„Wir sind Stolz auf unsere Jugendlichen“

Stavenhagener Kegelverein setzt kontinuierlich auf die eigene Nachwuchsgewinnung und arbeitet damit gegen den allgemeinen Abwärtstrend an

In den letzten Jahren ging die Zahl der aktiven Kegler innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns kontinuierlich zurück. Der ältesten auf der Webseite des Landessportbundes noch zugänglichen Statistik zufolge kegelten im Jahr 2008 landesweit noch 3.639 Aktive und Hobbyisten. 2024 waren es nur noch 2.144 Personen. Nur zwischen 2023 und 2024 gab es einen leichten Zuwachs. Bundesweit sieht es sogar noch düsterer aus. Bereits 2018 konstatierte der Präsident des Deutschen Kegler- und Bowlingbundes, Uwe Oldenburg: „Von fast 200.000 Mitgliedern in den 1980 Jahren sind noch 80.000 geblieben. Einen Weg, den Niedergang zu stoppen, habe bislang niemand gefunden.“

Mit Sorge blickt man auch beim SV Blau-Weiß 76 Stavenhagen auf diese Entwicklung. Insbesondere weil der Rückgang sehr im Jugendbereich zu spüren sei. Doch der Reuterstädter Sportclub hat gegengesteuert. „Auch bei uns sah es nicht gut im Jugendbereich aus“, erzählt Trainer und Pressewart Ricardo Heßler: „Unser Jugendwart Ralf Rentsch kämpfte trotzdem für den Erhalt der Abteilung, im Schnitt mit 2-3 Kindern.“ Vor ca. 7 Jahren kam dann Heßler selbst neu zum Trainerstab hinzu. Das sorgte für frischen Wind in die Abteilung. Gemeinsam rührten Rentsch und Heßler mächtig die Werbetrommel. Mit Erfolg! Die Abteilung wuchs und wuchs. „Man musste auch die Trainingszeiten erweitern, damit alle Kinder trainieren konnten“, erinnert sich Heßler. Im späteren Verlauf kamen Katrin Schröder und Barbara Gaede zum Trainerteam hinzu.

Hier trainieren regelmäßig 16 Nachwuchskegler: die Heimbahn des SV Blau-Weiß 76 Stavenhagen

Durch die Vielzahl der Kinder, aktuell trainieren 16 Kinder im Verein, ist es für die Blau-Weißen mittlerweile wieder möglich, in mehreren Mannschaften anzutreten. „Vertreten sind wir bei den Mannschaften Seenplatte U14 männlich, U14 weiblich, U14 gemischt, U18 männlich und Vorpommern-Rügen U18 weiblich“, zählt der Medienbeauftragte auf. Sportlichen Erfolge, wie mehrere Jugend-Landesmeistertitel, ließen nicht lange auf sich warten. Noch ganz frisch ist der Kreismeistertitel in der Altersklasse U14 weiblich durch Blau-Weiß-Talent Lea Püpke.

In Stavenhagen zeigt man sich stolz auf jeden einzelnen seiner Jugendabteilung. „Bleibt zu hoffen das der Kegelsport nicht ganz ausstirbt“, gibt sich Ricardo Heßler verhalten optimistisch. Das Beispiel Blau-Weiß zeigt jedenfalls, dass es auch innerhalb einer vom Niedergang betroffenen Traditionssportart weiter gehen kann.

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