Bekannte Sportler aus Mecklenburg-Vorpommern

Bei erfolgreichen Sportlern denken viele Menschen zuerst Richtung Bayern und Nordrhein-Westfalen, gerade weil hier Deutschlands bekannteste und erfolgreichste Fußballclubs ihre Wurzeln haben. Doch Sport ist eben wesentlich mehr als nur Fußball und auch aus Mecklenburg-Vorpommern kamen und kommen großartige Sportler, die deutschlandweit bekannt und anerkannt sind.

Erfolg aus Mecklenburg-Vorpommern
Im Volleyball kommen die amtierenden Deutschen Meisterinnen aus Schwerin. Der Schweriner SC schafft das nicht zum ersten Mal mit einem Schwerpunkt auf deutsche Talente und eine gelungene Nachwuchsarbeit. Als Lohn dafür stellt der Verein auch gleich mehrere Spielerinnen der Deutschen Nationalmannschaft. Dort treffen sie auf bekannte Gesichter und Methoden, denn der Schweriner Trainer Felix Koslowski, der die Mannschaft jetzt schon seit mehreren Jahren betreut, leitet auch die deutsche Auswahlmannschaft. Am Nachwuchs ist er dabei besonders nah, denn dieser wird ebenfalls am Olympiastützpunkt Schwerin ausgebildet und darf als VCO Schwerin erste Erfahrungen in der zweiten Volleyballliga sammeln.

Von Norddeutschland nach Rio
Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro war das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern mit fünf Sportlern vertreten, darunter die Stabhochspringerin Martina Strutz, die in Schwerin geboren ist und der Stadt bis heute treu geblieben ist. Sie wurde 2016 nicht nur deutsche Meisterin, sondern konnte auch einen guten neunten Platz bei den Spielen in Brasilien erreichen. Dieser genügt ihr allerdings noch nicht, die kommenden Spiele in Tokio sind ihr erklärtes Trainingsziel, auf das sie in den nächsten Jahren hinarbeiten möchte, um vielleicht sogar ihre Bestleistung von 4,80 m zu verbessern. Doch Martina Strutz überzeugt nicht nur als Leichtathletin. Die Polizistin ist auch Athletensprecherin, die sich immer wieder offensiv für die Rechte der Sportler einsetzt und auch für dieses Engagement deutschlandweit bekannt ist. In Rio zeigte sie sich in dieser Aufgabe sehr kritisch gegenüber den Bedingungen, sprach sogar von den schlechtesten Spielen aller Zeiten und erzeugte dadurch ein enormen Medienecho.
Neben ihr trat auch der Boxer Arajik Marutjan aus Schwerin für Deutschland in Rio an, wo er sich allerdings schon früh Gabriel Maestre aus Venezuela geschlagen geben musste. Erfolgreicher sind traditionell die Ruderer, von denen 2016 gleich drei Starter aus Mecklenburg-Vorpommern kamen. Der erfolgreichste unter ihnen ist Hannes Ocik, der als Schlagmann im Ruderachter sitzt und mit diesem in Rio als Zweiter hinter den Briten die Silbermedaille gewinnen konnte. Daneben wurde er schon mehrfach Europameister und zweiter bei den Weltmeisterschaften, auch hierbei konnten er und der restliche Achter sich nur nicht gegen die Briten durchsetzen. Für all diese Erfolge wurde Hannes Ocik im November 2016 vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet, das für hervorragende Leisstungen im sportlichen und musischen Bereich vergeben wird.

Stefan Nimke
Stefan Nimke

Besonders erfolgreich in Rio war Stefan Nimke, allerdings nicht bei den Olympischen, sondern bei den Paralympischen Spielen. Der 49-jährige Sportler ist damit der einzige Deutsche, der bei beiden Spielen eine Medaille erringen konnte. 2000 in Sydney konnte er mit Silber erstmals eine Medaille gewinnen, im gleichen Jahr wurde er auch Weltmeister, beides über seine Lieblingsstrecke, 1000-Meter-Zeitfahren. Diese Erfolge konnte er bei den Spielen 2004 wiederholen, bei denen er Gold im Sprint und Bronze über die 1000 m gewinnen konnte. 2009 stellte er bei den Weltmeisterschaften nicht nur einen neuen deutschen, sondern auch einen neuen Rekord bei Weltmeisterschaften auf. Die Olympischen Spiele 2012 in London verpasste er leider aufgrund einer Verletzung, aufgrund derer er auch seinen Abschied aus dem aktiven Sport verkündete. Doch es reizt Stefan Nimke noch immer, bis 2014 nahm er an eigenen Wettbewerben teil, danach wechselte er zum Tandem. Zusammen mit dem sehbehinderten Kai Kruse trainiert er auf diesem seit 2013 mit dem Ziel Paralympische Spiele und das harte Training wurde mit einer Bronzemedaille gekrönt. Für seine Erfolge bekam Stefan Nimke nicht nur das Silberne Lorbeeblatt, er durfte 2017 auch als Mitglied der Bundesversammlung den Bundespräsidenten wählen. Daneben ist er weiterhin als Tandemfahrer aktiv.

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