MV spielt Badminton – Im Gespräch mit dem Ribnitzer Sportverein

Rund 2.900 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern spielen derzeit aktiv Badminton in einem von insgesamt 108 Vereinen. Darunter etwa 840 unter 18-Jährige. Das geht aus der aktuellen Statistik des Landessportbundes hervor. Damit zählt die Sportart mit dem gefiederten Ball zu den 20 Beliebtesten im Land. Dennoch fristet Badminton hierzulande eher das Ansehen einer Nischensportart. Dass nicht eine der hiesigen Mannschaften im überregionalen oder gar professionellen Spielbetrieb aufschlägt, tut wohl sein übriges.
Und dennoch: Badmintonfans von Jung bis Alt konnten in der aktuellen Saison in den Genuss jeder Menge sportlicher Highlights kommen. So auch beim Ribnitzer Sportverein.

Teambesprechung beim Ribnitzer SV – FOTO: © privat

8 Fragen an Frauke Schmidt vom RSV

Ihre Mannschaft schlägt in der aktuellen Saison in der Bezirksliga auf. Wie bewerten Sie die bisherigen Ergebnisse. Was sind Ihre Ziele?

Durch den Ausfall eines Punktspieltages für unsere Mannschaft und den derzeitig etwas schwierigen Mannschaftskaderbestand sind die erreichten Leistungen zufriedenstellend. Ziel ist die Bestätigung der Leistungen aus den letzten Jahren und Erhaltung der Mannschaft auch für weitere Saisons.

Eine der Besonderheiten im Badminton ist, dass mit gemischtgeschlechtlichen Mannschaften gespielt wird. Was heißt das für das Teambuilding. Welche Vorteile bieten sich daraus?

Wir wissen, dass das ein ziemlich besonderer Punkt in der Sportwelt ist. In unseren Mannschaften ist es aber so normal, dass man es nicht als besonders empfindet. Alle sind für die Mannschaftleistung verantwortlich und leben das auch.

Badminton ist auch die einzige Racket- bzw. Ballsportart, bei der das Spielgerät nicht rund ist. Was ist das faszinierende daran?

Es ist eine Außenseitersportart die kaum Publikumsinteresse bekommt. Es ist halt kein Fußball. Der Ball ist sehr filigran, kann sehr schnell und genau gespielt werden. Technisch versierte Spieler begeistern das Auge.

Ohne Thema Ehrenamt geht auch in Ihrem Sport nichts. Seien es ehrenamtliche Übungsleiter, Trainer oder Vortändler. Wie steht es bei Ihnen um den Trainernachwuchs?

Ganz schlecht. Wie in allen Bereichen von Vereinen ist die Motivation aber auch das Vermögen zur Mitarbeit begrenzt. Die „üblichen Verdächtigen“ sind immer im Einsatz.

Apropos Nachwuchs: Die Nachwuchsförderung wird bei Ihnen seit Jahren groß geschrieben. Wie steht es um die aktuellen Erfolge Ihrer Schützlinge? Welche Spieler_innen haben sich zuletzt besonders hervorgetan?

Derzeit haben wir viele jugendliche Badmintonspieler, doch leider nur vereinzelte, die sich auch auf Ranglisten zeigen. Hierzu gehören Helen Puhlman, Benjamin Luschnat und Svenja Böttcher. Diese spielen mit Freude, erreichen aber nicht die herausragenden Ergebnisse. Die Anpassung des Trainings auf diese Leistungsträger ist notwendig, kann aber aufgrund des derzeitigen Leistungsniveaus in den Trainingsgruppen nicht umgesetzt werden.

Innerhalb des Deutschen Badminton Verbandes haben sich die U11 und U13 Masters überaus positiv etabliert. Ist das mittelfristig auch etwas für Ihre Schützlinge?

Nein. Diese Turniere liegen nicht in unseren Bereichen.

Vom 31. Januar bis 03. Februar finden in Bielefeld die Deutschen Meisterschaften 2019 statt. Mit dabei auch wieder zahlreiche Nachwuchsathleten (U19) des DBV. Aus MV nahm zuletzt 2007/2008 eine Athletin an der DM teil. Woran liegt das Ihrer Meinung? Was fehlt?

Es liegt sicherlich an dem fehlenden leistungsstarken Nachwuchs. Aber warum? Die Frage wurde schon mit der Frage Nachwuchsförderung, Publikumsinteresse und ehrenamtliche Mitarbeit im Verein beantwortet.

Zu Ihren vereinseigenen Projekten: Auf welche besonderen Vorhaben darf man sich freuen?

Wir freuen uns, wenn wir noch ein Einladungsturnier aufleben lassen können. Ansonsten hoffen wir auch abseits vom Badminton einige vereinsinterne Aktivitäten durchführen zu können.

Vielen Dank

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