Der gebürtige Schweriner Peter Kretschmer gewinnt WM-Gold im Canadier-Zweier mit Yul Oeltze
Das letzte August-Wochenende 2017 stand auch im Zeichen der Drachenbootsportlerinnen bzw. -sportler und der Kanu-Rennsportlerinnen bzw. -sportler.
Während in Schwerin das 26.Drachenbootfestival Aktive und Zuschauer begeisterte, durften die Renn-Kanutinnen sowie -Kanuten in Racice um Edelmetall bei den 43.Welttitelkämpfen im Kanu-Rennsport wetteifern.
Gebürtiger Schweriner Peter Kretschmer schon mit einigen Erfolgen
Der Schweriner Peter Kretschmer (Jahrgang 1992, SC DHfK Leipzig), Olympiasieger 2012 im Canadier-Zweier über 1000 Meter, Weltmeister 2013 im Canadier-Vierer über 1000 Meter, Europameister 2017 im Canadier-Zweier über 1000 Meter, dazu WM-Dritter 2011 im C 2 über 500 Meter, EM-Zweiter 2012 im C 2 über 1000 Meter und Dritter der Europaspiele 2015 im C 2 über 1000 Meter, ergänzte seine Medaillen-Sammlung bei den Welttitelkämpfen 2017 um eine weitere Plakette – um weiteres GOLD!
Bei den WM im Kanu-Rennsport 2017 in Racice wurde er zusammen mit Yul Oeltze Weltmeister im Canadier-Zweier über 1000 Meter in Racice. Das deutsche Duo verwies Serguey Torres Madrigal/Fernando Dayan Jorge Enriquez (Kuba) und Viktor Melantyev/Vladislav Chebotor (Russland) auf die Ränge zwei und drei.
Sportliche Rückblende
Vor fünf Jahren: Kanusportlicher Olympiasieg für den gebürtigen Schweriner
Peter Kretschmer triumphierte in London 2012 im Canadier-Zweier über 1000 Meter …
Peter Kretschmer, der gebürtige Schweriner, Jahrgang 1992, in Diensten des KC Potsdam, sorgte im Canadier-Zweier über 1000 Meter, zusammen mit Kurt Kuschela, bereits im Vorfeld der Olympischen Spiele 2012 für Furore, als sich das Duo intern gegen die amtierenden deutschen Weltmeister 2011 Stefan Holtz, den gebürtigen Neubrandenburger, und Tomasz Wylenzek durchsetzte.
Allein das war für die WM-Dritten im Canadier-Zweier über 500 Meter des Jahres 2011 ein großer Erfolg. Und in der britischen Hauptstadt folgte „der kanusportliche Hammer“ in London. Peter und Kurt gewannen klar Gold im C 2 über 1000 Meter – in der atemberaubenden Zeit von 3:33,804 Minuten. Silber ging an Andrei Badanowitsch-Alexander Badanowitisch (Weißrussland), Bronze erkämpften Alexej Korowaschkow-Ilja Perwuchin (Russland).
Vor Olympia ohnehin sehr erfolgreich in dieser Disziplin
Im damaligen olympischen Zyklus 2008-2012 war Schwarz-Rot-Gold im Zweier-Canadier über 1000 Meter insgesamt sehr erfolgreich und erkämpfte bei den WM zweimal Gold: 2009 siegten Erik Leue/Tomasz Wylenzek und 2011 triumphierte der gebürtige Neubrandenburger Stefan Holtz mit Tomasz Wylenzek. Lediglich 2010 gingen die Deutschen bei den Welttitelkämpfen leer aus. Rumänien gewann damals vor Weißrussland und Ungarn.
Regelmäßig hervorragende deutsche Starter bei den Spielen im Zweier-Canadier über 1000 Meter…
Und auch bei den olympischen Entscheidungen im Canadier-Zweier über 1000 Meter spielten die deutschen Athleten regelmäßig eine gute Rolle – insbesondere nach 1950. Vor 60 Jahren, bei den Spielen 1952 in Helsinki, gab es mit Bronze für die Hamburger Egon Drews-Wilfried Soltau die erste Medaille in dieser Disziplin für Deutschland. Goldene Momente folgten 1992 in Barcelona durch Ulrich Papke-Ingo Spelly, 1996 durch Gunar Kirchbach sowie Andreas Dittmer (SC Neubrandenburg) und 2004 durch Christian Gille-Tomasz Wylenzek. Zuletzt, 2016 in Rio, triumphierten Sebastian Brendel/Jan Vandrey.
Aus MV-Sicht sorgte Stefan Uteß (SC Neubrandenburg) 2000 in Sydney, zusammen mit Lars Kober, für eine weitere Bronzemedaille bei Olympia.
Deutschland in der Olympiageschichte – C 2 über 1000 m – die Nummer eins…
Am erfolgreichsten im Canadier-Zweier über 1000 Meter zwischen 1936 und 2016 waren Deutschland (5 x Gold, 3 x Silber, 2 x Bronze), Rumänien (5 x Gold, 3 x Silber), Russland (mit UdSSR und GUS, 5 x Gold, 2 x Silber, 3 x Bronze), die Tschechoslowakei (2 x Gold, 1 x Silber), Dänemark (1 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze) und Weißrussland (1 x Gold, 1 x Silber). Olympische Medaillen erkämpften seit 1936 im C 2 über 1000 Meter insgesamt 18 Länder.
Dreifacher Olympiasieger im C 2 über 1000 Meter wurde übrigens der Rumäne Ivan Patzaichin (1968, 1980, 1984).
Übrigens: Bei den 43.Weltmeisterschaften im Kanu-Rennsport 2017 in Racice wurde die deutsche Mannschaft im Medaillenspiegel mit 6 x Gold, 5 x Silber, 1 x Bronze die erfolgreichste Nation vor Ungarn mit 5 x Gold, 3 x Silber, 2 x Bronze, Russland mit 2 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze und Tschechien mit 2 x Gold, 1 x Silber, 3 x Bronze.
Je zwei WM-Titel erkämpften Neuseeland, Weissrussland, Australien bzw. Kanada. Spanien, Großbritannien, Portugal bzw. Serbien schafften jeweils einen WM-Titel.
In den zwölf Entscheidungen im Para-Kanu-Rennsport gingen die WM-Titel an Australien (fünf), Großbritannien (drei), Italien, die Ukraine, Brasilien und Russland (je einen). Für Schwarz-Rot-Gold gab es dort einmal Silber.
Marko Michels
Foto (Symbolfoto): Nach den 43.WM im Kanu-Rennsport in Racice vom 22.8. bis 27.8. folgen nun die 38.WM im Kanu-Slalom in Pau (Frankreich) vom 23.9. bis 1.10. …