„Es ist ein wenig, wie nach Hause zu kommen…“

Wiebke Griephan vom LAV Ribnitz-Damgarten/Sanitz zur kommenden Leichtathletik-Saison und den Stellenwert der Leichtathletik für sie…

Leichtathletik – Symbolfoto

Das 2018er Leichtathletik-Jahr wird ein äußerst abwechslungsreiches. Bereits am 4. Mai beginnt die Diamond League-Saison mit den verschiedenen Meetings. Im Juli stehen die U 18-EM in Ungarn vom 5. bis 8. Juli, die Junioren-WM (U 20) in Finnland vom 10. bis 15. Juli und „The Athletics World Cup“ in London vom 14. bis 15. Juli auf dem Programm. Spannend wird es dann bei den Heim-EM in Berlin vom 6. bis 12.August. In Ostrava folgt vom 8. bis 9. September der Kontinental-Cup. Interessant wird es zudem bei den Leichtathletik-Wettkämpfen der Olympischen Jugend-Spiele zwischen 1. und 13. Oktober in Buenos Aires.

Eine sehr talentierte Sprinterin und Hürdenläuferin aus M-V hat 2018 sportlich auch einiges vor – Wiebke Griephan, Jahrgang 1998, vom LAV Ribnitz-Damgarten/Sanitz.

Interview

Wiebke Griephan über ihre Winter-Saison 2017/18, ihren Trainingsalltag, ihr Wettkampf-Jahr 2018, die kommenden Leichtathletik-Höhepunkte und die Bedeutung der Leichtathletik für sie persönlich

„Es ist ein wenig, wie nach Hause zu kommen…“

Hürdenläuferin Wiebke Griephan (FOTO: privat)

Frage: Inzwischen geht es leichtathletisch auch wieder in die freie Natur. Wie sah Ihre Winter-Saison aus, mit dem Hallen-Training und den verschiedenen Hallen-Wettkämpfen? War alles optimal?

Wiebke Griephan: Über meine Winter-Saison dieses Jahr kann ich mich nicht beklagen. Obwohl ich das direkt nach den Deutschen Hallenmeisterschaften wahrscheinlich anders beantwortet hätte. Das Finale letzten Endes so knapp zu verpassen, war hart für mich, aber so ist nun einmal der Sport und so liebe ich ihn. Wenn ich nun darauf zurück blicke, bin ich doch sehr zufrieden, sehe aber dennoch Dinge, die ich im Sommer definitiv besser machen möchte. Nun freue ich mich erst einmal, dass es endlich wieder raus in das Stadion geht.

Frage: Wie sieht ansonsten eigentlich Ihr Trainingsalltag aus?

Wiebke Griephan: Einen Tag in der Woche und das Wochenende habe ich immer frei. Die restlichen Tage wird dann „rein gehauen“ und ordentlich trainiert. Zusammen mit meiner Trainingsgruppe und meinem Trainer Dr. Klaus Schlottke werden die von ihm konzipierten Trainingspläne umgesetzt, um sich immer wieder weiterzuentwickeln und zu verbessern. Ich freue mich eigentlich immer, wenn ich zum Training fahre, denn ich habe immer Spaß mit meinen Trainingskameraden und der Spaß ist am allerwichtigsten!

Frage: Welche sportlichen Herausforderungen stehen für Sie im Sommer 2018 national und international auf dem Programm?

Wiebke Griephan: International steht für mich in dieser Saison nicht wirklich etwas an. Mit meinen 20 Jahren bin ich die Jüngste bei den Frauen und da sich erst einmal national durchzusetzen, ist realistisch gesehen sehr unwahrscheinlich. Für die U23 gibt es dieses Jahr keine internationale Meisterschaft. National strebe ich natürlich die Deutschen Meisterschaften der U23 und der Frauen an und über eine Teilnahme an den Deutschen Hochschulmeisterschaften würde ich mich ebenfalls sehr freuen!

Frage: Die derzeitigen Olympiasiegerinnen (2016) im Sprint (100 Meter, 200 Meter) und im 100 Meter-Hürdenlauf kommen aus Jamaika und den USA. In Rio 201v6 gewann Elaine Thompson (Jamaika) die 100 Meter bzw. die 200 Meter und Brianna Rollins (USA) die 100 Meter Hürden. Wer sind nun Ihre Favoritinnen auf diesen Strecken bei den EM 2018 oder beim Kontinental-Cup 2018?

Wiebke Griephan: Natürlich sind die jeweiligen Olympiasiegerinnen, sobald sie an den Start gehen, auch von mir hoch favorisiert. Es macht mir einfach Spaß ihnen dabei zuzusehen, wie sie ihre Techniken nahezu perfekt anwenden und am Ende wird die Bessere gewinnen! Auch bei der EM in Berlin wird am Ende die jeweils Beste gewinnen und ich freue mich darauf,  faire Wettkämpfe zu sehen.A ber natürlich drücke ich unseren deutschen Sprinterinnen und Hürdensprinterinnen ganz ganz fest die Daumen und mein Herz rennt definitiv mit ihnen!

Frage: Was ist Ihr Ausgleich zum Sport? Welche beruflichen Träume haben Sie?

Wiebke Griephan: Mein Sport ist der Ausgleich zum Universitätsalltag und anders herum. In meinem Sportstudium kann ich mich immer wieder in komplett anderen Sportarten austesten und neue Stärken, aber auch Schwächen meiner selbst erfahren.

Das macht unheimlich viel Spaß und deshalb ist es immer wieder ein tolles Gefühl, zum Training zu gehen und das zu machen, was man liebt. Es ist ein wenig, wie nach Hause zu kommen. Außerdem verbringe ich natürlich genauso wie jede andere Zwanzigjährige sehr gerne Zeit mit meinen Freunden. In beruflicher Sicht arbeite ich gerade daran, meinen Traum zu verwirklichen und später als Deutsch- und Sportlehrerin zu arbeiten.

Letzte Frage: Was fasziniert Sie persönlich an der Leichtathletik?

Wiebke Griephan: Wie ich es bereits sagte, Leichtathletik ist für mich wie ein Zuhause. Zusammen mit dem Gerätturnen hat sie mich mein Leben lang begleitet und ich habe unheimlich tolle Erfahrungen durch sie machen dürfen und immer wieder auch tolle Leute kennengelernt. Besonders das letzte Jahr wird mir immer in Erinnerung bleiben!

Hinzu kommt, dass man im Training immer wieder über sich selbst hinaus wachsen muss und sich an seine Grenzen bringt, um dann, wenn es wieder „Frau gegen Frau“ auf der Bahn heißt, den entscheidenden Millimeter vorne zu sein. Jeder ist für sich und seine Leistung verantwortlich.

Alles steht und fällt mit einem selbst, man hat quasi alles selbst in der Hand. Und dennoch, obwohl jeder für sich kämpft, entstehen Freundschaften für das Leben über ganz Deutschland hinweg. Und dafür bin ich der Leichtathletik ewig dankbar!

Vielen Dank und weiterhin alles erdenklich Gute – persönlich, sportlich und beruflich!

M.Michels

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