Junioren-Europameisterschaften im Ringen 2017 – ein ResĂŒmee
Viermal Edelmetall fĂŒr deutsche Ringerinnen und Ringer
Dortmund â Viermal Edelmetall behielten die deutschen Ringer und Ringerinnen bei den Junioren-Europameisterschaften in Dortmund im eigenen Land, Lisa Ersel (48 kg/SV Luftfahrt Berlin) gewann die Silbermedaille, Annika Wendle (51 kg/ASV Altenheim) und auch die Titelverteidigerin Elena Brugger (55 kg/TuS Adelhausen) glĂ€nzten mit Bronze. Gleich zum Auftakt der TitelkĂ€mpfe hatte Freistilringer Horst Lehr (50 kg/VfK Schifferstadt) ebenfalls Bronze gewonnen und den Deutschen Ringer-Bund einen glĂ€nzenden Auftakt verschafft.
Dagegen gingen die deutschen Griechisch-Römisch-Spezialisten an den letzten  beiden Tagen leer aus. Trotz RĂŒckhalt einer gut gefĂŒllten Helmut-Körnig-Halle, schaffte es nur Artur Tatarinov (66 kg/TV Traunstein) ins kleine Finale, wo er allerdings gegen Sergei Stepanow (RUS) klar unterlag und den 5. Platz belegte. Der noch junge Steven Ecker (ASV HĂŒttigweiler), aber auch die BrĂŒder Alexander (55 kg) und Andrei Ginc (60 kg/beide SAV Torgelow), sowie Karan Mosebach (74 kg/RSV Hansa 90 Frankfurt/O.), Arian GĂŒney (84 kg/KSV Ispringen) und Jan Zirn (96 kg/SG Baienfurt) schieden an den letzten, beiden Kampftagen vorzeitig aus.
Steve Ecker wurde vom spÀteren Vize-Europameister Zulfigar Aliyev (AZE) im Achtelfinale geschultert, in der Hoffnungsrunde hielt sich der junge SaarlÀnder beim 0:5 gegen Atmir Hasanbievitch (RUS), der dann Bronze gewann, wacker.
Alexander Ginc wurde im Duell gegen den starken Georgier Nugzari TsurtsumiaÂ ĂŒberrascht, schaffte jedoch nur noch den Anschluss zum 1:6. Tsurtsumia verfehlte das Finale und so schied Alexander Ginc aus dem Titelrennen aus. Nicht viel besser erging es seinem Brunder Andrej Ginc am Vortag, der gleich den Ukrainer Oleksandr Hrushyn aus dem Lostopf zog. Lange sah es nach einem Sieg des Norddeutschen aus, der 2015 bei den Kadetten Vize-Europameister wurde und bei der WM des gleichen Jahres Bronze erkĂ€mpfte, doch dann legte Hrushyn kurz vor Kampfende zum 5:3 nach und warf Ginc aus dem Rennen.
Artur Tatarinov startete mit einer hauchdĂŒnnen 6:6-Niederlgae im Achtelfinale gegen den Georgier Giorgi Kurtanidze ins Rennen, kĂ€mpfte jedoch in der Hoffnungsrunde weiter, da Kurtanidze das Finale erreichte. Mit einem 5:1-Sieg ĂŒber Jakob Bielesz (CZE) sicherte sich Tatarinov den Startplatz im kleinen Finale um Bronze. Dieses Duell verlor der Ringer vom TV Traunstein mit 0:8 vorzeitig gegen Sergei Stepanov (RUS), Platz 5 am Ende fĂŒr den besten, deutschen Griechisch-Römisch-Spezialisten, bei diesen TitelkĂ€mpfen vor heimischer Kulisse.
Karan Mosebach startete als einer der gröĂten Medaillenaspiranten der DRB-Auswahl. Diese Ambitionen unterstrich der Ringer vom RSV Hansa 90 Frankfurt/O. Mit einem klaren 9:1-Auftaktsieg ĂŒber Erkan Ergen (TUR). Doch dann die ĂŒberraschende Niederlage gegen den Polen Krzysztof Niklas, die den DRB-Ringer aus allen TrĂ€umen riss und aus dem Rennen dazu, denn der Kadetten-Weltmeister von 2014 aus Polen unterlag nur einen Kampf spĂ€ter selbst, damit war fĂŒr Mosebach das Turnier beendet.
Auch Arian GĂŒney startete mit einem Sieg in die Heim-EM, der Ringer aus Ispringen zwang in der Qualifikation den Schweizer Rainer Betschart mit 8:0 in die Schranken. Im Achtelfinale setzte sich Arian GĂŒney gegen den Ukrainer Semen Novikov mit 2:1 Punkten durch, unterlag jedoch im Viertelfinale gegen den Finnen Toni MetsomĂ€ki mit 1:3 Punkten. Der Finne verlor das Halbfinalduell, damit konnte GĂŒney auch nicht mehr ĂŒber die Hoffnungsrunde erneut ins Kampfgeschehen eingreifen.
Sieg und Niederlage gab es fĂŒr Halbschwergewichtler Jan Zirn, der zunĂ€chst Saigidmagomed Omarov (AZE) mit 5:0 Punkten bezwang, im Achtelfinale jedoch gegen Kiril Milov (BUL) den KĂŒrzeren zog. Der Bulgare verlor seinen Viertelfinalkampf, damit schied Zirn aus dem weiteren Turnierverlauf aus.
Auch wenn die Griechisch-Römisch-Spezialisten in Dortmund ohne Edelmetall blieben, so kann der Deutsche Ringer- Bund auf insgesamt 4 Medaillen und drei 5. RĂ€nge verweisen, eine Bilanz mit der auch die Fans zufrieden waren, die vor allem bei den deutschen Damen fĂŒr groĂartige Stimmung sorgten, die mit einmal Silber durch Lisa Ersel (48 kg/SV Luftfahrt Berlin), zweimal Bronze, die Annika Wendle (51 kg/ASV Altenheim) und Elena Brugger (55 kg/TuS Adelhausen) erkĂ€mpften, sowie einem 5. Rang, fĂŒr den Theresa Edfelder (67 kg/SC Anger) sorgte, ordentlich absahnten.
Die Freistilringer nach medaillenloser Vorjahres-EM von Bukarest (ROU) nun wieder mit Bronze durch Horst Lehr (50 kg/VfK Schifferstadt) und einem 5. Platz, den Johann Steinforth (74 kg/Roter Stern Sudenburg) nach starkem Turnierverlauf erkÀmpfte. Auch wenn es in Dortmund nicht zu einer Medaille reichte, so haben auch die Griechisch-Römisch-Ringer einige, hoffnungsvolle Talente in ihren Reihen.
Zufrieden zeigte sich der PrÀsident des Deutschen Ringer-Bundes Manfred Werner, der die Organisatoren um Karl-Martin Dittmann beim Empfang am Abend des vorletzten Kampftages lobte die ein gutes Umfeld zu diesen sportlichen Spitzenleistungen schafften, die eine Woche lang in der Helmut-Körnig-Halle geboten wurden.
Des Lobes voll waren auch die GĂ€ste aus den angereisten Nationen, kurze Wege, gutes Essen, freundliche Helfer â Dortmund zeigte sich als Ausrichter internationaler WettkĂ€mpfe einmal mehr in gutem Licht.
Jörg Richter, Deutscher Ringer-Bund, DRB-Media-Team
Verein ….