Vize-Weltmeisterin im Kugelstoßen kommt aus Greifswald
Masters-Athletin Jeannette Denz holt Silber in Florida | Nadine Kant aus Hagenow sichert sich Bronze
Was für ein starker Auftakt der beiden Leichtathletinnen Jeannette Denz (Greifenpower e.V.) und Nadine Kant (Hagenower SV) bei den Altersklassen-Weltmeisterschaften in Gainesville/Florida. Mit jeweils einer Medaille im Kugelstoßen und einer Top-8-Platzierung im Diskuswerfen setzten die beiden Vorzeige-Sportlerinnen ein dickes Ausrufezeichen.
Als einzige Starterinnen aus Mecklenburg-Vorpommern fanden sich die beiden Frauen Ende März in einer top ausgestatteten Sportarena der University of Florida wider. Vor Ort: eine unvergleichliche Stimmung. Immerhin nahmen Sportlerinnen und Sportler aus 99 Nationen an dem Masters-Event teil. Aber auch die klimatischen Verhältnisse blieben in Erinnerung. So wartete das Wetter im Alachua County mit Temperaturen um die 29 Grad und mit einer für mecklenburgische Verhältnisse ungewohnt hoher Luftfeuchtigkeit auf.
Die Kugelstoßwettbewerbe fanden immerhin indoor statt. Weil bei den Hallen-Masterswettbewerben in den USA aber ausschließlich mit Gummi- und nicht wie in Europa mit Stahlkugeln gestoßen wird, mussten sich Jeannette Denz und Nadine Kant schnellstmöglich darauf einstellen. Doch kein Problem. „Wie immer waren wir vorbereitet und hatten eine entsprechende Kugel dabei“, erzählt Denz‘ Trainer und Ehemann Stefan.

Nach der Akkreditierung ging es für Jeanette, die in der Altersklasse 50–54 und mit der 3-Kilo-Kugel startete, am Donnerstagnachmittag ins Getümmel. Mit ihr weitere 21 Athletinnen. Die Startnummer 760 sollte ihr Glück bringen – gleich in ihrem ersten Stoß überraschte die Greifenpower-Athletin mit einer Weite von 13,46 m (USA: 44’2′ Fuß). Bis zum letzten und 6. Versuch lag sie damit auf Platz 1. Erst im letzten Versuch stieß die Britin Paula Williams 16 Zentimeter weiter. Doch kein Unmut auf Seiten der Deutschen. Bei strahlendem Sonnenschein nahm die neue Vize-Weltmeisterin überglücklich ihre Medaille auf dem Podest vor der Halle entgegen.
Während es Silber für Greifswald regnete, blieb auch Hagenow nicht ohne Metall. Zwar hatte es Nadine Kant, eine AK tiefer in der W45–49 (Kugelgewicht: 4 kg) startend, „nur“ mit 10 Kontrahentinnen zu tun, doch auch diese sollten sich als bärenstarke Athletinnen beweisen. Für Kant sollte es der 5. Versuch der ihre sein. 12,41 Meter standen jetzt auf der Anzeigetafel. Bronze hinter der Ukraine und Großbritannien.
Die Glückwünsche aus dem alten Kontinent ließen nicht lange auf sich warten. „Was für ein starker Auftakt! Wir sind wahnsinnig stolz auf euch!“, zeigte sich der Leichtathletikverband MV begeistert. Auch aus den Heimvereinen hagelte es Lob. „Mega! Herzlichen Glückwunsch. Wir finden Dich richtig gut!“, so der Tenor vom Hagenower SV.

Drei Tage später sollte es für unsere beiden Athletinnen in Wettkampf Nummer zwei gehen, diesmal auf die Outdoor-Anlage. Denn das Diskuswerfen stand auf dem Programm. Gleich am frühen Morgen startete die 47-Jährige Hagenowerin in den Wettkampf. Wieder top in Form schrammte sie jetzt nur knapp an einer Medaille vorbei. Mit einer respektablen Weite von 32,06 reihte sich Kant auf dem 4. WM-Platz ein.
Unter die besten 8 der Welt kommen – das war kurze Zeit später das erklärte Ziel von Jeannette Denz. Die Silbermedaillengewinnerin mit der Kugel startete entsprechend fokussiert. Und es gelang. Bis zum 4. Durchgang lag sie auf dem 5. Platz. Damit stand sie sicher im Endwerfen. Würde da noch mehr kommen? Nein. Der Diskus flog nicht mehr über die 32,87 Meter aus dem ersten Wurf hinaus. Trotz einer starken Serie fiel Denz sogar noch auf den 8. Platz zurück. Dennoch, das Tagesziel war erreicht.
Mit zwei Medaillen und zwei Top-8-Platzierungen im Gepäck hängten die beiden Athletinnen und deren Begleitung noch 5 verdiente und ebenso unvergessliche Tage Urlaub in Miami Beach an. Zurück in der Heimat haben sie sicherlich noch viele weitere Glückwünsche persönlich entgegen nehmen dürfen.
red
