Laager liefen den Salzlauf – der gar nicht stattgefunden hat

Ein gutes Jahr hatte sich der Recknitztallaufverein auf die PrĂ€miere des 1.Salzlaufes in Bad SĂŒlze gefreut, doch dann kam alles anders.
Der 1.Salzlauf Bad SĂŒlze-Marlow wurde durch den Landkreis Vorpommern RĂŒgen auf Anraten des Amtes Recknitz-Trebeltal, mit Verweis auf die CORONA Verordnung, verboten. Neben den Organisatoren und Helfern mussten das auch ĂŒber 200 Vorangemeldete zur Kenntnis nehmen. Nach dem neuerlichen Lockdown von Anfang November, hatten die Macher des Laufes ein richtungsweisendes Konzept erarbeitet, welches den Laufsportfreunden die Möglichkeit gegeben hĂ€tte ganz individuell, allein oder zu zweit, eine definierte Strecke  zu einem selbstgewĂ€hlten Zeitpunkt  zu laufen. Aber es hatte fĂŒr Außenstehende nicht gereicht. In Laage hatten die Ausdauersportler die Situation gespannt verfolgt und waren sich sicher, die Ă€ußerlichen Gegebenheiten fĂŒr einen vereinsinternen Trainingslauf zu nutzen. Schon mit der Anreise wurden die Aktiven positiv ĂŒberrascht. Alle geplanten Laufstrecken waren mit  orangefarbenen Pfeilen, auf denen „Laufen verbindet steht“, die an Laternen, BĂ€umen u. Ă€hnlichem befestigt sind, markiert. ZusĂ€tzlich war auf den Wegen und Straßen noch grĂŒn gesprĂŒhte Markierungen aufgetragen, die aber sicherlich im Laufe der Zeit verblassen werden. Alle LĂ€uferinnen und LĂ€ufer starteten in Familie, allein oder zu zweit an der Bushaltestelle Kastanienallee vor der Schule, um dann in die Stadt und ĂŒber den Marktplatz auf den Radweg Richtung Marlow zu laufen. Die Wendestellen fĂŒr 5, 10 und 15km waren gut sichtbar aufgesprĂŒht.  Die Halbmarathonis liefen weiter bis Marlow, folgten den Pfeilen auf der vom Hinweg bekannten Strecke bis zum Ziel.

Das Foto zeigt Pia und Emi in Bad SĂŒlze. Foto: Petra Behn

Im Ziel hatten alle, vom GlĂŒck gestreift, den Wunsch wieder nach Hause zu fahren und sich natĂŒrlich ĂŒber die gĂ€ngigen Kommunikationsmittel auszutauschen. Wobei Gedanken der Organisatoren vielen nicht aus den Köpfen gingen. „Breitensport ist selbstverstĂ€ndlich, aktiv gelebte Gesundheitsförderung, aber es geht um viel mehr, als um den sportlichen Vergleich. Es ist der Austausch mit Gleichgesinnten, es ist soziales Leben und genau das ist aufgrund der Corona Pandemie massiv eingeschrĂ€nkt. Wenn aber das besagte, soziale Leben mit Verboten eingeschrĂ€nkt wird und durch viel Fleiß und Ideenreichtum erstellte Konzepte keine Beachtung finden, entsteht ĂŒber kurz oder lang Frust und auch Aggressionspotential. WĂ€hrend der Gesetzgeber und die Ämter mit der BewĂ€ltigung und Regulierung der Situation voll auf beschĂ€ftigt sind, wird es den Ehrenamtlichen in den Vereinen und Kommunen vorbehalten bleiben sich Konzepte zu ĂŒberlegen, die in der gegenwĂ€rtigen Situation umsetzbar sind, ohne Menschen zu gefĂ€hrden.“

ast

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