EM-Gold und -Silber für Plauer Springreiter

Riesenbeck (fn-press/Begall). Der neue Europameister der Springreiter heißt André Thieme und kommt aus Mecklenburg-Vorpommern. Der 46-Jährige aus Plau am See siegte mit seiner elfjährigen Stute DSP Chakaria in Riesenbeck (NRW) im ausverkauften Stadion vor etwa 3250 Zuschauern, darunter viele Fans aus seinem Bundesland und Ulrich Heidenreich (Mitbesitzer des Pferdes). Silber ging an Titelverteidiger Martin Fuchs (Schweiz) mit Leone Jei vor dem Olympiazweiten Peder Fredricson (Schweden) mit Catch me not S.

André Thieme aus Plau am See holte mit seiner Stute DSP Chakaria in Riesenbeck EM-Gold. | Foto: Sportfoto Lafrentz
André Thieme aus Plau am See holte mit seiner Stute DSP Chakaria in Riesenbeck EM-Gold.  Foto: Sportfoto Lafrentz

Thiemes elfjährige Fuchsstute (von Chap – Askari), gezogen von Martin Jürgens in Polzow, hatte sich über die fünf EM-Tage hinweg nicht nur in das Herz der Zuschauer gesprungen, sondern auch noch ein bisschen mehr in das ihres Reiters. „Ich bin gesegnet mit diesem Pferd. Sie ist einfach außergewöhnlich und wir wussten immer, dass sie etwas Besonderes ist. Ich liebe Chakaria ungefähr so sehr wie meine Frau, und sie akzeptiert das“, sagte der Mecklenburger halb im Scherz, halb im Ernst. Dank eines fehlerfreien ersten Umlaufs startete er als Führender und letzter Reiter ins Finale und konnte sich noch einen Abwurf leisten, da seine Konkurrenten ebenfalls noch Fehler machten.

Zuvor hatte das Paar mit seinen deutschen Team-Kollegen Christian Kukuk (Riesenbeck) mit Mumbai, David Will (Marburg) mit C-Vier und Marcus Ehning (Borken) mit Stargold Mannschafts-Silber gewonnen. Das Quartett hatte nur um einen Abwurf die Goldmedaille verpasst, die sich die Schweizer umhängen durften. Dritter wurde Belgien. Als einziger der Deutschen hatte André Thieme zwei Null-Runden absolviert und damit die Grundlage für die Medaille geschaffen.

Wie viel Last von seinen Schultern fiel, berichtete er nach seinem Ritt: „Ich wollte erst einmal immer für die Mannschaft da sein und habe lange auf diesen Moment gewartet. Mir ist immer gesagt worden, dass ich das kann und jetzt kriege ich mit 46 Jahren die Chance, es mit diesem Pferd zu zeigen.“ Und in den entscheidenden Momenten hat er sich nun selbst belohnt, mit Einzel-Gold und Mannschafts-Silber!

Nach oben scrollen