten, war lang. Aus DĂ€nemark war der Weltranglisten-Erste und mehrfache OK-Jollen-Europameister Bo Petersen (DEN) nach WarnemĂŒnde gekommen und reiste als sechster wieder ab. Jim Hunt (GBR), Weltmeister in dieser Klasse im Jahr 2016, landete nach zwei FrĂŒhstarts nur auf Platz 37. Greg Wilcox (NZL), Weltmeister in 2002, segelte sich auf den achten Platz. Auf Platz sechs in der jetzigen Weltrangliste der Klasse segelte vor WarnemĂŒnde Martin von Zimmermann als bester Deutscher hinter Kurfeld und Budzien auf Platz neun.
Zufrieden war auch Andreas Pich. Vielleicht nicht mit seinem 42. Platz, aber mit der Organisation der Weltmeisterschaft. Als Obmann der deutschen OK-Flotte war er in WarnemĂŒnde in einer Doppelrolle, als Segler einer Weltmeisterschaft und gleichzeitig als Mitorganisator. In enger Zusammenarbeit mit Sportdirektor Peter Ramcke hatte er die OK-Jollen WM fast ein Jahr lang vorbereitet. Und auch wĂ€hrend der WarnemĂŒnder Woche liefen fast alle FĂ€den bei Andreas Pich zusammen. In der langen Tradition der OK-Jolle haben sich alleine 18 Wanderpokale angesammelt, die in GröĂe und Gewicht jede Pokalschale beim FuĂball in den Schatten stellen. Pich musste vor der WM zum Beispiel dafĂŒr sorgen, dass die Preise bei einem englischen OK-Segler von dem Wohnmobil abgeholt und zur Wettfahrtleitung gebracht werden, der könne sonst nicht darin schlafen. WĂ€hrend der Weltmeisterschaft waren drei Abende mit Essen und Trinken zu organisieren. Alles Aufgaben, die der Feuerwehrmann aus LĂŒbeck mit Geduld erledigte. Und wenn Andreas Pich nach einem harten Regattatag wieder an Land war, dann klingelte mit Sicherheit bald wieder sein Handy und er löst mal wieder ein Problemchen. âDie OK-Segler haben sich in WarnemĂŒnde sehr wohlgefĂŒhlt. Organisation und die Wettfahrtleitung haben einen super Job gemacht. Wir kommen sicher wiederâ, erklĂ€rt Pich.
Und auch Sport Direktor Peter Ramcke zieht eine durchaus positive Bilanz der OK-Jollen Weltmeisterschaft und wird in engem Kontakt mit der Klassenvereinigung fĂŒr die Organisation der nĂ€chsten Meisterschaft bleiben. Vielleicht schon in 2020.
OK Worlds
GER 71, André Budzien
SWE 69, Fredrik Lööf
GER 18, Jan Kurfeld
GBR 6, Charlie Cumbley
SWE 100, Thomas Hansson-Mild
Quelle: WarnemĂŒnder Woche / WarnemĂŒnder Segel-Club