RSG startet im Tiefschlaf und verpasst groĂe Chance
Am vergangenen Samstag traf die Rugbyspielgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern (RSG MV) in der Rostocker-Rugbyarena âOstseealleeâ auf den Hamburg Exiles RFC. Die MĂ€nner von der Alster zeigten sich in ihren bisherigen Spielen mehr als dominant und konnten alle Partien meist deutlich fĂŒr sich entscheiden. Die RSG MV hingegen hatte quasi einen Kaltstart in die Saison der Verbandsliga Nord hingelegt. Erst ein ausgefallenes Spiel gegen St. Pauli und wenig spĂ€ter ein verlorenes AuswĂ€rtsspiel mit einer Rumpftruppe gegen den TuS LĂŒbeck, sodass RSG-Trainer Carsten Pust-Achilles nicht genau wusste, auf welchem Leistungsniveau sich sein Team an diesem Wochenende befand.
Da die RSG in der letzten Saison noch die Meisterschaft perfekt machen konnte und mit den Hamburg Exiles der aktuelle Tabellenprimus an der Warnow gastierte, erwarteten die Zuschauerinnen und Zuschauer in Rostock zurecht ein absolutes Spitzenspiel. Da das Team aus MV sich aus vier verschiedenen StĂ€dten (Wismar, Greifswald, Neubrandenburg und Rostock) zusammensetzt, braucht es mitunter einige Minuten, bis die AblĂ€ufe und die Spielorganisation reibungslos funktionieren. Doch fĂŒr die RSG ging es mit Anpfiff durch die souverĂ€n leitende Schiedsrichterin nur im RĂŒckwĂ€rtsgang los.
Die Exiles setzten mit Spielbeginn die ersten Duftmarken und die RSG konnte nur reagieren. Mehrere technische Fehler der Hausherren nutzten die Hamburger eiskalt und zogen innerhalb von 20 Spielminuten mit drei erhöhten Versuchen auf 0:21 davon. Nachdem der RSG Coach Pust-Achilles einige deutliche Worte an das Team richtete, wachten die MÀnner aus MV auf und besannen sich auf ihre StÀrken.
Endlich saĂen die Tacklings, die Verteidigung stand geschlossen und im Angriff zeigte sich die RSG mit guter WettkampfhĂ€rte und sehenswerten SpielzĂŒgen. Gegen Ende der ersten Halbzeit war es dann der Rostocker Marten Paulsen, der sich kurz vor dem Malfeld der GĂ€ste das ovale SpielgerĂ€t schnappte und mit Urgewalt ĂŒber die Linie wuchtete. Die fĂ€llige Erhöhung verwandelte der RSG-Spielmacher Johannes Beiker sicher zum 7:21 Anschlusserfolg.
Nach der Halbzeitpause machte die RSG weiterhin Druck. Die Exiles konnten ihrerseits aber zeigen, dass sie zurecht an der Tabellenspitze stehen und kĂ€mpften um jeden Zentimeter des saftigen Rostocker GrĂŒns. So entwickelte sich doch noch das erwartete Spitzenspiel mit zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Es ging hin und her mit vielen starken Tacklings, knallharten Kontaktsituationen und klugen Raumgewinnen durch Kicks fĂŒr beide Mannschaften.
Punkte fĂŒr die RSG fielen im zweiten Spielabschnitt nur noch durch zwei stark verwandelte Straftritte durch Johannes Beiker sowie einen Straftritt fĂŒr die Exiles, sodass es am Ende der krĂ€ftezehrenden Partie 13:24 fĂŒr die GĂ€ste von der Alster stand. Nach dem Spiel fand RSG Coach Pust-Achilles hauptsĂ€chlich positive Worte fĂŒr das Team aus MV: âHeute haben wir leider die ersten 20 Minuten komplett verschlafen und sind von einem absoluten Topteam eiskalt dafĂŒr bestraft worden. Im weiteren Spielverlauf trat das Team dann viel dominanter und vor allem viel aggressiver auf, sodass wir das Spiel ĂŒber mehrere Phasen dominieren konnten. Das macht mir und den Jungs auf jeden Fall Mut fĂŒr das nĂ€chste Spiel am 21.10.2023 in Hornstorf bei Wismar gegen die Jesteburg Wombats. Da werden wir dann ĂŒber die ganze Spieldistanz unser volles Leistungsspektrum abrufen.â
FĂŒr die RSG spielten: Dwars, Stahl, Frick, Bellin, Conradi, Rodriguez-Santos, Sommer ©, Whateley, Cisneros, Beiker, Ribbeck, Zirkel, Hille, Peters, Ohloff, Unce, Bettenhausen, Paulsen, Wikander, Hohenstein, Kleemann, Wahlen.
Text: André Goeda, Rugby Rostock