2018 bereits im Blick/Hallen-Leichtathletik-WM in Birmingham erste bedeutende globale Meisterschaft 2018

In Berlin finden 2018 die Leichtathletik-EM statt. Foto: M.M.

Es wird zwar immer kĂ€lter, aber gelaufen wird derzeit dennoch. Vorzugsweise mit Skiern, obwohl die „Flachland-Tiroler“ sicherlich nur wenig Schnee bekommen werden. Gelaufen wird aber demnĂ€chst auch ohne Skier, so bei den diversen Advents-, Weihnachts-, Silvester- und NeujahrslĂ€ufen in M-V und weit darĂŒber hinaus. Nach dem lĂ€uferischen „Neujahrskater“ wird 2018 ein abwechslungsreiches Leichtathletik-Jahr erleben – mit den Hallen-Leichtathletik-WM in Birmingham, mit den EM in Berlin oder mit dem IAAF-Continental-Cup in Ostrava.

In M-V beginnt die leichtathletische Meisterschafts-Saison 2018 bereits Mitte Januar: am 13.Januar mit den Hallen-Leichtathletik-Landesmeisterschaften der Altersklassen U 16 bzw. U 20 in Neubrandenburg und am 20.Januar mit den Hallen-TitelkĂ€mpfen in den Altersbereichen U 14 bzw. U 18 sowie bei den MĂ€nnern und Frauen ebenfalls in Neubrandenburg. Die Laufcup-Saison M-V 2018 wird am 4.MĂ€rz mit dem 30.MĂŒhlenlauf in Wittenburg starten.

Und die ersten bedeutsamen globalen Meisterschaften 2018 sind die bereits erwÀhnten 17.Hallen-Leichtathletik-WM vom 2. bis 4.MÀrz 2018 in Birmingham.

Wie war das aber noch bei den vorerst letzten Hallen-Leichtathletik-WM 2018?!

Leichtathletisches Kalenderblatt vom 21.MĂ€rz 2016

Unter dem Hallen-Dach und zwischen Doping-EnthĂŒllungen sowie medialem Desinteresse: Die Leichtathletik / 16.Hallen-Leichtathletik-WM in Portland beendet / USA gewannen 13 von 26 Goldmedaillen / Europa mit enttĂ€uschender Bilanz / Blick in die Historie aus M-V-Sicht…

Seit 1985, damals bei den Hallen-Weltspielen in der Leichtathletik in Paris, und seit 1987 dann bei den ersten offiziellen Hallen-Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Indianapolis geht in der Leichtathletik „global-meisterlich“ in der Halle „die Post“ ab.

Zwischen Glanz und Doping – die Leichtathletik

So war es nun auch bei den 16.Hallen-Leichtathletik-Weltmeisterschaften vom 17.MĂ€rz bis 20.MĂ€rz in Portland. Im 8400 Zuschauer fassenden Oregon Convention Center wurde an vier Tagen in 26 Disziplinen sportive Spannung und Unterhaltung geboten, wobei ja die olympische Kernsportart Leichtathletik nicht nur zuletzt unter Doping-Generalverdacht steht.

Blickt man auf die letzten mehr als 50 Jahre zurĂŒck, so weiß man inzwischen, worauf viele leichtathletische Erfolge in Ost und West beruhten und leider noch immer beruhen…

USA am erfolgreichsten

Jedoch zum Sportlichen in Portland: Die fleißigsten Goldmedaillen-Sammlerinnen und –Sammler unter den 547 Athletinnen und Athleten aus 148 Nationen kamen aus den Vereinigten Staaten, die dreizehnmal Gold, sechsmal Silber, viermal Bronze gewannen. Dahinter folgen mit Abstand Äthiopien mit 2 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze, Frankreich mit 1 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze und Jamaika mit 1 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze.

Deutschland erkÀmpfte jeweils Silber durch Max Hess im Herren-Dreisprung sowie Kristin Gierisch im Frauen-Dreisprung und einmal Bronze durch Mathias Brugger im Mehrkampf.

Russische Athletinnen und Athleten waren nach den massiven Doping-VorwĂŒrfen durch den internationalen Leichtathletik-Verband suspendiert worden. Weitere LĂ€nder schickten nur Rumpf-Teams oder Nachwuchs-Sportlerinnen bzw. -Sportler. Ein erster Erfolg im Kampf gegen das globale Doping-System oder nur ein „Strohfeuer“ zu Beginn der olympischen Leichtathletik-Saison?!

Von den LĂ€ufen zu den technischen Disziplinen

In den Lauf-Disziplinen (Sprintstrecken, Mittelstrecken, Langstrecken, Staffeln bzw. HĂŒrdenlĂ€ufe) bestimmten die US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner das Niveau mit 7 x Gold, 4 x Silber, 3 x Bronze. Äthiopien kam auf 2 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze. Das LĂ€ufer-Land Kenia, das auch mit Doping-VorwĂŒrfen zu kĂ€mpfen hat, wie andere LĂ€nder, erlief in Portland nur 2 x Bronze. Großbritannien kam sogar auf nur 1 x Bronze, Frankreich auf 1 x Silber, 1 x Bronze.

Zur Sprint-Königin von Portland avancierte Barbara Pierre, welche die 60 Meter in 7,02 Sekunden meisterte. Hingegen ist Trayvon Bromell aus den USA der Sprint-König in der Halle 2016, der die 60 Meter in 6,47 Sekunden schaffte.

Die Staffeln ĂŒber die 4 x 400 Meter waren jeweils „eine Angelegenheit“ fĂŒr die USA. Kemi Adekoya aus Bahrain war die Beste ĂŒber die 400 Meter der Frauen. Ihr Pendant bei den Herren hieß Pavel Maslak aus Tschechien, die Nummer eins ĂŒber die 400 Meter bei den Herren. Dessen Landsmann Jakub Holusa wurde außerdem Zweiter ĂŒber die 1500 Meter hinter Matthew Centrowitz aus den USA.

Hohe und weite SprĂŒnge…

In den technischen Disziplinen (Hochsprung, Weitsprung, Stabhochsprung, Dreisprung und Kugelstoßen) waren die USA in Portland ebenfalls die Top-Nation mit 5 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze. Das Weitspringen bei den Herren gewann der Amerikaner Marquis Dendy in 8,26 Meter, bei den Frauen jubelte ebenfalls die USA dank Brittney Reese, die auf 7,22 Meter kam.

Den Hochsprung der Frauen entschied zudem Vashti Cunningham aus den USA (1,96 Meter) fĂŒr sich. 2,36 Meter lautete die Sieges-Höhe bei den Herren – ĂŒbersprungen von Gianmarco Tamberi (Italien). China triumphierte dagegen im Herren-Dreisprung durch Dong Bin (17,33 Meter).

Gold im Mehrkampf an Kanada und an die USA

Und in den MehrkĂ€mpfen bei den Frauen und Herren hieß die Medaillen-Verteilung USA bzw. Kanada je 1 x Gold, die Ukraine 2 x Silber, 1 x Bronze und Deutschland 1 x Bronze.

Im Mehrkampf bei den Frauen ließ sich die Kanadierin Brianne Theisen-Eaten (4881 Punkte) Rang eins nicht nehmen, bei den Herren genoss der Amerikaner Ashton Eaton (6470 Punkte) seinen Erfolg.

29 LĂ€nder von 148 teilnehmenden mit Plaketten

Athletinnen und Athleten aus 29 Nationen errangen bei den 16.Hallen-Leichtathletik-WM in Portland Medaillen, darunter 13 Staaten eine oder mehrere Goldmedaillen.

Mit den angesprochenen 13 Goldmedaillen holte das USA-Team die HĂ€lfte aller Goldmedaillen. FĂŒr Europa blieben von insgesamt 78 Medaillen ganze 29 ĂŒbrig, darunter nur vier WM-Titel. Neben 400 Meter-LĂ€ufer Pavel Maslak (Tschechien), Hochspringer Gianmarco Tamberi (Italien), der mit 2,36 Meter die gleiche Sieger-Höhe erreichte, wie vor 36 Jahren Gerd Wessig vom SC Traktor Schwerin bei seinem Olympiasieg mit Weltrekord 1980 in Moskau, Renaud Lavillenie (Frankreich) im Stabhochspringen und der fĂŒr die Niederlande startende Äthiopierin Sifan Hassan war fĂŒr den „alten Kontinent“ in Portland nicht viel zu gewinnen.

Auch Afrika enttĂ€uschte. Sicher, Sifan Hassan aus Äthiopien startet fĂŒr die Niederlande und die fĂŒr Bahrain ĂŒber 400 Meter erfolgreiche Kemi Adekoya ist Nigerianerin, aber mehr als die drei Goldenen fĂŒr Francine Niyonsala (Burundi) ĂŒber 800 Meter, Genzele Dibaba (Äthiopien) ĂŒber die 3000 Meter und Yonnif Kejelcha (Äthiopien) ĂŒber die 3000 Meter der Herren wurden schon erwartet. Der amerikanische Doppel-Kontinent (ohne die USA) schaffte drei Goldmedaillen, Asien sogar nur zwei…

Kaum Überraschungen

GrĂ¶ĂŸere Überraschungen blieben ebenfalls aus, mal abgesehen vom Sieg der Venezuelanerin Yulimar Rojas im Dreisprung und des NeuseelĂ€nders Tomas Walsh im Kugelstoßen. Neuseeland war im Duell mit dem „großen Bruder“ aus Australien sogar erfolgreicher. Die „Kiwis“ erkĂ€mpften 1 x Gold, 2 x Bronze und die „KĂ€ngurus“ nur 1 x Silber.

Geringes mediales Interesse

Am Ende gingen die Hallen-Leichtathletik-WM medial auch ziemlich unter. Das Weltcup-Finale der alpinen Skisportler in Sankt Moritz mit dem dortigen ersten Rang von Viktoria Rebensburg im Riesenslalom, der Formel 1-Saison-Start in Melbourne mit dem Sieg von Nico Rosberg, die 107.Ausgabe des Radsport-Klassikers Mailand-San Remo mit dem Triumph von Arnaud Demare (Frankreich), der Gesamt-Weltcup-Erfolg fĂŒr Gabriela Soukalova im Biathlon und das 15.Einzel-Gold fĂŒr Peter Prevc (Slowenien) beim Skiflug-Finale in Planica – da blieb nicht viel Zeit fĂŒr die „Tartanbahn unter dem Hallen-Dach“ in Amerika.

Bleibt nur zu hoffen, dass in Portland alles „sauber“ zuging und die Siegerinnen bzw. Sieger von gestern „dauerhaft“ in den Medaillen-Listen verbleiben…

M-V war dort nicht vertreten, sah dem leichtathletischen Treiben am dritten MĂ€rz-Wochenende „auf bzw. mit doppelter Distanz“ zu.

Blick in die „glorreiche Leichtathletik-Vergangenheit“ unter dem Hallen-Dach fĂŒr M-V…

Übrigens: Vor mehr als drei Jahrzehnten, bei den Hallen-Weltspielen in der Leichtathletik in Paris 1985, gab es fĂŒr die Rostocker Athletinnen und Athleten einige Erfolge. So gewann Silke Gladasch vom SC Empor Rostock in 7,20 Sekunden die 60 Meter. Über die 200 Meter war Marita Koch (ebenfalls SC Empor Rostock) in 23,09 Sekunden nicht zu schlagen. Und im Weitsprung sorgte Helga Radtke fĂŒr das dritte Gold aus Sicht des SC Empor Rostock. Sie sprang 6,88 Meter. Silber erkĂ€mpfte hingegen Ines MĂŒller (SC Empor Rostock) mit 19,68 Meter im Kugelstoßen.

Zwei Jahre spĂ€ter, 1987, bei den ersten offiziellen Hallen-Leichtathletik-WM in Indianapolis folgten weitere Erfolge fĂŒr M-V, so Gold fĂŒr Christina Wachtel (SC Neubrandenburg) ĂŒber die 800 Meter. Die gebĂŒrtige Neubrandenburgerin Cornelia Oschkenat holte ĂŒber die 60 Meter HĂŒrden ebenfalls Gold.  Im Weitsprung kam Helga Radtke (Rostock) mit 6,94 Meter dieses Mal auf Platz zwei, wie die gebĂŒrtige Demminerin Ilona Briesenick im Kugelstoßen.

Die letzte Medaille bei einer Hallen-Leichtathletik-WM erkĂ€mpfte der gebĂŒrtige Stavenhagener Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) mit Silber im Kugelstoßen bei den TitelkĂ€mpfen 2010 in Doha. Bereits vor 17 Jahren, 1999 bei den Hallen-WM in Maebashi, errang Grit Breuer, in Röbel an der MĂŒritz geboren und bis 1992 fĂŒr den SC Neubrandenburg startend, ĂŒber die 400 Meter das letzte leichtathletische Hallen-Gold fĂŒr „M-V“.

Marko Michels

 

 

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