Para-Radsport-WM: Christiane Reppe gewinnt nach der emotionalen Achterbahnfahrt der vergangenen Tage ebenso Gold wie Andrea Eskau und Hans-Peter Durst – Jana Majunke rundet erfolgreichen Auftakt mit Bronze ab
„Ich bin mega glücklich. Jetzt fällt gerade alles von mir ab, vor allem bei der Siegerehrung war es sehr emotional“, berichtet Christiane Reppe. Erst am Montag gab der Radsport-Weltverband nach einem Anmeldefehler bei der Nominierung überraschend doch noch grünes Licht für ihren Start, auch dank der Unterstützung des Bunds Deutscher Radfahrer, insbesondere durch Generalsekretär Martin Wolf. Jetzt hat Reppe Gold gewonnen – was für eine Geschichte.
In 32:08,05 Minuten bewältigte die Paralympics-Siegerin den bergigen Kurs und distanzierte ihre Konkurrentinnen in der Startklasse H4 um über eine Minute. „Es war ein hartes Zeitfahren, die Sonne brannte, es ging rauf und runter. Ich hatte mir in der ersten Runde schon einen kleinen Vorsprung herausgefahren und habe diesen in der zweiten Runde noch ausbauen können“, erklärt Reppe, die sich auch bei ihrem Vater Hans-Jürgen bedankte. Der kam nach der Start-Zusage kurzfristig mit ihrem Handbike eingeflogen, da seine Tochter das deutsche Team eigentlich nur als Zuschauerin begleitete. Das Handbike war rechtzeitig da – und die Athletin vom GC Nendorf gewann ihren dritten WM-Titel, allerdings den ersten im Zeitfahren.
Für das erste Gold des Tages hatte in Südafrika Andrea Eskau gesorgt. Die mehrfache Paralympics-Siegerin im Sommer wie im Winter ließ ihrer Konkurrenz in der Klasse H5 keine Chance und fuhr souverän in 27:47,61 Minuten den Sieg ein. „Es war ein super Rennen bei nicht ganz leichten Bedingungen. Dafür war die Zeit wirklich gut und ich bin sehr zufrieden, dass ich den WM-Titel erneut einfahren konnte“, sagte die 46-Jährige aus Elsdorf (NRW). Und die Athletin ist und bleibt ein Phänomen: Denn nach dem Straßenrennen am Samstag wird sich ihr Fokus endgültig vollkommen auf die Paralympics in PyeongChang 2018 richten, wo sie ihrer außergewöhnlichen Karriere im Langlauf und im Biathlon weitere Erfolge hinzufügen möchte.
Das vierte deutsche Edelmetall zum WM-Start holte Dreiradfahrerin Jana Majunke (27) vom BPRSV Cottbus mit Bronze in der Startklasse T2. Weitere Medaillen verpassten die Handbiker Bernd Jeffré als Vierter sowie Vico Merklein und Mariusz Frankowski jeweils als Fünfte knapp. Mit dreimal Gold und einmal Bronze hat das Team von Bundestrainer Patrick Kromer dennoch einen sensationellen Auftakt bei den viertägigen Weltmeisterschaften hingelegt.
Quelle: Deutscher Behindertensportverband e.V. – National Paralympic Committee Germany