Phasenweise völlig von der Rolle
Mit einem 3:6 (2:1, 1:4, 0:1) gegen den ESC Wohnbau Moskitos Essen starteten die Piranhas des Rostocker Eishockey-Clubs am späten Freitagabend in das nächste Doppelspiel-Wochenende der Oberliga Nord. „Essen war zuletzt leicht im Aufschwung, befindet sich mit dem neuen Trainer in so einer Art Standortbestimmung. Zudem gibt es bei den Moskitos einen neuen Kontingentspieler, da müssen wir mal schauen“, hatte REC-Coach Christian Behncke vor der Partie gesagt und hinzugefügt: „Wir haben schon gezeigt, dass wir gegen Essen gewinnen können, und wollen die Punkte hier behalten.“
Gesagt, getan auch ohne den noch immer knieverletzten Marvin Krüger, dafür aber mit dem debütierenden Deutsch-Amerikaner Tyler Brower in der Abwehr: 1:0 nach nur 1:18 Minuten durch Roman Tomanek mit einem harmlos erscheinenden, jedoch verdeckten Schuss! Die Piranhas begannen wild entschlossen und hätten deutlich höher führen können als 2:0. So schoss Tomanek über das Tor (3.), traf Constantin Koopmann den Außenpfosten (5.), gab es auch für Viktor Beck (17.) noch eine gute Möglichkeit. Der REC hatte eigentlich alles im Griff – und kassierte dennoch ein Gegentor und ging nur mit einem 2:1 in die erste Pause.
Es folgte zwar zunächst das trotz Unterzahl erzielte 3:1, insgesamt jedoch war es ein richtig schwaches Mitteldrittel mit vier Gegentoren. Die Rostocker verloren total den Faden, waren phasenweise völlig von der Rolle. So mussten sie zwei Essener Treffer innerhalb von nur 23 Sekunden hinnehmen.
Im Schlussdurchgang war der REC zwar bemüht, traf u. a. auch durch Beck einmal den Pfosten (48.), doch am Ende stand es sogar 3:6. Insbesondere schafften es die Piranhas nicht – obwohl das extra trainiert worden war –, in ihren Powerplay-Situationen für Torgefahr zu sorgen.
„Es war, als wenn ein Schalter im Kopf umgelegt worden ist und die Jungs vergessen haben, was sie tun sollen. Im dritten Drittel war zwar eine Leistungssteigerung zu sehen, dennoch muss deutlich mehr kommen. Es tut weh, wenn die eigenen Zuschauer einen auspfeifen. Wir haben im Anschluss versucht, jedem Spieler klarzumachen, was die Stunde geschlagen hat“, so Trainer Christian Behncke.
Sechste Niederlage in Folge
Zwei Tage später waren die Piranhas zu Gast bei den Crocodiles Hamburg. Ohne den knieverletzten Marvin Krüger sowie Verteidiger Wladislaw Baumgardt liefen die Gäste mit viel Einsatz und Leidenschaft dem 0:1-Rückstand hinterher und schafften den Ausgleich. „Wir machen weitgehend das Spiel, aber vor allem unsere zweite Reihe ließ im ersten Drittel richtig gute Chancen aus“, so REC-Mannschaftsleiter Dirk Weiemann.
Auch in den zweiten 20 Minuten waren die Piranhas am Drücker, nahmen deutlich mehr Schüsse, scheiterten jedoch immer wieder am sehr stark aufgelegten Crocodiles-Keeper Kai Kristian. „Wir schießen den leider richtig berühmt. Wahnsinn, was der da so teilweise alles hält“, so Weiemann vor dem Abschlussdrittel.
Dieses endete 2:4, und der Mannschaftsleiter fasste zusammen: „Wir haben es über das gesamte Spiel nicht geschafft, von der Strafbank wegzubleiben. Das hat ein sehr effektiver Gegner gnadenlos bestraft. Das Team hat gekämpft und gerackert. Unser Manko ist momentan einfach der Abschluss.“ Es war die sechste Niederlage in Folge.
Text: Arne Taron / Rostocker Eishockey Club