Halbzeit 2017 auch im Schützensport

Nachgefragt beim Trainer Karsten Beth aus Kühlungsborn

Es ist auch schon wieder Halbzeit im Schützen-Jahr 2017. Dabei gab es bereits einige regionale, nationale und internationale Höhepunkte, so bereits diverse Deutsche Meisterschaften, EM und WM in den schützensportlichen Disziplinen.

Welche Highlights gibt es aber für die Schützlinge von Trainer Karsten Beth aus Kühlungsborn (OSP Frankfurt/Oder / Heiligendammer Schützengilde)?!

Nachgefragt bei Karsten Beth

Karsten Beth über schützensportlich Vergangenes und Kommendes 

„In Ausruhen darf es nicht geben…“

Frage: Sie sind gegenwärtig, als Kühlungsborner, beim Olympiastützpunkt Frankfurt/Oder tätig sind: Was waren die bisherigen schützensportlichen Highlights 2017?

Karsten Beth: Wir befinden uns im nacholympischen Jahr und wir werden wieder zielstrebig die kommenden Olympischen Spiele, 2020 in Tokio, vorbereiten, auch wenn eine Teilnahme meiner Schützlinge bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro leider nicht gelang.

Das Team wird mit den Kadern in diesem Jahr viele Wettkämpfe auf nationaler Ebene bestreiten, wie die Ranglisten-Wettbewerbe, die Jugendverbandsrunden und die internationalen Konkurrenzen für die Junioren.

Derzeit  befinden wir uns in der Vorbereitung auf die EM im Juli in Baku und der Olympiastützpunkt Frankfurt/Oder wird dort mit fünf Flintenschützinnen bzw. -schützen vertreten sein, darunter auch die Weltmeisterin 2014 Katrin Quooß. Die Weltmeisterschaften gibt es dann im September in Moskau.

Frage: Was sind die sportlichen Ziele Ihrer Schützlinge, speziell von Katrin Quooß (früher Heiligendammer Schützengilde)?

Karsten Beth: Der diesjährige Jahreshöhepunkt ist, wie erwähnt,  die Weltmeisterschaft Anfang September in Moskau. Diese Teilnahme werden Katrin und ich in Zusammenarbeit mit dem Spitzenverband intensiv vorbereiten. Die Qualifikation wurde ja geschafft, aber wir haben im Vorfeld die EM und auch hier müssen und werden wir „die Latte sehr hoch legen“, um die Teilnahme an der WM mit viel Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein anzugehen, denn auch vor Ort in Russland möchten wir wieder ein Achtungszeichen setzen.

Frage: Noch ein letzter Rückblick auf Rio 2016… Wie lautet Ihr persönliches Resümee auf Olympia 2016?

Karsten Beth: Ich habe mich sehr über die fünf Medaillen des Deutschen Schützenbundes im Schießsport gefreut. Ein Resultat von sehr guter Arbeit der Trainer, Übungsleiter und natürlich unserer Sportschützen. …Hinzu kommen die vielen olympischen Finalplätze.

Bezüglich des Ausscheidens von Katrin Quooß bei der innerdeutschen Qualifikation 2016 sind aus meiner Sicht erhebliche Fehler beim Modus getroffen worden und ich bedaure dieses sehr. Die Entscheidung dazu verlief in Gremien und ich behaupte einmal sehr vorsichtig, dass seinerzeit im Vorfeld dieser Entscheidung leider keine Analysen über die Jahresverläufe mit den Ergebnissen aller vier in Betracht kommenden Schützinnen erstellt wurden. Selbst Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)  haben den Qualifikationsverlauf für nicht gut befunden.

Frage: Wie ist Ihre Meinung zum Stellenwert des Schützensportes in Deutschland? Wer hätte nach Ihrer Ansicht gute Chancen auf vordere Plätze bei den kommenden Weltcup- und Meisterschaftswettbewerben?

Karsten Beth: Wir haben im Deutschen Schützen-Bund eine gute Kaderstruktur mit vielen jungen Athletinnen bzw. Athleten. Namentlich möchte ich mich nicht festlegen, aber bei  den Trap-Damen und Skeet-Herren sehe ich schon den Final-Einzug in Moskau. Eine Medaille wäre natürlich noch besser und es wäre nicht korrekt, wenn ich hier Katrin Quooß und Tilo Fritze nicht mit einbeziehen würde.

Letzte Frage: Wie ist eigentlich aus Ihrer Sicht der Zuspruch bei den Sport-Talenten zum Sportschießen?

Karsten Beth: Hier an meinem Arbeitsort in Frankfurt/Oder herrscht eine sehr gute Struktur im Verbund mit Schule und Sport. Jährliche Sichtungsmaßnahmen werden durchgeführt und der eine oder andere Erfolg gibt uns mit diesem Verbund Recht.

Aber ein Ausruhen darf es nicht geben. Jeder Sport kann auch kommerziell gemacht werden und man muss sich nicht täglich dem Leistungssport aussetzen.

Trainer, Offizielle, Land, Bund und Kommunen sind gefordert, das System weiter zu verbessern und die Leistungssportstruktur, welche durch den DOSB auf den Weg gebracht wird, muss endlich umgesetzt werden. Rio liegt fast schon ein Jahr zurück und es ist leider noch nichts Greifbares geschehen. Hier meine ich insbesondere, wie  den Sportlerinnen und Sportlern eine vernünftige Perspektive auch nach dem Leistungssport geboten werden kann.

Vielen Dank, weiterhin beste schützensportliche Erfolge und alles erdenklich Gute!

Marko Michels

 

 

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