Die Rostocker Short Trackerin Leonie Herzog über ihre Erlebnisse in Pyeongchang

Teilnehmer des Deutschen Olympischen Jugendlagers in Pyeongchang 2018. Mit dabei Leonie Herzog vom ESV Turbine Rostock. Foto: Deutsche Olympische Akademie

Die olympische Flamme 2018 bei den XXIII. Olympischen Winterspielen in Pyeongchang ist erloschen. Fast 3.000 Athletinnen und Athleten aus 92 Ländern starteten bei dieser sportlichen Großveranstaltung und wetteiferten in 102 Entscheidungen der 13 olympischen Wintersportarten um Medaillen und vordere Platzierungen. Das deutsche Winter-Olympia-Team 2018 konnte begeistern und belegte im Medaillenspiegel Rang zwei hinter Norwegen.

In Pyeongchang war auch eine Short Trackerin aus M-V vor Ort, Leonie Herzog vom ESV Turbine Rostock, Jahrgang 2000. Leonie nahm am Deutschen Olympischen Jugendlager teil.

Interview

Leonie Herzog über ihre Erlebnisse in Pyeongchang, die von ihr besuchten Wettkämpfe, ihre Aktivitäten als Teilnehmerin des Deutschen Olympischen Jugendlagers, die olympischen Short Track-Entscheidungen und ihre weiteren Ziele

„Es war unglaublich, das olympische Feeling zu erleben…“

Frage: Leonie, Sie waren fast zwei Wochen vor Ort bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang, Teilnehmerin des Deutschen Olympischen Jugendlagers. Was sind Ihre ganz besonderen Eindrücke und Erlebnisse bei diesen Spielen?

Leonie Herzog: Es war unglaublich, das olympische Feeling zu erleben und die Wettkämpfe und Sportler live zu sehen. Die Besuche im olympischen Dorf oder im Olympic Plaza verstärkten dieses Gefühl. Ein ganz besonderes Erlebnis war die Tour zur demilitarisierten Zone (DMZ), der Besuch der Grenze zwischen Nord- und Südkorea. Es war eine spannende Erfahrung und man hatte ein merkwürdiges Gefühl, als wir kurz in Nordkorea standen.

Frage: Wie verliefen eigentlich die An- und Abreise nach Pyeongchang? War es eher stressig und relaxt?! – Und: Wie waren die Unterkunft und das Essen?!

Leonie Herzog: Wir haben uns am 9. Februar 2018 beim Landessportbund Hessen getroffen, um von dort gemeinsam die Reise zu starten. Mit dem Flugzeug ging es dann von Frankfurt aus sechs Stunden nach Doha in Katar. Dort hatten wir drei Stunden Aufenthalt, bevor es mit dem Neun-Stunden-Flug weiter nach Seoul ging. Der Rückweg sah so ähnlich aus, nur dass sich die Flugzeit durch die Zeitverschiebung etwas geändert hat. Eigentlich war es eher entspannt, ich habe versucht viel zu schlafen – und wenn das nicht geklappt hat, habe ich einige Filme geschaut.

Unser Hotel war das YMCA Hotel in Seoul, welches sehr schön war. In unserem Zimmer hatten wir überall Fußbodenheizung, woran man sich erst mal gewöhnen musste, denn man durfte die Schokolade nicht einfach auf dem Boden vergessen.

Das Essen war am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, da es morgens, mittags und auch abends Reis gibt. Zum Glück hat sich unser Hotel angepasst und wir konnten Toast zum Frühstück essen. Auch über die Besuche im Deutschen Haus haben wir uns sehr gefreut, da es dort immer leckeres Essen gab, so wie Burger, Nudeln oder Kartoffeln. Wir haben aber auch typisch koreanisches Essen probiert, zum Beispiel beim Korean BBQ im koreanischen Restaurant oder an den verschiedenen Streetfood-Ständen.

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Frage: Wie sahen ansonsten die Aktivitäten des Deutschen Olympischen Jugendlagers aus?

Leonie Herzog: Neben den Wettkämpfen waren wir auch einige Male Gast im Deutschen Haus. Dort haben wir viele Sportler getroffen, hatten aber auch die Möglichkeit, mit dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau zu reden. Wir konnten Alfons Hörmann, Lena Gercke, Laura Ludwig und noch viele weitere Persönlichkeiten mit Fragen „löchern“. Außerdem empfingen wir Eric Frenzel nach seiner Goldmedaille im Deutschen Haus, wobei wir für gute Stimmung sorgten.

Wir waren ebenfalls zu Gast in der Sprachschule, dem Goethe-Institut. Dort lernten wir koreanische Jugendliche kennen. Diese haben uns ihre Sprache nähergebracht und mit uns Workshops zu der koreanischen Lebensweise durchgeführt. Als wir sie an einem anderen Tag wieder sahen, haben sie uns in kleineren Gruppen Seoul gezeigt und wir waren mit allen zusammen beim Korean BBQ.

Ein weiteres aufregendes Ereignis war das Übernachten bei einer Gastfamilie in Gangneung. Nachdem wir den Tag noch alle zusammen verbrachten, hieß es dann für jeden von uns, den Abend mit der neuen Familie zu verbringen. Meine Gastschwester Seungjoo Lee ging mit mir bzw. ihrer Familie zusammen essen und dann noch an den Strand. Zu Hause schauten wir Eisschnelllauf und unterhielten uns, auch wenn das nicht immer so leicht war. Am nächsten Morgen mussten wir uns dann nach einem typisch koreanischen Frühstück auch schon wieder verabschieden.

In unserem Hotel hatten wir auch noch verschiedene Workshops zu den Themen Doping, Paralympics, DMZ und der Geschichte Südkoreas.

Wir hatten also immer ein volles Programm, wenn wir dann aber doch einmal Freizeit hatten, machten wir ein wenig Sport gemacht oder erkundeten die Umgebung erkundet.

Frage: Bei welchen Wettkämpfen waren Sie live dabei?

Leonie Herzog: Ich war beim Short Track, Eisschnelllauf, Curling, Eishockey und Skispringen. Außerdem beim Biathlon. Dort erlebte ich die Goldmedaille von Arnd Peiffer live mit.

Frage: Wie bewerten Sie als Short Trackerin die olympischen Ergebnisse in Pyeongchang aus deutschem und internationalem Blickwinkel?

Leonie Herzog: Die Deutschen haben sehr gut abgeschnitten und die einzelnen Sportlerinnen bzw. Sportler konnten sich in Top-Form präsentieren. Mit dem zweiten Platz im Medaillenspiegel haben wir zudem international sehr beeindruckt. Auch wenn einige Top-Favoriten ihrem wahren Leistungsvermögen nicht immer gerecht werden konnten, so gaben sie doch ihr Bestes.

Frage: Es gab in Pyeongchang viele herausragende Leistungen in den verschiedensten Sportarten? Wer imponierte Ihnen besonders?

Leonie Herzog: Die Short Trackerin Arianna Fontana aus Italien, da sie einen ganzen Medaillensatz mit nach Hause nehmen kann. Da ich ihren Sieg über die 500 Meter live erleben konnte, sind mir ihre Leistungen besonders nachhaltig in Erinnerung geblieben..

Außerdem fand ich die Leistungen des deutschen Skispring-Teams der Männer beeindruckend, denn auch da konnte ich die Silbermedaille live miterleben. Wir waren auch als Team des Deutschen Olympischen Jugendlagers mit allen fünfzig Leuten vor Ort, wodurch wir eine super Stimmung erzeugten.

Letzte Frage: Wie geht es jetzt für Sie persönlich weiter – persönlich bzw. sportlich?

Leonie Herzog: Ich werde diese Saison jetzt erst einmal motiviert zu Ende bringen und dann schaue ich einmal, was die Zukunft so bringen wird.

Vielen Dank und weiterhin alles Gute – sportlich und persönlich!

M.Michels

 

 

 

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