Im Gespräch mit der Bundeskaderathletin vom TSC 1957 Rostock
Im Störitzsee bei Berlin fanden gerade die Europameisterschaften im Orientierungstauchen ihren Abschluss. Ganz vorne dabei: die Rostocker Lisa Dethloff, Anne Eisenberg, Jan Zeggel, Ben Ole Winter und Jannik Buhr. Lisa Dethloff erkämpfte sogar zweimal Gold – im MONK-Mixed mit Jannik Buhr und im Fünf-Punkte-Kurs. Insgesamt gingen acht Medaillen auf das Konto der deutschen Nationalmannschaft, dazu viele gute Platzierungen.
Für Bundestrainer Hartmut Winkler (Rostock) waren es derweil die letzten Meisterschaften, denn Ende des Jahres geht er, der sowohl als Aktiver wie auch Trainer zahlreiche Erfolge feierte, in den verdienten Ruhestand. Neuer Bundestrainer für den Bereich Orientierungstauchen wird der bisherige Co-Bundestrainer Jens-Peter Ostrowsky.
Interview
„Fasziniert von der Schnelligkeit und der Ästhetik…“
Herzlichen Glückwunsch zu den Erfolgen! Wie lautet Ihr EM-Resümee?
Lisa Dethloff: Ich bin sehr zufrieden mit meinen gezeigten Leistungen. Ich habe sehr hart dafür trainiert und es fühlt sich toll an, wenn sich die ganze Arbeit auszahlt und man endlich ganz oben stehen darf.
Wie war das ganze „Drumherum“ am Störitzsee?
Lisa Dethloff: Die Stimmung beim Orientierungstauchen ist einfach immer super! Ich hatte ein tolles Team an meiner Seite und das Wetter war auch top. Es wurde viel gelacht, sodass man die Anspannung und Aufregung für einen kurzen Moment beiseite legen konnte, bevor es dann wieder zu den Wettkämpfen ging.
Wie kamen Sie überhaupt zum Tauchsport?
Lisa Dethloff: Ich begann sehr früh mit dem Schwimmsport, weil meine Familie jährlichen Urlaub am See machte. So fing ich an, das Wasser zu lieben und entschied mich dann für den Leistungssport. 2011 wollte ich etwas Neues ausprobieren, also wechselte ich zum Flossenschwimmen. Dieser Sport machte mir noch mehr Spaß! Ich bin sehr fasziniert von der Schnelligkeit sowie der Ästhetik und möchte dem Verein noch lange treu bleiben. Ich hoffe daher sehr auf eine Unterstützung der OSPA-Sportstiftung, für die ich mich kürzlich beworben habe.
Wie sieht eigentlich Ihr tauchsportliches Training aus?
Lisa Dethloff: Wir trainieren siebzehn Stunden pro Woche. Dabei geht es nicht nur ins Wasser, sondern auch an Land wird viel trainiert. Dort stehen Krafttraining, Athletik sowie Laufen auf dem Programm. Für das Orientierungstauchen gibt es dann noch zusätzliche Trainingslager im See.
Rostock ist seit Jahrzehnten eine deutsche Hochburg im Tauchsport und Flossenschwimmen. Seit 62 Jahren ist der TSC 1957 Rostock die erste Adresse für diese Sportarten.
Welches war der bisherige Höhepunkt in Ihrer Sportkarriere?
Lisa Dethloff: Zu meinen Highlights gehört auf jeden Fall meine Bronze Medaille über die 400 Meter Strecken-Tauchen bei den Jugend-Europameisterschaften 2015. Es war meine erste Einzelstrecken-Medaille bei einem so großen Wettkampf. Auf meine zwei Goldmedaillen 2017 bei der EM bin ich ebenfalls sehr stolz. Dieses Jahr noch mal ganz oben zu stehen, war einfach unglaublich! Nachdem ich 2018 eine Sportpause eingelegt hatte, konnte ich in der Saison 2019 wieder an meine Leistungen anknüpfen und möchte auch nächstes Jahr wieder auf dem Podest stehen.
Tauchten Sie auch schon in exotischen Gewässern?
Lisa Dethloff: Während meines Auslandsaufenthaltes in Neuseeland, machte ich einen kurzen Urlaub auf den Fidschi-Inseln. Es war schon lange ein Traum von mir, dort zu tauchen und so konnte ich endlich die atemberaubende Unterwasserwelt in vollen Zügen genießen.
Sind Sie, zur Abwechslung, auch anderweitig sportlich aktiv?
Lisa Dethloff: Aufgrund meines wöchentlichen Trainings und den Wettkämpfen fehlt mir oft die Zeit für weitere Events. Leider…
Und… Was machen Sie „ohne Schnorchel“?
Lisa Dethloff: Momentan studiere ich an der Design-Akademie Rostock. Ich bin gerne kreativ und habe immer viele Ideen. Ich arbeite gerade an den Entwürfen für eine Schwimmsport-Kollektion, die ich hoffentlich irgendwann einmal verwirklichen kann.
Besten Dank und weiterhin viele tauchsportliche Erfolge!