Hoch zu Ross: Zwischen Groß Viegeln, Strzegom und Göteborg

Die deutsche Erfolgsdressur-Reitsportlerin Isabell Werth. Foto: M. Michels
Die deutsche Erfolgsdressur-Reitsportlerin Isabell Werth. Foto: M. Michels

Die DKB-Pferdewochen in Groß Viegeln 2017 wurden insbesondere durch das Engagement von Holger Wulschner ein großer Erfolg. 65 Reiterinnen und Reiter aus 18 Nationen, dazu ein großer Zuspruch seitens der Zuschauer und ein herausragendes sportliches Niveau kennzeichneten die Reitsport-Veranstaltung.

Emanuele Gaudiano aus Italien auf Chalou gewann den Großen Preis der DKB und die amerikanische Amazone Reed Kessler siegte auf Cos I Can beim Championat.

Die DKB-Pferdewochen waren bereits ein sportiver Vorgeschmack auf das europameisterlich Kommende. Denn vom 17. bis 20. August gibt es die EM im Vielseitigkeitsreitsport im polnischen Strzegom und gleich im Anschluß daran, vom 22. bis 27. August, die EM im Springreiten sowie in der Dressur im schwedischen Göteborg.

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Die EM 2015 in Aachen und in Blair Castle

Vor zwei Jahren fanden die vorerst letzten europäischen Titelkämpfe in den olympischen Reitsportarten in Aachen und in Blair Castle statt.

In Aachen, mit den fünf Entscheidungen in der Dressur und im Springreiten, sicherten sich Charlotte Dujardin (Großbritannien/Dressur, Grand Prix Spezial und Grand Prix Kür), das niederländische Dressur-Team, Jeroen Dubbeldam (Niederlande/Springreiten) und das niederländische Springreiter-Team die Titel. Aus deutscher Sicht erkämpfte Kristina Bröring-Sprehe zweimal Einzel-Silber in der Dressur; das deutsche Dressur-Team wurde Dritter. Eine Silbermedaille holten hingegen die deutschen Springreiter (Mannschaft).

Die europäischen Titelkämpfe im Vielseitigkeitsreiten wurden separat im britischen Blair Castle ausgetragen. Hier jubelten vor allem die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Michael Jung sicherte sich sowohl Gold im Einzel- als auch im Team-Wettbewerb. Sandra Auffarth belegte zudem Rang zwei.

Die Reitsport-Entscheidungen in Rio de Janeiro 2016

In der Einzel-Wertung des Vielseitigkeitsreitens gab es aus deutscher Sicht für Michael Jung auf „Sam“ nach Olympia-Gold 2012 ebenfalls Olympia-Gold 2016. In der Dressur-Wertung war das deutsche Quartett mit Sönke Rothenberger auf „Cosmo“, Dorothee Schneider auf „Showtime“, Kristina Bröring-Sprehe auf „Desperados“ und Isabell Werth auf „Weihegold“.

Die Länderwertung, bei Berücksichtigung der Ränge eins bis sechs, gewann die deutsche Mannschaft mit 33 Punkten vor Grossbritannien mit 21 Punkten, Frankreich mit 19 Punkten, den USA mit 18 Punkten und Australien mit 9 Punkten. In die Punkte-Ränge gelangten in den sechs reitsportlichen Entscheidungen 2016 ebenfalls Schweden (7 Punkte), Kanada (7 Punkte), die Niederlande (4 Punkte), die Schweiz (4 Punkte, Neuseeland (4 Punkte), Spanien (2 Punkte), Brasilien (2 Punkte), Katar (einen Punkt) und Dänemark (einen Punkt).

Die Weltreiterspiele 2014

Die letzten Welt-Titelkämpfe liegen bereits wieder drei Jahre zurück: 2014 wurden in der Normandie die Weltreiterspiele ausgetragen. Dort dominierten noch die Reitsportlerinnen und Reitsportler aus Großbritannien (7 x Gold, 6 x Silber, 2 x Bronze), den Niederlanden (6 x Gold, 3 x Silber, 9 x Bronze), Deutschland (5 x Gold, 6 x Silber, 4 x Bronze), den USA (2 x Gold, 2 x Silber, 3 x Bronze) und Belgien (2 x Gold, 1 x Silber).

Für Deutschland holten die Teams in der Dressur (Fabienne Lütkemeier auf D´Agostino,  Kristina Sprehe auf Desperados, Helen Langehanenberg auf Damon Hill sowie Isabell Werth auf Bella Rose), im Vielseitigkeitsreiten (Sanda Auffarth auf Opgun Louvo, Michael Jung auf Rocana, Ingrid Klimke auf FRH Escada sowie Dirk Schrader auf Hop and Skip) und im Voltigieren (Paulina Riedel, Mona Pavetic. Janika Derks, Milena Hieman, Julia Dammer, Johannes Kay und Longenführerin Jessica Schmitz / auf Delia) Gold. Einzel-Triumphe sicherten sich seinerzeit Sandra Auffarth (auf Opgun Louvo, Vielseitigkeitsreiten) und Hannelore Brenner (auf Women oft he World, Para-Dressur).

Die nächsten Weltreiterspiele werden übrigens 2018 in North Carolina ausgetragen.

Der Reitsport und Mecklenburg-Vorpommern

Zwar waren Reitsportlerinnen und Reitsportler aus MV nicht bei den WM 2014 oder bei Olympia 2016. Aber in der Vergangenheit gab es schon einige große Erfolge auch für den Pferdesport im deutschen Nordosten. Denn: Mecklenburg-Vorpommern ist ein echtes, ja natürliches  Reitsportland und besitzt mit dem Landesgestüt in Redefin oder eben der Galopp-Rennbahn bei Bad Doberan bekannte, ja berühmte pferdesportliche „Wettkampf-Stätten“.

Dabei hat MV – bekanntlich – mit Carl-Friedrich von Langen, den zweifachen Dressur-Olympiasieger von 1928 aus Parow bei Stralsund, und Ludwig Stubbendorff, dem zweifachen Vielseitigkeits-Olympiasieger von 1936 aus Turloff bei Dabel, nicht nur zwei ganz herausragende Reitsportler hervor gebracht, sondern auch weitere herausragende Reitsportler in der Folgezeit.

Der 1938 in Röbel geborene Horst Köhler ist einer von diesen… Er wurde 1968 Olympia-Fünfter im Einzel und Olympia-Vierter mit der DDR-Dressur-Equipe. In München 1972 konnte er mit dem DDR-Dressur-Team dann Rang fünf belegen. Unter anderem war er zusätzlich  auch Vize-Europameister 1969 und WM-Dritter 1970 mit dem DDR-Team.

Aber auch aktuell hat MV großartige Reitsportler mit regionalen, nationalen und internationalen Erfolgen „zu bieten“, wie beispielsweise Thomas Kleis, Heiko Schmidt, Holger Wulschner, Matthias Granzow oder Andre Thieme. Nur ein paar Beispiele…

Marko Michels

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