Es wird wieder neu „gewürfelt“…

Carsten Darsow, Pressesprecher des FC Mecklenburg Schwerin, über die vergangene sowie die nächste Saison für den FCM bzw. FCH und über kommende Turniere

Die Spielzeit 2016/17 in den einzelnen Fußball-Ligen neigt sich auch dem Ende zu. Der FC Mecklenburg Schwerin ist auf der Zielgeraden. Der FC Hansa Rostock ist allerdings bereits „fertig“.

Die deutschen Elite-Auswahl-Teams haben dagegen noch einiges vor sich. Die Herren spielen beim Konföderationen-Cup in Russland vom 17.Juni bis 2.Juli, müssen in der Vorrunden-Gruppe B gegen Kamerun, Chile und Australien ran. In der Vorrunden-Gruppe A treffen Russland, Neuseeland, Portugal und Mexiko aufeinander.

Die Frauen wollen hingegen ihren neunten Titel bei den EM vom 16.Juli bis 6.August in den Niederlanden erkämpfen. Sie spielen in der Vorrunden-Gruppe B gegen Schweden, Italien und Russland.

Wie beurteilt nun Carsten Darsow, Pressesprecher des FC Mecklenburg Schwerin, das fußballsportliche Geschehen in M-V und darüber hinaus?!

MV-SPORT  fragte nach

C.Darsow über Vergangenes und Kommendes in puncto Fußballsport

Frage: Die Ligen in M-V stehen in der Saison 2016/17 vor dem Abschluß… Wie beurteilen Sie das Geschehen 2016/17 aus Schweriner und Rostocker Fußball-Sicht?

Carsten Darsow: Die Saison war für den FC Mecklenburg eine Spielzeit mit Höhen und Tiefen.  Am Ende haben wir unser Ziel, den Klassenerhalt, vorzeitig geschafft. Mehr wollten wir erst mal auch nicht. Auch wenn die Platzierung natürlich noch gerne hätte besser sein dürfen.

Bei Hansa ist es ähnlich. Leider wieder nicht mehr als den Klassenerhalt geschafft… Das geschah zwar dieses Mal auch vorzeitig und ohne Zittern, aber im Endeffekt war es zu wenig. 16 Unentschieden… Gut, besser als zu verlieren, aber da wurde einfach zu viel liegen gelassen.

Frage: Was waren für Sie positive wie negative Knackpunkte für den FC Mecklenburg Schwerin bzw. für den FC Hansa?

Carsten Darsow: Ja, positiv war definitiv die zwischenzeitliche Siegesserie. Da waren wir wirklich die Mannschaft der Stunde. Wir haben daheim gegen Tennis Borussia gewonnen und auswärts auch gegen Lichtenberg und Seelow geglänzt.

Das war wirklich stark und hat uns die Punkte gebracht, die wir auch dringend zum Klassenerhalt brauchten. Negativ möchte ich jedoch unser Landespokal-Viertelfinale gegen den MSV Pampow hervor heben. Jeder weiß eigentlich, worum es in diesen Derbys geht. Weitaus mehr als nur um Fussball…

Aber irgendwie hatte ich schon vor dem Spiel das Gefühl, dass die Pampower es auch wirklich mehr wollten als unsere Jungs. Und dann kommt nach fünf gepielten Sekunden (!) der Elfmeterpfiff für Pampow. Da war mir klar, dass wir nicht weiter kommen würden.

Gab es bei Hansa eigentlich etwas Positives? Ja, gab es! Zwei Siege gegen den Tabellenführer und Aufsteiger MSV Duisburg. Das war stark und zeigt auch, was möglich gewesen wäre. Positiv auch der Landespokalgewinn. Aber beim Landespokal kann ich auch gleich zum Negativen kommen. Das Viertelfinale gegen den Greifswalder FC hat man wohl wieder auf die zu leichte Schulter genommen.

Eigentlich sollte es für einen Drittligisten kein Problem sein, gegen ein Team zu gewinnen, welches drei Klassen tiefer spielt. Aber die Greifswalder haben alles in die Waagschale geworfen und hätten fast die Sensation geschafft. Hansa hatte beim Elfmeterschiessen das größere Glück auf seiner Seite. Gut so! Ich drücke Hansa die Daumen für ein wenig Losglück, so dass man vielleicht auch einmal eine Runde im DFB-Pokal weiter kommt.

Frage: Welche Ziele hat speziell der FCM für 2017/18?

Carsten Darsow: Na, neue Saison und es wird wieder neu „gewürfelt“. Erst einmal ist natürlich wieder ganz klar der Klassenerhalt das erste Ziel!

Nächste Primärziel ist dann auch ein einstelliger Tabellenplatz. Und dann muss man eben sehen, was am Ende noch möglich ist. Wir machen keinen Hehl draus, dass wir früher oder später natürlich in die Regionalliga wollen.

Wir gehen Schritt für Schritt und  wollen nicht den „zweiten vor dem ersten Schritt“ machen. Aber wir machen unsere Hausaufgaben und arbeiten im Hintergrund zielstrebig.

Mit dem neuen Funktionsgebäude ist wieder ein weiterer Schritt getan. Die Jungs brennen auch schon förmlich darauf, dort endlich einzuziehen. Die Bedingungen sind dann weitaus besser als die letzten FCM-Jahre.

Auch mit der Verpflichtung der Torhüter Florian Kirsch (Güstrower SC) und Max Böttcher ( F.C. Hansa U19) zeigt das wir weiter daran arbeiten uns zu verbessern. Mit Paul Roger Henschke haben wir auch ein Talent verpflichtet, das mit seinen jungen Jahren schon Regionalligaluft beim FSV Zwickau schnuppern konnte – in der Aufstiegssaison der Zwickauer in die 3.Liga. Ich freue mich schon auf die neue Saison.

Frage: Die deutsche Auswahl muß im Frühsommer noch beim Konföderationen-Cup ran, der nicht gerade höchstes Ansehen – nach einer gerade abgelaufenen Meisterschaft – genießt… Wie beurteilen Sie den Stellenwert des Cups und die Chancen des deutschen Teams?

Carsten Darsow: Man kann es als „Warm-Up“ für die kommende WM sehen. Aber durch die Nominierungen ist eigentlich schon erkennen, wie „wichtig“ dem Bundestrainer dieser Cup ist. Gerade mal drei Weltmeister (Draxler, Ginter und Mustafi) sind im Kader und sechs Neulinge… Sicher haben es sich diese Sechs auch einmal verdient, dabei zu sein, aber was soll das bringen?

Wenn man so will, ist es eigentlich ein besserer U21-Kader mit einer Handvoll älterer Spieler. Dennoch bin ich gespannt, wie sich insbesondere Wagner schlagen wird. Vielleicht macht er ja doch den Unterschied? Ein großen Stellenwert hat dieser Cup für mich aber nicht. Es ist ein kleines Turnier. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Letzte Frage: Die Frauen haben 2017 noch ihre EM… Schauen Sie sich die Partien auch an?

Carsten Darsow: Na, es ist jetzt nicht so, dass ich alles zu Seite lege und alles dafür tue, um auch ja kein Spiel zu verpassen. Dennoch schaue ich mir auch hin und wieder Spiele der Frauen an.

Silvia Neid hat in Ihren elf Jahren als Trainerin Großes geformt und geleistet. Ich glaube, sie ist auch die einzige Trainerin, die es geschafft hat, alle großen Titel zu holen. Also EM, WM und Olympia. Auch wenn jetzt einige sagen, man könne die Frauen nicht mit den Männern vergleichen.

Aber ich wette, das die Mädels auch unseren Männer-Vereinsmannschaften noch was vorspielen. Ich bin gespannt, wie sich unsere neue Bundestrainerin Steffi Jones in ihrem ersten großen Turnier präsentieren wird und drücke unseren Mädels natürlich die Daumen.

Vielen Dank, dann weiterhin bestes Engagement für den Fußballsport und maximale Erfolge dabei!

Marko Michels

Foto (Michels): Im Juli sind die Fußball-Frauen europameisterlich gefordert…

 

 

 

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