Mannschaftsballsport mit MV-Teams am ersten November-Wochenende 2017

Handball – eine Traditionssportart in M-V. Hier Impression vom Wismarer Junior-Cup 2017. Foto: M.M.

Gut gefordert waren die diversen MV-Teams am ersten November-Wochenende 2017 in den Mannschaftsballsportarten Fußball, Volleyball, Handball, Eishockey (Da ist der „Ball“ dann der „Puck“…) und Basketball.

Seawolves mit Basket-Sieg

In der zweiten Basketball-Bundesliga der Herren (Nord) kamen die Rostock Seawolves dabei zu einem klaren 82:66-Heimsieg gegen den 1.FC Schalke 04, den bisherigen Liga-Primus, und sind damit nach acht Spielen der Saison 2017/18 Sechster.

SSC-Schmetterlinge weiter erfolgreich

Ihren Siegeszug in der ersten Bundesliga im Frauen-Volleyball setzten die Schmetterlinge des SSC fort. Beim VfB Suhl dominierten die SSC-Mädels mit 3:0 und sind in der Tabelle der ersten Bundesliga nach fünf Spielen ungefährdet Erster.

Blick zu den zweiten und dritten Volleyball-Ligen

Auch in den Ligen zwei und drei im Volleyball mussten die MV-Mannschaften Anfang November auf das Parkett. In der zweiten Bundesliga der Frauen schafften die Stralsunder Wildcats ein 3:2 beim SV Bad Laer, sind nach 8 Spielen Erster. Der VCO Schwerin verlor hingegen beim SV Bad Laer mit 0:3 und bleibt damit Dreizehnter.

Eine 0:3-Niederlagen mussten auch die Volleyballer des SV Warnemünde in der zweiten Bundesliga hinnehmen – zu Hause gegen CV Mitteldeutschland Leuna. Nach sieben Begegnungen ist der Liga-Aufsteigen, der SV Warnemünde, Zwölfter.

Eine knappe Niederlage, 2:3, setzte es für den PSV Neustrelitz in der dritten Volleyball-Liga der Herren bei TKC Wriezen, Neustrelitz ist jedoch weiterhin Dritter in der Tabelle. Jubeln konnten hingegen die Volleyball-Spielerinnen des 1.VC Parchim in ihrer dritten Liga – auswärts gab es für sie einen 3:1-Sieg gegen den SV Braunsbedra. Parchim ist nach vier Spielen Achter.

Niederlagen im Eishockey und im Fußball

Niederlagen waren dagegen im Eishockey und im Fußball aus M-V-Sicht zu verzeichnen. Die Rostock Piranhas unterlagen in der Oberliga Nord im Eishockey mit 0:4 gegen die EXA Icefighters Leipzig, sind Tabellen-Zehnter (bei 13 Spielen). Der FC Hansa Rostock verlor im Ostseestadion klar mit 0:3 gegen den Karlsruher SC und belegt in der dritten Fußball-Liga Rang acht (bei 15 Spielen).

Handballsportivitäten zwischen Liga drei und vier

Natürlich stand zwischen 4.November und 5.November ebenfalls der Handballsport hierzulande im Fokus. In der Oberliga Ostsee-Spree der Frauen erreichte der Rostocker HC zu Hause ein 24:24 gegen die HSG Ahrendorf/Schenkenhorst, sind aktuell Tabellen-Vierter. Die TSG Wismar erlitt jedoch die erste Saison-Niederlage im siebenten Spiel 2017/18 – mit 22:29 gegen VfV Spandau. Wismar rangiert momentan auf Rang zwei, hinter dem punktgleichen Team vom BFC Preussen.

Keine Punkte erreichte der SV Grün-Weiß Schwerin in der Begegnung in der dritten Handball-Liga der Frauen bei der HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen (26:28-Niederlage). Damit sind die Schwerinerinnen derzeit auf Rang acht.

Stiere auf Erfolgskurs

Die Mecklenburger Stiere aus Schwerin schafften aber den ersehnten Auswärtssieg in der dritten Handball-Liga der Herren gegen Handball Hannover-Burgwedel mit 26:26. Damit sind die Schweriner nach 10 Spielen Dritter. Der HC Empor Rostock ist nach 9 absolvierten Spielen nur Zehnter.

In der Oberliga Ostsee-Spree im Herren-Handball standen Anfang November zudem drei Begegnungen auf der Agenda. Im Landes-Derby zwischen dem Bad Doberander SV 90 und der SG Uni Greifswald/Loitz triumphierten die Bad Doberaner (Tabellen-Zehnter) mit 24:23 über die Greifswalder bzw. Loitzer (Tabellen-Elfter). Mit 24:23 gewann auch der HSV Insel Usedom (Tabellen-Fünfter) zu Hause gegen MTV 1860 Altlandsberg. Im achten Saison-Spiel gab es die erste Niederlage für den Stralsunder HV (Tabellen-Zweiter) daheim mit 30:31 gegen den Lausitzer HC Cottbus.

Ja, die Ergebnisse des ersten November-Wochenendes 2017 waren aus MV-Blickwinkel sehr wechselhaft.

Vom regionalen Liga-Handball zur Handball-WM der Frauen

Weniger wechselhafte, dafür aber viele „sonnige“ Perspektiven sollten die deutschen Handball-Frauen haben. Für die „Ladies“ beginnt am 12.November die „heiße“ WM-Vorbereitungsphase, wobei vor den Heim-WM vom 1.Dezember bis 17.Dezember noch die Testspiele gegen die Slowakei (in Bratislava) am 24.November und gegen Island (in Dresden) am 25.November auf dem Programm stehen. Der 28er Spielerinnen-Kader steht. Aus diesem wird dann der endgültige Spielerinnen-WM-Kader bis 30.November nominiert werden (zwei weitere Wechsel aus dem 28er Kader während der WM möglich).

Das deutsche Team mit Shooting-Star Emily Bölk (Buxtehuder SV), deren Mutter Andrea, gebürtige Rostockerin und einst für die TSG Wismar bzw. den SC Empor Rostock spielend, unter anderem Handball-Weltmeisterin 1993 wurde, möchte dabei im eigenen Land zumindest eine Medaille schaffen. Es wäre die neunte WM-Medaille für ein deutsches Team nach viermal Gold, viermal Bronze seit der WM-Premiere im Hallen-Handball der Frauen 1957.

Blick in die WM-Historie

Die letzte WM-Medaille für die deutschen Handball-Frauen war WM-Bronze bei den WM 2007 in Frankreich. Die letzten WM-Platzierungen für die DHB-Handball-FRauen waren Rang sieben bei der WM 2009 in China, Rang siebzehn bei der WM 2011 in Brasilien, Rang sieben bei der WM 2013 in Serbien und Rang dreizehn bei der WM 2015 in Dänemark.

Bei dieser WM, 2015, gewann Norwegen den dritten WM-Titel im Frauen-Hallen-Handball vor den Niederlanden, Rumänien und Polen.

Leistungsträgerin im deutschen Frauen-Handball-Team waren in den letzten Jahren die gebürtige Ribnitzerin Anne Hubinger. Leider verletzte sich Anne beim Abschlußtraining zum WM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei Ende September in Amasya so schwer, dass sie für die WM ausfällt. Ein herber Verlust für die deutsche Mannschaft…

Auf jeden Fall beste Genesungswünsche an die ambitionierte und ausgezeichnete Handballerin Anne Hubinger, die hoffentlich bald wieder aktiv in das WM-Geschehen eingreifen wird…

Handballsportliches Kalenderblatt: Rückblick auf die Handball-WM der Frauen 2015 mit Anne Hubinger vom 18.Dezember 2017

Hungrig, jung und lernwillig – wie das gesamte Team: Die gebürtige Ribnitzerin und Handballerin Anne Hubinger / Blick auf das Sportjahr 2015 und zur Frauen-Handball-WM in Dänemark / Datum: 18.12.2015

Erst kam der Neujahrskater 2015. Dazwischen gab es viele Ereignisse in Politik, Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft und Sport, erfreuliche, traurige oder bewegende. Aber nun ist es schon wieder so weit. Noch das vierte Adventslicht, dann der Weihnachtsmann und letztendlich der Silvesterkarpfen – und schon ist 2015 Geschichte.

Im Sport gab es große Sieger und große Verlierer, aber alles Gold, Silber und Bronze dieser Welt ist nichts – gegen Frieden, Toleranz, Mitmenschlichkeit und Aufrichtigkeit.

Die Frauen-Handball-WM 2015

Im Frauen-Handball gab es 2015 die letzte Weltmeisterschaft in einer olympischen Sportart. In Dänemark müssen dabei die weltbesten Teams noch bis 20.Dezember ran, um die neuen Weltmeisterinnen zu ermitteln. Nicht zuletzt  das deutsche Team war darunter.

In der bisherigen Historie der Frauen-WM im Hallen-Handball seit 1957 hatten bislang Russland (mit SU) siebenmal, Deutschland (einschließlich DDR) viermal, Norwegen zweimal (Anm.: plus Titel Nummer drei 2015) sowie Ungarn, Jugoslawien, Frankreich, Dänemark, Rumänien, die Tschechoslowakei, Südkorea und Brasilien je einmal triumphiert.

Gebürtige Ribnitzerin wieder im deutschen WM-Team

Im DHB-Team der WM 2015 spielte auch Anne Hubinger, Jahrgang 1993, Geburtsort Ribnitz-Damgarten, die zwischen 2001 und 2006 das Handball-ABC beim SV Motor Barth erlernte. Inzwischen ist Anne sowohl beim HC Leipzig als auch in der deutschen Frauen-Handball-Nationalmannschaft eine Leistungsträgerin, war unter anderem im EM-Aufgebot 2012 bzw. im WM-Aufgebot 2013. Zudem ist die hervorragende Handballspielerin Studentin der Pädagogik (Grundschul-Lehramt).

Die junge deutsche Mannschaft erreichte dabei das Achtelfinale und unterlag dort den norwegischen Olympiasiegerinnen.

Unter die besten vier WM-Teams schafften es letztendlich die Niederlande, Polen, Norwegen und Rumänien.

Wie beurteilt nun Anne das WM-Turnier 2015, das Sportjahr 2015 allgemein und ihre persönlich-sportive Entwicklung

Nachgefragt

„Sind eine hungrige, junge und lernwillige Mannschaft…“

Frage: Anne, das Sport-Jahr ist bald Historie. Was waren für Dich ganz persönlich die nachhaltigsten Momente auf dem Handball-Parkett 2015?

Anne Hubinger: In diesem Jahr sind wir in die Hauptrunde der Champions League eingezogen – für mich die erste, seitdem ich beim HC Leipzig spiele. Es war sehr aufregend und wir haben gegen die besten Mannschaften Europas gespielt. Tolle Spiele, in denen man viel lernen und sich auch einiges abgucken konnte. Leider konnten wir in diesem Jahr keinen Titel abgreifen, aber dafür gibt es jedes Jahr erneut die Chance!

Frage: Was ist für Dich das Faszinierende am Handballsport… Was macht für Dich überhaupt der Reiz an dieser Sportart aus?

Anne Hubinger: In meinen Augen wird der Handball immer attraktiver. Ich liebe die Schnelligkeit sowie das Tempo in diesem Sport und auch wie sich Technik mit Kraft und Athletik vereinen lassen. Und: Die unterschiedlichen Spielertypen, die ein gemeinsames Team bilden… Zudem sind Emotionen ein wichtiger Bestandteil, die die Zuschauer ständig mitreißen. Ob auf oder neben dem Feld, ich kann nicht genug davon bekommen.

Frage: Gerade stand bzw. steht die Frauen-Handball-WM in Dänemark (5.Dezember-20.Dezember) auf der Agenda. Wie lautet Dein persönliches WM-Resümee?

Anne Hubinger: Es war für mich eine Ehre, die deutsche Mannschaft präsentieren zu dürfen. Man lernt unheimlich viel in solchen Spielen und  kann sich persönlich weiter entwickeln.

Leider sind wir im Achtelfinale gegen Norwegen ausgeschieden, ein sehr schwerer Gegner. Keine andere Mannschaft war im letzten Jahrzehnt so erfolgreich, wie diese Nation.

Das Spiel hat uns gezeigt, wo wir stehen bzw. welchen Weg wir noch vor uns haben – wie zuvor auch die Spiele gegen Brasilien und Frankreich. Und das ist auch gut so, da wir nun wissen, wie unser aktueller (Leistungs-)Stand ist.

Trotzdem haben wir in den Spielen gezeigt, dass wir eine hungrige, junge und lernwillige Mannschaft sind, die bereit für diesen Weg ist. Es ist unheimlich schade, die Olympischen Spiele zu verpassen, aber leider sind wir noch nicht so weit. Wir brauchen mehr Zeit, in der wir wachsen können.

Frage: Was waren für Dich ansonsten – jenseits des Handballsportes – die Sport-Höhepunkte des Jahres 2015? Wer sind Deine Sportler des vorolympischen Jahres?

Anne Hubinger: Mein Höhepunkt im Sport betrifft auch den Handball. Der SC DHfK Leipzig ist in die erste Bundesliga aufgestiegen. Da mein Freund Philipp in der Mannschaft spielt, war ich ganz nah dran und wurde quasi mitgerissen. Das war großartig und sehr spannend, dabei zuzusehen.

Frage: Das vergangene Jahr bot zahlreiche freudige, traurige und nachdenkliche Momente. Welche Ereignisse bewegten Dich?

Anne Hubinger: Die Attentate in Paris sind sicher an niemandem einfach vorbei gegangen, ein schwarzer Tag in diesem Jahr. Nichts hat mich mehr schockiert.

Frage: Deutschland wie Leipzig  können anmutig, liebevoll sein – oder auch kratzbürstig… Was liebst Du an „Old Germany“, am schönen Leipzig? An welchen „Stellen“ sagst Du: Hey, das müßte geändert werden…

Anne Hubinger: Leipzig ist eine wunderschöne Stadt. Obwohl hier viele Menschen leben, habe ich durch den etwas kleineren Stadtkern nie das Gefühl, in einer Großstadt zu leben. Es ist sehr gemütlich und ich fühle mich sehr wohl. Toll wäre es, wenn Leipzig etwas näher an der Ostsee liegen würde, dass der Weg in die Heimat nicht so weit ist. Das ist aber leider eine Sache, die sich nicht ändern lässt.

Letzte Frage: Was wünscht Du Dir vom olympischen 2016? Welche Ziele – persönlich, beruflich und sportlich – hast Du für das neue Jahr?

Anne Hubinger: Ich möchte in meiner Leistung konstanter werden, zudem gerne einen zweiten Titel mit dem Verein gewinnen und auch bei der nächsten Europameisterschaft angreifen. Beruflich werde ich mein Studium weiter fortführen und hoffe, dass es sich weiterhin mit dem Sport vereinbaren lässt.

Vielen Dank, dann schöne weihnachtliche Feiertage, einen optimalen Jahreswechsel 2015/16 und alles erdenklich Gute für 2016!

Exkurs: M-V mit erfolgreicher Frauen-Handball-Tradition in puncto WM

Mecklenburg-Vorpommern hat ja auch eine große WM-Tradition im Frauen-Handball, denn der Vergangenheit hatten Mecklenburgerinnen und Vorpommerinnen schon große weltmeisterliche Erfolge feiern können. Zum DDR-Weltmeister-Team 1971 gehörte nämlich auch die gebürtige Rostockerin Hannelore Burosch (SC Empor Rostock).

Vier Jahre später  gab es wieder einen Weltmeistertitel für die DDR – mit der gebürtigen Dresdnerin Eva Paskuy in Diensten des SC Empor Rostock, mit der gebürtigen Perlebergerin Christina Lange, verheiratete Voß, die für den SC Empor Rostock agierte, und wieder mit Hannelore Burosch.

In der goldenen weltmeisterlichen DDR-Mannschaft 1978 spielten erneut Hannelore Burosch und Sabine Röther, die gebürtige Rostockerin und Empor-Spielerin.

WM-Gold 1993 für „Team Germany“

Vor 22 Jahren, 1993 in Norwegen, konnten das DHB-Team mit drei Mecklenburgerinnen das letzte WM-Frauen-Gold für Deutschland  erobern. Zur DHB-Auswahl`93 gehörten seinerzeit die gebürtige Wismarerin Heike Axmann, geborene Dombrowski, von 1983 bis 1990 SC Empor Rostock, die gebürtige Rostockerin Andrea Bölk, geborene Stein, auch von 1983 bis 1990 SC Empor Rostock und die gebürtige Rostockerin Birgit Wagner, verheiratete Peter, bis 1990 ebenfalls beim SC Empor Rostock.

Marko Michels

 

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