Nord-Ost schlägt Süd-West
Rostocker Dolphins setzen sich auswärts gegen die Red Sparrows HSG Freiburg durch
Rostock – Und dann standen sie auf der Fläche und tanzten im Takt der Trommeln der mitgereisten Fans. In einem spannenden Spiel am Samstag hatten die Rostock Dolphins als Meister der Nod-Ost-Staffel gegen den Meister der dritten Liga, Staffel Süd-West gewinnen können. Nach der mit über 930 Kilometern längsten Auswärtsfahrt zu einem Punktspiel in der Geschichte des Rostocker HC setzte sich das Team von Dominic Buttig gegen die RED SPARROWS der HSG Freiburg am Ende verdient mit 30:27 durch.
Es war über weite Strecken eine spannende und ausgeglichene Partie zweier Mannschaften, die sich in ihrer Philosophie ähnlich sind, offensiven Tempohandball zeigen und konsequent den Abschluss suchen. „Wir fahren den weiten Weg, um zu gewinnen“, so die klare Ansage von Dominic Buttig vor dem Auftakt in die Aufstiegsrunde. Die Voraussetzungen für ein tolles Handballspiel waren von Beginn an gegeben, die Freiburger Gerhard-Graf-Sporthalle war voll und die Stimmung auch dank der lautstark zu vernehmenden Rostocker Trommler sehr gut.
Die Dolphins konnten erstmals nach ihrer Verletzung wieder auf Lara Brezenci zurückgreifen, verzichten musste Dominic Buttig allerdings weiterhin auf die Verletzten Liza Johannisson und U-19-Nationalspielerin Jette Köppen.
Den besseren Start in die Partie erwischten die Gastgeberinnen, die im gesamten ersten Durchgang immer vorlegen konnten. Insbesondere in der Anfangsphase konnten sich die Dolphins nicht auf die schnellen Freiburger Angriffe einstellen, sodass die Rostockerinnen nach dem 2:2 (4.) durch Nele Reimer, mit 9 Toren auch erfolgreichste Werferin des Tages, zumeist einem Rückstand hinterherliefen. So nahm Dominic Buttig in der 22. Minute beim Stand von 8:11 aus RHC-Sicht seine erste Auszeit und gab dem Team dadurch ein wenig Ruhe. In der Folge stabilisierte sich nicht nur die Rostocker Deckung, sondern kamen die Gäste auch immer besser gegen die aggressive Freiburger 3-2-1-Deckung ins Spiel. So konnten die Damen von der Ostsee bis zur Pause zum 13:13 wieder ausgleichen.
In der zweiten Halbzeit kam die Mannschaft aus der Hansestadt immer besser ins Spiel. Insbesondere in der Abwehr wurde jetzt den RED SPARROWS ein ums andere Mal der Schneid abgekauft. Beim 19:18 (41.) durch Martina Corkovic lagen die Gäste dann erstmals in Führung, nach dem umgehenden Ausgleich der Gastgeberinnen führte nur noch der Rostocker HC, setzte sich beim 23:19 (45.) erstmals mit 4 Toren ab.
Mit diesem Vorsprung wuchs auch das Selbstbewusstsein bei den Gästen, die jetzt immer wieder in ihr Tempospiel kamen. Als Britt Punzius das 26:22 (53.) erzielte, nahm Freiburgs Trainer Igor Bojic seine zweite Auszeit, aber unmittelbar danach trafen erneut die Gäste, erzielte Nele Reimer das 27:22 (54.). Damit war die Partie entschieden. Die Rostockerinnen hatten einfach auch die Cleverness, sich den Erfolg von den zu keinem Zeitpunkt aufsteckenden Gastgeberinnen nicht mehr nehmen zu lassen. Den 30. Treffer für den RHC erzielte Britt Punzius (4), das 27:30 für die HSG Freiburg kurz vor Schluss war nur noch Ergebniskorrektur.
„Freiburg war der erwartet schwere Gegner“, so RHC-Trainer Dominic Buttig nach der Partie. „In der zweiten Halbzeit konnten wir unsere Fehlerquote deutlich geringer halten, fanden vor allem im Angriffsspiel immer wieder die passende Lösung. Ich denke, dass wir verdient gewonnen haben. Das war natürlich ein perfekter Start in die Aufstiegsrunde.“
Bereits am kommenden Wochenende können die Dolphins nachlegen, wenn sie um 18:00 Uhr erneut auswärts bei der SG 09 Kirchhof antreten.
Spielfilm:
1:0, 2:2, 4:2, 7:6, 10:7, 11:8, 11:11, 13:13 – 1:13, 18:17, 18:19, 19:19, 19:23, 22:27, 25:29, 27:30
Siebenmeter:
RHC: 5/4, HSG: 5/3
Zeitstrafen:
RHC: 8 Minuten, HSG: 4 Minuten
So spielte der Rostocker HC:
Sara Peters, Lena Clasen – Megan Pieth, Lara Brezenci (5/2), Britt Punzius (4), Nele Reimer (9/2), Emily Selle, Hanna Naussed, Jana Grützner, Celin Kellert, Lena Bunke (2), Hanna Strack (3), Martina Corkovic (3), Antonia Fränk, Nicole Rotfuß (4), Aenna Schult
Text: Olaf Meyer, RHC